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Älteste Holocaust-Überlebende ist tot

24. Februar 2014

Alice Herz-Sommer, Pianistin und älteste bekannte Holocaust-Überlebende, ist im Alter von 110 Jahren in London gestorben. Sie sei "friedlich entschlafen, ihre Familie an der Seite", sagte ein Angehöriger.

Alice Herz-Sommer
Bild: picture-alliance/AP Photo

Als Tochter der deutschsprachigen Fabrikantenfamilie Herz am 26. November 1903 in Prag geboren, erlernte Herz-Sommer schon in jungen Jahren das Klavierspiel und wurde mit 16 Jahren jüngstes Mitglied der Deutschen Musikakademie Prag.

In den 1930er Jahren reichte ihr Ruf durch ganz Europa. Während des NS-Regimes wurde Herz-Sommer zusammen mit ihrem Mann Leopold und ihrem jungen Sohn im Konzentrationslager Theresienstadt interniert.

Die Grauen des Konzentrationslagers überlebt

Etwa 140.000 Juden wurden nach Theresienstadt deportiert, viele von ihnen von dort aus weiter nach Auschwitz. Die meisten von ihnen starben, zu den wenigen Überlebenden gehörten Alice Herz-Sommer und ihr Sohn. Ihr Ehemann und ihre Mutter überlebten nicht.

Nach der Befreiung durch die Sowjetische Armee emigrierte Herz-Sommer 1947 nach Israel. 1986 zog sie zu ihrem Sohn nach London. Ihre Lebensgeschichte diente als Grundlage des Films "The Lady in Number 6: Music Saved my Life", der in diesem Jahr für einen Oscar als "Bester Dokumentar-Kurzfilm" nominiert ist.

In dem 38 Minuten langen Streifen erzählte die mit der Familie des Schriftstellers Franz Kafka befreundete Pianistin aus ihrem Leben, über die Musik und die Kunst, das Lachen auch im Angesicht des Schreckens nicht zu verlernen. "Sie war eine Inspiration, und unsere Welt wird ohne sie bedeutend ärmer sein", erklärte ihr Enkel Ariel Sommer.

haz/qu (kna, dpa, rtr, ap)

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