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Ächtung von Landminen verlangt

4. April 2012

Verboten sind Landminen schon seit 1997, aber noch immer werden sie eingesetzt. Zum Internationalen Tag der Aufklärung über Minengefahren forderten Bundesregierung und Papst, Minen endlich zu ächten und zu vernichten.

Chilenische Opfer von Landminen zeigen ihre Beinprothesen (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning, hat an alle Staaten appelliert, die Herstellung und Verwendung von Landminen und Streumunition zu verbieten. Diese Waffen seien unmenschlich und verachtenswert, sagte Löning in Berlin anlässlich des "Internationalen Tags der Aufklärung über Minengefahren".

Auch Papst Benedikt XVI. rief zur weltweiten Ächtung und Beseitigung der Landminen auf. Auf dem Petersplatz in Rom sagte Benedikt, er ermutige alle, "die sich dafür einsetzen, die Menschheit von diesen fürchterlichen und heimtückischen Sprengkörpern zu befreien". Er drückte seine Solidarität mit den Opfern solcher zerstörerischen Waffen aus und schloss dabei deren Angehörige ein.

Minen töten jährlich 4000 Menschen

Trotz des Landminen-Verbots von 1997 sterben nach UN-Angaben jährlich noch 4000 Menschen durch solche Sprengkörper. Über 500.000 Menschen weltweit haben durch Unfälle mit Landminen ihre Beine oder Arme verloren und sind lebenslang auf Unterstützung angewiesen. Nach UN-Angaben müssen noch Hunderttausende Minen in 70 Ländern entfernt werden, die meisten in Somalia, im Kongo, in Kambodscha, Laos, im Irak und in Afghanistan.

Am Mittwoch ging mit Aktionen am Brandenburger Tor in Berlin sowie in der Münchner und Nürnberger Innenstadt die Kampagne "Zeig dein Bein für Minenopfer" der Organisationen Handicap International und Solidaritätsdienst-international (SODI) zu Ende. Eine Geste der Solidarität, ein hochgeschlagenes Hosenbein, soll daran erinnern, dass in 72 Ländern der Welt die Menschen immer noch durch Landminen und Streumunition bedroht werden. In über 70 Ländern fanden Aktivitäten von Organisationen der Internationalen Landminenkampagne statt.

Prominente unterstützen die Kampagne

Mit hochgeschlagenem Hosenbein sind inzwischen mehr als 50 deutsche Parlamentarier und 27 Prominente auf der Kampagnenseite www.zeigdeinbein.de zu sehen, darunter die Schauspielerinnen Ulrike Folkerts und Suzanne von Borsody, die Regisseurin Doris Dörrie und der Musiker Sebastian Krumbiegel.

Handicap International engagiert sich als Hilfsorganisation in vielen Ländern der Welt für die Betroffenen und hat deshalb vor 20 Jahren die Internationale Landminenkampagne ICBL mit gegründet. 1997 wurde der Ottawa-Vertrag über ein Verbot von Anti-Personen-Minen geschlossen. Am 1. März 1999 trat er in Kraft. 158 Staaten haben ihn bisher ratifiziert. Es fehlen aber große Staaten wie die USA, China, Russland und Indien.

Kle/hp (dpa, kna, ots)

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