Die USA halten ihre Grenzen weiter dicht - auch für Reisende aus der Europäischen Union. Obwohl die EU Einreisen aus den USA wieder zulässt. Das ist nicht nur für Reisende ein Problem.
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"America is back", "Amerika ist zurück", verkündet die neue US-Regierung bei jeder Gelegenheit, um den europäischen Verbündeten zu versichern, dass die transatlantischen Beziehungen mit Joe Biden als US-Präsident wieder aufleben werden. Nun sind auch US-Touristen zurück in Europa, nachdem die Europäische Union empfohlen hatte, die Beschränkungen für Reisende aus den USA zu lockern.
Spanien - nachhaltiger Tourismus-Neustart?
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Deshalb fragen sich auch die Europäer, wann sie ihrerseits wieder in die USA reisen dürfen. Doch das kann EU-Kommissionssprecher Adalbert Jahnz nicht beantworten: "Es versteht sich von selbst, dass wir auch von Partnerländern außerhalb der EU erwarten, dass sie EU-Bürgern die Einreise wieder gestatten. Das machen wir unseren Partner klar und wir haben wir haben die Bestätigung, dass dies ein hoch priorisiertes Thema für die US-Regierung sei."
Die Gesellschaft an der Wiederannäherung teilhaben lassen
Beim Arbeitstreffen der zuständigen Ministerien vergangene Woche hat sich jedoch kein Durchbruch abgezeichnet: "Wir haben die Lockerung von Reiserestriktionen im Blick. Wir verstehen die Notwendigkeit", sagte US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. "Wir entscheiden auf Basis der uns vorliegenden Gesundheitsdaten. Wir arbeiten daran, so schnell es geht." Die "vorliegenden Gesundheitsdaten" zeigen allerdings, dass die epidemiologische Situation in der EU, verglichen mit der in den USA, gut ist und sich weiter verbessert.
EU-Kommissions-Vizepräsident Margaritis Schinas begrüßte nach dem Treffen den neuen Geist der Beziehungen zwischen EU und USA, schlug aber vor, auch die Bevölkerung daran teilhaben zu lassen: "Transatlantische Kooperationen sollten nicht nur Spezialisten, Diplomaten, Generäle und Fachleute umtreiben", sagte er. "Es gibt keinen besseren Weg, das auszudrücken, als Reisebeschränkungen nach der Pandemie zu lockern."
Flüge sind nicht profitabel
Die Tourismusbranche der EU will von den Reiseerleichterungen profitieren. Jeroen Roppe, Sprecher der städtischen Tourismusagentur Visit.Brussels, sagt, US-Amerikaner gehörten zu den wirtschaftlich wichtigsten Touristen-Gruppen in der Europäischen Union: "Wir behalten die Gesundheitssituation stets im Blick, aber wir sind zurzeit sehr zuversichtlich. Wir freuen uns sehr, dass die amerikanischen Touristen zurück sind in unserer Stadt."
Die schönsten US-Nationalparks
Mit über 300 Millionen Besuchern jährlich zählen die 59 Nationalparks der USA zu den größten Touristenattraktionen der Welt. Aufregende Landschaften, vielfältige Natur - hier eine Auswahl der schönsten US-Nationalparks.
Wrangell St. Elias Nationalpark (53.000 km²), Alaska
Bild: picture alliance/AP Photo/B. Ohlund
Der Höchste
Denali Nationalpark (6190m), Alaska
Bild: Getty Images/AP Photo/B. Bohrer
UNESCO-Weltnaturerbe
Yosemite-Nationalpark (Welterbe seit 1984), Kalifornien
Bild: picture-alliance /Prisma/C.Heeb
Ziemlich spitz
Bryce Canyon Nationalpark, Utah
Bild: picture-alliance/dpa/F.Parker
Ziemlich trocken
Death Valley Nationalpark, Kalifornien, Nevada
Bild: picture-alliance/dpa/C.Melzer
Ziemlich feucht
Everglades Nationalpark, Florida
Bild: picture-alliance/Woodfall/Photoshot
Der Explosive
Hawai'i Volcanoes Nationalpark, Hawaii
Bild: picture alliance/dpa/EPA/B. Omari
Der Grüne
Redwood Nationalpark, Kalifornien
Bild: picture-alliance/dpa/B.Cahn
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Für Fluggesellschaften dagegen ist die einseitige Öffnung ein Problem: "Die Flugzeuge sind leider nur in eine Richtungen ausgebucht, und das ist schlicht unprofitabel", erklärt Jennifer Janzen von der Lobbyorganisation "Airlines for Europe". "Das ist auf lange Sicht nicht nachhaltig und wird die Zahl der Flugverbindungen vermindern." Letztlich stellt das also auch die Reisenden vor Probleme, weil sie weniger Optionen haben. "Die Airlines werden ihre Flugpläne sehr genau prüfen. Und dann kann es, ehrlich gesagt, auch zu kurzfristigen Absagen kommen, wenn die Flüge nicht gut genug gebucht sind", sagt Janzen. "Wir brauchen die Gegenseitigkeit (der Einreiseerlaubnis, d.R.)."
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Dokumentation bisher ungeklärt
Offene Fragen gibt es aber auch für Einreisende in die EU. Zum Beispiel ist bisher unklar, wie EU-Reisende ihren COVID-19-Test- oder Impf-Status nachweisen müssen. Innerhalb der EU geht das ab dem 1. Juli mit einem einheitlichen digitalen Zertifikat, das anzeigt, ob der Inhaber geimpft oder genesen ist oder einen negativen PCR-Test vorweisen kann. Das Zertifikat beinhaltet einen QR-Code, der an allen Grenzübergängen innerhalb der EU ausgelesen werden können soll. Erklärtes Ziel ist es, Kontrollen zu beschleunigen.
