1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Äthiopien meldet Erfolg gegen Al-Shabaab

24. Juli 2022

Die äthiopische Armee hat nach eigenen Angaben im Grenzgebiet zwischen Somalia und Äthiopien fast 100 Kämpfer der islamistischen Al-Shabaab-Miliz getötet. Die Extremisten waren demnach am Dienstag ins Land gekommen.

Soldaten der äthiopischen Armee
Soldaten der äthiopischen Armee (Archivbild)Bild: Minasse Wondimu Hailu/AA/picture alliance

Die Gruppe sei "umzingelt und vollständig zerstört worden", erklärte die Regionalregierung der äthiopischen Provinz Somali. In einem dreitägigen Einsatz seien mehr als 100 Milizionäre getötet, mindestens 13 Fahrzeuge zerstört und eine große Menge an Waffen konfisziert worden.

Den Angaben zufolge waren die Al-Shabaab-Extremisten am Dienstag von Somalia aus nach Äthiopien gelangt. Sie wollten demnach in den Bezirk Elekere, der über 100 Kilometer entfernt von der Grenze liegt. Seit Mitte der Woche gab es zahlreiche Zusammenstöße zwischen den somalischen Extremisten sowie Soldaten und Polizisten. Die Situation sei wieder unter Kontrolle gebracht worden, teilten die Regionalbehörden mit. In einer Pressemitteilung der Region heißt es, die somalischen Kämpfer hätten beabsichtigt Verstecke innerhalb von Äthiopien zu errichten, um an der Seite dortiger Rebellen der sogenannten Oromo-Befreiungsarmee (OLA) zu kämpfen.

Al-Shabaab-Kämpfer während einer Übung in Somalia (Archivbild)Bild: Farah Abdi Warsameh/AP/picture alliance

Al-Shabaab hatte bereits am Freitag mitgeteilt, 87 äthiopische Soldaten und Polizisten getötet zu haben. Dazu gibt es von äthiopischer Seite keine genauen Angaben. Es wurde lediglich bestätigt, dass es Tote und Verwundete auch auf äthiopischer Seite gegeben habe.

Verbrüderungsversuch zwischen Al-Shabaab und äthiopischer OLA?

Die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete Miliz will Somalias Regierung stürzen, um in dem Land am Horn von Afrika einen islamischen Gottesstaat zu errichten. 2011 waren die Extremisten der Al-Shabaab aus den wichtigsten städtischen Gebieten Somalias, einschließlich der Hauptstadt Mogadischu, vertrieben worden. Sie sind aber in Somalia weiterhin präsent, vor allem in ländlichen Gegenden.

Die Terrormiliz verübt immer wieder Anschläge. Angriffe jenseits der somalischen Grenzen sind jedoch selten. Am stärksten war davon bisher Kenia betroffen. Der somalische Militärberater Hassan Mohamud sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei äußerst ungewöhnlich, dass die Al-Shabaab die Grenze zu Äthiopien überschritten habe.

Die "Oromo-Befreiungsarmee" (OLA) wird von der Regierung in Addis Abeba für die Gewalt im Westen Äthiopiens verantwortlich gemacht. Sie wird von der Regierung als terroristische Gruppe eingestuft. Die OLA ist eine Splittergruppe der politischen Partei Oromo Liberation Front, die mehr Autonomie und Selbstbestimmung für die Oromo fordert. Die Oromo bilden mit rund 35 Millionen Menschen die größte ethnische Gruppe im Vielvölkerstaat Äthiopien. Bereits seit dem 19. Jahrhundert ist es jedoch die amharische Minderheit, die das Land politisch dominiert.

qu/pg (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen