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Ägypten beantragt IWF-Hilfskredit

22. August 2012

Der Machtwechsel in Ägypten hat ein tiefes Loch in der Staatskasse hinterlassen. Das Land will nun beim IWF einen Kredit über 4,8 Milliarden Dollar beantragen.

IWF-Direktorin Lagarde und Ägyptens Ministerpräsident Kandil in Kairo (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Ägypten will bis zum Ende des Jahres ein Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über Hilfen für die Wirtschaft des Landes erreichen. Das kündigte Ministerpräsident Hescham Kandil am Mittwoch nach einem Treffen mit IWF-Chefin Christine Lagarde an. Seine Regierung habe dem IWF Vorschläge unterbreitet, wie das Haushaltsdefizit eingedämmt und Investitionen gefördert werden könnten.

IWF-Chefin Lagarde will sich jedoch noch nicht festlegen. Kandil und Lagarde betonten während einer gemeinsamen Pressekonferenz, über den genauen Betrag, die Laufzeit und die Konditionen müsse in den kommenden Tagen noch verhandelt werden.

Der Sturz des langjährigen Präsidenten Husni Mubarak im Februar belastet die ägyptische Wirtschaft. Die Touristen blieben aus und Investoren zeigten sich von den Ereignissen verschreckt.

Größerer Kredit als geplant

Die ägyptische Übergangsregierung hatte zunächst Hilfen über 3,2 Milliarden Dollar beantragt, die jedoch nicht zustande kamen. Die Gespräche scheiterten, da der IWF ein wirtschaftliches Reformprogramm forderte, "dem alle politischen Kräfte zustimmen". Das ägyptische Finanzministerium unter der neuen Regierung von Präsident Mohammed Mursi hatte dann vergangene Woche mitgeteilt, man verhandle jetzt mit dem IWF über einen größeren Kredit als bisher geplant.

Dutzende Demonstranten aus dem linken Spektrum demonstrierten vor dem Kabinettsgebäude in Kairo gegen den Besuch der IWF-Chefin. Sie erklärten, die geplante Vereinbarung werde zu mehr Arbeitslosigkeit und Armut in Ägypten führen. Der IWF knüpft seine Hilfen an Reformprogramme, die von der Regierung in Kairo umgesetzt werden müssen.

Lo/qu (dapd, rtrd, dpa)