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Ägyptens Außenminister: "Wir sind die Opfer"

Caroline Schmitt 20. Januar 2016

Schützt die Regierung in Kairo Einwohner und Touristen ausreichend vor terroristischen Angriffen? Diese Woche zu Gast bei Conflict Zone mit Tim Sebastian ist der ägyptische Außenminister Samih Schukri.

Conflict Zone Sameh Shoukry
Bild: DW

Sameh Shoukry on Conflict Zone

26:03

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"Der Tourismus in Ägypten hat bereits genug Schaden genommen. (..) Die Hauptlast tragen die Ägypter. Wir sind hier die Opfer," so der ägyptische Außenminister in einem exklusiven DW Interview mit Tim Sebastian.

Nicht erst seit den jüngsten Angriffen in Hurghada und Kairo gehen die Einnahmen im ägyptischen Tourismussektor drastisch zurück.

Der Absturz einer russischen Passagiermaschine mit 224 Toten über der Sinai Halbinsel im Oktober 2015 hat Ägypten besonders schwer getroffen. Russland und die internationale Gemeinschaft gehen von einem Terroranschlag aus. Doch die ägyptische Regierung verneint das noch immer, Schukri verweist auf eine anhaltende Untersuchung. "Es gibt eine Menge Spekulationen und Gerüchte," so Samih Schukri, er könne nichts davon ausschließen.

Der ägyptische Außenminister ist diese Woche zu Gast in der DW Sendung Conflict Zone mit Tim Sebastian.Bild: DW

Schukri bestritt im Gespräch mit Tim Sebastian, die wachsende Terror-Gefahr für Einheimische und Touristen. "Ägypten hat Probleme mit Terrorismus, so wie der Rest Welt Probleme mit Terrorismus hat."

Tim Sebastian: Ägypten ist ein Kriegsgebiet, oder nicht?

Samih Schukri: Nein. Wenn Sie in Ägypten jemanden danach fragen würden, wäre derjenige wesentlich zuversichtlicher, dass die Regierung Frieden und Sicherheit stiften kann.

Repression und Zensur

Die Bevölkerung ist jedoch Repression und Zensur ausgesetzt - Regierungskritiker verschwinden oftmals ohne Prozess in Gefängnissen, berichten Menschenrechtsorganisationen. Bereits im Vorfeld des fünften Jahrestages des Arabischen Frühlings am 25. Januar sind Mitglieder der Opposition und der Jugendbewegung "6. April" inhaftiert worden.

In einem Bericht an den Kongress spricht das US-Außenministerium von einer "negativen" Entwicklung sowohl was die Demokratie, als auch die Einhaltung der Menschenrechte betrifft.

Schukri wies Berichte der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch und der US-Regierung als "nicht bindend" zurück. "Ich glaube nicht, dass das Weiße Haus der Gutachter der internationalen Gemeinschaft ist", so der Außenminister.

Samih Schukri, 63, ist seit Juni 2014 ägyptischer Außenminister. Zuvor war er Botschafter in den USA und bei den UN in Genf.

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