Ägyptische Luftwaffe tötet Dschihadistenführer
2. April 2017Die ägyptische Luftwaffe hat die Tötung eines Dschihadistenführers bei einem Luftangriff auf der Halbinsel Sinai bekannt gegeben. Salem Salma, bekannt als Abu Anas al-Ansari, der im Nord-Sinai einen regionalen Ableger der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) gegründet und mitkommandiert hatte, sei bereits am 18. März tödlich getroffen worden, teilte der Sprecher der ägyptischen Armee, Tamer al-Refai, jetzt über seine offizielle Facebook-Seite mit. Insgesamt seien bei dem Angriff 18 "hochgefährliche" Personen getötet worden. Untersuchungen hätten ergeben, dass darunter auch Al-Ansari gewesen sei.
Al-Ansari war ein Führungsmitglied der Gruppe Ansar Beit al-Makdis, die im Jahr 2014 dem IS die Treue geschworen und den Sinai zu einer "Provinz" des vom IS ausgerufenen Kalifats erklärt hatte. Die ägyptische Luftwaffe bezeichnete ihn als "Gründer und einen der wichtigsten Anführer der Terrorgruppe". Al-Ansari sei vor allem für deren Bewaffnung verantwortlich gewesen.
Der Gruppe Ansar Beit al-Makdis werden zahlreiche Anschläge auf Sicherheitskräfte im Sinai zugeschrieben. Die Grenzregion zu Israel und dem palästinensischen Gazastreifen gilt als Hochburg ägyptischer IS-Anhänger.
Die Todesmeldung kommt einen Tag vor dem ersten Besuch des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi in Washington. Sein Amtskollege Donald Trump wird ihn am Montag zu Gesprächen im Weißen Haus empfangen. Das erste Treffen der beiden dreht sich um die gegenseitigen Beziehungen sowie um regionale und internationale Themen. Ein zentraler Punkt wird die Terrorbekämpfung sein.
Trump hatte Al-Sisi bereits versichert, dass seine Regierung an der Militärhilfe für Ägypten festhalten werde. Die US-Unterstützung beträgt jährlich 1,3 Milliarden Dollar (rund 1,2 Milliarden Euro). Nach dem Militärputsch gegen Al-Sisis Vorgänger Mohammed Mursi und der Niederschlagung von Protesten hatten die USA die Militärhilfe zeitweise ausgesetzt.
Mit Trumps Amtsvorgänger Barack Obama hatte es wegen der Menschenrechtslage in Ägypten Spannungen gegeben. Trump dagegen hatte in der Vergangenheit keinen Hehl aus seiner Bewunderung für Al-Sisi gemacht. Menschenrechtsfragen sollen bei dem Treffen in Washington nach US-Angaben in "eher privater, diskreter Weise" angesprochen werden.
stu/ml (afp, dpa)