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Äthiopische Athleten unter Dopingverdacht

1. März 2016

Der Leichtathletik droht im Olympia-Jahr ein weiterer großer Dopingskandal: Gleich neun äthiopische Sportler stehen unter Manipulations-Verdacht - darunter angeblich auch Top-Athleten.

Symbolbild Leichtathletik Laufen
Bild: picture-alliance/dpa/B. Thissen

Äthopiens Läufer gehören seit vielen Jahren zur Weltspitze. Droht nun ähnlich wie in Kenia eine Entzauberung der Fabel-Athleten aus Afrika? Neun äthiopische Sportler stehen einem Bericht der Nachrichtenagentur AP zufolge unter dem Verdacht, ihre Leistungen mit verbotenen Substanzen manipuliert zu haben. Darunter sollen fünf "Top-Athleten" sein, wie der Generalsekretär der nationalen Anti-Doping-Agentur, Solomon Meaza, mitteilte. Deren Namen sowie weitere Details wollte er nicht preisgeben.

Befragung der Verdächtigen

Aus dem Hochland Äthiopien am Horn von Afrika kamen in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Weltklasse-Langstrecken- und Marathonläufer. Die "verdächtigen" Testergebnisse der Spitzensportler würden jetzt von der Anti-Doping-Agentur des Landes untersucht. "Die Sportler werden nun vorgeladen und befragt, ob sie irgendwelche verbotene Substanzen eingenommen haben", sagte Meaza. Ob eine solche Athletenbefragung durch den möglicherweise involvierten Sportverband zielführend ist, haben Dopingexperten in der Vergangenheit immer wieder in Zweifel gezogen.

"Beschämend"

Um die Verdachtsmomente zu erhärten und klare Vergehen nachzuweisen, seien weitere Tests nötig. Wenn die Untersuchungsergebnisse eintreffen, müsse man sich "echt Sorgen machen", betonte Meaza. Der Weltverband IAAF gehe den Fällen nach, informierte der Generalsekretär. Äthiopien wäre nach Russland und Kenia das nächste Land, das von einem offenbar sehr weitreichenden Dopingskandal in der olympischen Kernsportart erschüttert wird.

"Für den äthiopischen Leichtathletik-Verband ist es erschreckend und skandalös, wenn so etwas unter seinen Athleten geschieht“, sagte Langstrecken-Star Kenenisa Bekele. Aufklärung tue not. Wenn, so der dreimalige Olympiasieger, wirklich alle verdächtigen Sportler gedopt hätten, sei das "beschämend und lästig".

jw/asz (mit sid, dpa)

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