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ReiseEuropa

Ätna: Der höchste aktive Vulkan Europas

Patricia Szilagyi
16. Juni 2021

Rund um den Ätna auf Sizilien spürt man die Macht der Natur ganz unmittelbar, denn der Vulkan kann jederzeit ausbrechen. Für Teil XV unserer Reihe "Extreme Orte" haben wir den Ätna besucht.

Italien | Vulkan Ätna
Bild: Getty Images/F. Villa

Es grummelt und brodelt beständig im Bauch des Ätna. Und manchmal, so scheint es, verschluckt er sich. Dann speit der Vulkan im Nordosten Siziliens glühende Lava. Aus den Tiefen der Erde entlädt sich die heiße Masse in einem beeindruckenden Naturschauspiel, wie erst in diesem Frühjahr gleich mehrfach. Meterhoch können die Lavafontänen in den Himmel schießen, bevor das flüssige Gestein die umliegende Landschaft auf der italienischen Insel unter sich begräbt. 

Eine Welt aus Feuer und Asche

Gefährliche Schönheit: Seit 2013 gehört der Ätna zum Weltnaturerbe der UNESCOBild: Giovanni Isolino/AFP/Getty Images

Faszination und Gefahr liegen beim Ätna nah beieinander. Das war schon immer so. Vor mehr als einer halben Million Jahren gab es die ersten Ausbrüche. Seitdem hat der Vulkan unzählige Male seine Macht demonstriert und ganze Dörfer und Städte mit seiner glühenden Lava zerstört. Die Umgebung des Ätna gleicht einer Mondlandschaft mit riesigen Kratern und schwarzen Gesteinsbrocken. Mit jeder Eruption verändert sich das Bild. Der Berg wächst oder schrumpft durch Einstürze am Kraterrand. Mehr als 3.300 Meter ragt der Gipfel über dem Meeresspiegel auf. Damit ist der Ätna der höchste derzeit aktive Vulkan Europas.

Als DW-Reporter Hendrik Welling den Ätna besucht hat, schlief der mächtige Vulkan gerade. Trotzdem war die Kraft des feuerspeienden Riesen deutlich zu spüren. Für die Reihe "Europa maxximal" im Lifestyle- und Kulturmagazin "Euromaxx" hat er den Nationalpark, in dem der Ätna liegt, erkundet – natürlich gemeinsam mit kundigen Bergführern. Wie er die Wanderung zwischen Lavafeldern erlebt hat, erfahren Sie in unserem Video.

Leben im Schatten des Ätna

Die Sizilianer haben sich an das Leben mit der ständigen Bedrohung durch den Ätna gewöhnt. Denn der Vulkan ist auch ein Segen für die italienische Mittelmeerinsel. Das Lavagestein speichert Wasser wie ein Schwamm, die Böden sind mineralhaltig und fruchtbar. Vor allem im Frühling verwandelt sich daher ein Teil Siziliens in eine grüne Oase. Pistazien- und Mandelbäume wechseln sich ab mit Zitronenhainen und blühenden Blumenwiesen. Rund um den Ätna haben sich außerdem im Laufe der Zeit viele Weingüter angesiedelt. Denn der Boden verleiht den Trauben, die hier wachsen, einen intensiven mineralischen Geschmack. Ohne den Vulkan gäbe es die aromatischen sizilianischen Weine nicht, die vielen ein sicheres Einkommen verschaffen. Wer im Schatten des Ätna lebt, hat zwar Respekt vor seiner unbändigen Kraft, weiß aber auch seine Gaben zu schätzen.

Regelmäßig steigen Rauchwolken aus den Gipfelkratern des Ätna aufBild: picture-alliance/AP Photo/S. Allegra

 

Service-Tipps: 

Adresse: Parco dell'Etna, Sizilien, Italien

Anreise: Mit dem Flugzeug geht es bis Catania. Von dort gelangt man mit dem Auto oder Reisebus zu einer der beiden Bergstationen, die den Ausgangspunkt für eine Erkundungstour bilden. Je nach Aktivität des Vulkans können Teile des Parks gesperrt sein.

Eintritt: frei, allerdings darf man nur Teile des Parks ohne Bergführer begehen

Der besondere Tipp: Mit der historischen Schmalspurbahn "Ferrovia Circumetnea" kann man den Vulkan aus einer anderen Perspektive erleben. Die Strecke führt von Catania bis Riposto fast einmal um den Ätna herum.

Das Buch zur Reihe
 

Europa von seiner extremen Seite: Die Reihe "Europa maxximal" im Lifestyle- und Kulturmagazin "Euromaxx" macht europäische Superlative erlebbar – von außergewöhnlicher Architektur über spektakuläre Landschaften bis hin zu einzigartigen kulturellen Phänomenen. Begleitend zur Reihe erscheint das Buch "111 extreme Orte, die man gesehen haben muss" in Kooperation mit dem Emons Verlag. Ein alternativer Reiseführer, informativ und unterhaltsam zugleich. Für Reiselustige, Europa-Fans und alle, die gerne mit ausgefallenem Partywissen angeben. Rekordverdächtig gut! 

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