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Ärztestreik in Kroatien fortgesetzt

16. Januar 2003

– Kontroverse Ansichten der Gewerkschaft und des Gesundheitsministers über den Erfolg des Streiks

Zagreb, 16.1.2003, HINA, kroat.

Die Ärzte setzen den gestern (15.1.) begonnen Streik auch heute fort. Den Streik hat die Kroatische Ärztegewerkschaft organisiert. Der Vorsitzende dieser Gewerkschaft Ivica Babic hat den ersten Tag des Streiks als äußerst erfolgreich bezeichnet. Denn den Streik hätten 90 Prozent der Ärzte an Krankenhäusern unterstützt und sich dabei an die Anleitungen der Gewerkschaft gehalten, den Arbeitsumfang zu verringern. Den Empfehlungen der Gewerkschaft folgend haben die Krankenhaus-Ärzte vermindert gearbeitet. Und zum Zeichen, dass sie den Streik unterstützen, haben sie auf ihrer Arbeitskleidung Gewerkschaftsabzeichen getragen. Bis auf einige Ausnahmen haben sich die Ärzte, die mit der Grundversorgung betraut sind, dem Streik nicht angeschlossen.

Gesundheitsminister Andro Vlahusic erklärte hingegen, der Streik sei misslungen, da die meisten Ärzte doch gearbeitet hätten. "Die Gewerkschaft glaubt, dass allein die Umfrage, ob der Streik unterstützt wird, bereits ein richtiger Streik wäre. Dem ist aber nicht so", sagte Vlahusic.

Die Gewerkschaft fordert von der Regierung, dass ein Arzt mit bestandenem Staatsexamen (Allgemeinmediziner – MD) zwei kroatische Durchschnittsgehälter oder 7 000 Kuna (975,63 Euro – MD) Gehalt erhalten soll. Fachärzte sollen demnach zweieinhalb Durchschnittsgehälter oder 9 000 Kuna (1 254,38 Euro – MD) erhalten.

Der Streik soll solange fortgesetzt werden, bis die Forderungen erfüllt sind beziehungsweise der Tarifvertrag mit der Regierung unterzeichnet ist. (md)