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Ägyptischer Satiriker Youssef gibt auf

3. Juni 2014

Kein Witz: Der auch bei DW-Zuschauern beliebte Komiker Bassem Youssef beendet aus Angst um seine Sicherheit seine Show. DW-Intendant Limbourg spricht von einem schlimmen Zeichen für die Meinungsfreiheit in Ägypten.

DW Interview mit Bassem Youssef
Bild: DW

"Wir leben in den wundervollsten Jahren der Demokratie in Ägypten - und wer das nicht so sieht, dem soll die Zunge herausgeschnitten werden." Mit diesem Seitenhieb auf die Situation in Ägypten in Sachen Meinungsfreiheit beendete Bassem Youssef seine Fernsehkarriere.

Auf einer Pressekonferenz in Kairo begründete er seinen Rückzug damit, dass der Druck auf ihn und den saudi-arabischen Sender MBC, der seine Show ausstrahlte, zu groß geworden sei. "Ich danke MBC, dass wir hier zu Gast sein durften. Ihnen kann ich keinen Vorwurf machen. Am Ende war es einfach nicht mehr zu ertragen."

Herzchirurg mit spitzer Zunge

Vor gut drei Jahren hatte Bassem Youssef seinen ersten Videoclip auf der Internetplattform Youtube hochgeladen. Darin kritisierte er die staatliche Berichterstattung, die nach dem Sturz von Staatschef Hosni Mubarak die Revolution im Land beharrlich leugnete.

Angelehnt an satirische Fernsehformate wie die "Daily Show" von US-Moderator Jon Stewarts erreichte Youssef mit seiner wöchentlichen Sendung "El Barnameg" ("Das Programm") schnell große Popularität. Von Anfang an stand der Herzchirurg jedoch unter Beobachtung und dem Druck staatlicher Stellen. Nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär im Sommer 2013 musste er immer wieder pausieren.

Neuanfang auch bei DW

Im vergangenen November stoppte sein damaliger Sender CBC Youssefs Show wenige Minuten vor der geplanten Ausstrahlung. Im Februar 2014 startete er dann sein Comeback beim saudi-arabischen Sender MBC. Die Zweitverwertungsrechte hatte sich das arabische Programm der Deutschen Welle (DW) gesichert, mit großem Publikumserfolg.

Comeback für Bassem Youssef

01:32

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Als Youssef sich kürzlich über die "ach so lustige Wahl" in Ägypten lustig machte, die erwartungsgemäß der ehemalige Militärchef Abdul Fattah al-Sisi gewann, hatte es offenbar noch mehr Druck gegeben, der ihn letztlich zum Aufgeben bewog. Das gegenwärtige Klima in Ägypten sei nicht für politische Satire geeignet, sagte Youssef angesichts des ungeschriebenen Verbots, die Armee zu kritisieren.

DW-Intendant Limbourg: "Ein schlimmes Zeichen"

Der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, bezeichnete das Aus der Sendung als "ein schlimmes Zeichen für die Meinungsfreiheit in Ägypten". Youssef habe mit seinen unerschrockenen Beiträgen zu den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Ägypten viel Mut bewiesen. "Wir haben großes Verständnis, dass er angesichts der offensichtlich massiven Bedrohungen entschieden hat, seine Sendung nicht fortzusetzen", sagte der DW-Intendant.

Völlig aufgeben will Bassem Youssef aber nicht: "Wir hoffen darauf, eines Tages die Show so machen zu können wie wir wollen - ganz ohne Druck von außen."

mak/sc (rtr, dpa)

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