Deutschlands bekannteste Sehenswürdigkeiten
Der Tourismus in Deutschland boomt. 2019 war das zehnte Rekordjahr in Folge. Reisende aus dem In- und Ausland zieht es vor allem in die großen Städte und die haben viel Sehenswertes zu bieten. Hier eine Auswahl.
Bild: picture-alliance/dpa
Kölner Dom
Majestätisch ragen seine fast 160 Meter hohen Türme in den Himmel: Der Kölner Dom ist das Wahrzeichen der Stadt Köln. Er ist eine der größten Kathedralen im gotischen Baustil und dementsprechend eindrucksvoll. Rund 6 Millionen Menschen besichtigen jedes Jahr das UNESCO-Weltkulturerbe.
Bild: Fotolia
Heidelberger Schloss
Möglicherweise ist das Wahrzeichen der Neckarstadt die berühmteste Ruine Deutschlands. Erwähnt wurde die Burg zum ersten Mal im 13. Jahrhundert. Zur Zeit Ludwig des XIV. residierten hier die Pfälzer Kurfürsten.
Bild: picture-alliance/dpa
Schloss Neuschwanstein
Der bayerische König Ludwig II. ließ sich in der Nähe von Füssen ein Märchenschloss erbauen, weil er sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen wollte. Schon wenige Wochen nach seinem Tod wurde es 1886 für Besucher geöffnet. Inzwischen gehört das Schloss zu den meistbesuchten Europas.
Bild: Fotolia
Brandenburger Tor
Berlin ist Deutschlands Touristenmagnet. 2018 zählte die Stadt knapp 33 Millionen Übernachtungen. Das Brandenburger Tor als nationales Wahrzeichen und Symbol für die deutsche Wiedervereinigung gehört zu den besonders beliebten Orten.
Bild: Getty Images
Berliner Museumsinsel
Auf einer Insel inmitten der Spree liegt eine weitere Berliner Attraktion. Gleich fünf wichtige Museen präsentieren Ausstellungen von der Vorgeschichte über die Antike bis hin zur Kunst des 19. Jahrhunderts. Ein Highlight ist die weltberühmte Büste der Nofretete.
Bild: Fotolia
Schloss Sanssouci
In Potsdam steht die Sommerresidenz Friedrichs II. von Preußen. Der Name "Sanssouci“, zu Deutsch ohne Sorge, verrät den Wunsch des Königs nach einem Rückzugsort. Schloss und Park werden oft auch als preußisches Versailles bezeichnet, seit 1990 gehören sie zum Weltkulturerbe.
Bild: picture-alliance/dpa
Dresdner Frauenkirche
Vielen ist die Dresdner Frauenkirche noch als Ruine und Mahnmal gegen den Krieg in Erinnerung. Seit ihrem Wiederaufbau und der Weihe im Jahr 2005 zählt sie zu den Lieblingszielen von deutschen und ausländischen Besuchern.
Bild: Fotolia
Wartburg
In Thüringen, oberhalb der Stadt Eisenach, erhebt sich die Wartburg. Hier übersetzte Luther im frühen 16. Jahrhundert das Neue Testament. 1817 fand auf der Burg mit dem Wartburgfest die erste bürgerlich-demokratische Versammlung in Deutschland statt.
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Porta Nigra
Das "Schwarze Tor" in Trier ist eines der am besten erhaltenen Tore der antiken Welt. Das ehemalige römische Stadttor wurde fast eintausend Jahre lang als Kirche genutzt, ehe Napoleon 1802 den Rückbau zur ursprünglichen Form anordnete.
Bild: picture-alliance/dpa
Aachener Dom
Der Kernbau gilt als eines der besterhaltenen Baudenkmäler der Karolingerzeit und wurde 1978 als erstes deutsches Denkmal UNESCO-Weltkulturerbe. Im Aachener Dom wurde Kaiser Karl der Große bestattet, in der Kapelle wurden bis 1531 fast alle deutschen Könige gekrönt.
Bild: DW/D. Dedović
Lübecker Altstadt
Das Holstentor, das Lübeck einst nach Westen begrenzte, gilt heute als Wahrzeichen der Stadt. Es ist Teil des historischen Stadtkerns, der auf einer Insel umgeben von Wasserläufen und Resten der Wallanlagen liegt. Viele der Häuser im Stil der alten Backsteingotik stehen unter Denkmalschutz.
Bild: Fotolia
Marienplatz in München
Im Herzen Münchens liegt der Marienplatz mit seiner belebten Fußgängerzone. Mehrmals täglich können Besucher das Glockenspiel am angrenzenden Neuen Rathaus bewundern. Zur Musik drehen sich in luftiger Höhe kleine Spielfiguren, die an die Stadtgeschichte erinnern.
Bild: Fotolia/sborisov
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Die USA haben bisher kein Dokumentationssystem, das standardmäßig von EU-Behörden anerkannt wird: "Das ist eine sehr wichtige Frage für uns", sagt Eduardo Santander, Präsident des EU-Dachverbandes der European Travel Commission (ETC). "Wir haben viele Fehler in den vergangenen zwei Jahren gemacht, und wir können keine weitere Welle im Laufe des Sommers zulassen. Das wäre das Ende der Reise- und Tourismusbranche."