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Ölpreise 20 Prozent höher

19. August 2016

Europäisches Erdöl kostet wieder mehr als 50 Dollar pro Fass, und auch US-Rohöl kratzt an dieser Preismarke. Experten sind uneins, ob es sich nur um ein Zwischenhoch handelt.

Iran Öl Plattform
Öl-Förderplattform auf SeeBild: Ilna

Seit Anfang August legte der Ölpreis um gut 20 Prozent zu. Zum ersten Mal seit Anfang Juli knackte er in dieser Woche wieder die Marke von 50 Dollar pro Fass. Am Freitagmorgen kostete kostete ein Fass mit 159 Liter der Nordseesorte Brent 51,09 US-Dollar. Das waren 20 Cent mehr als am Vortag. Ein Fass der US-Sorte WTI stieg um 37 Cent auf 48,59 Dollar.

Als Auslöser für den jüngsten Preisauftrieb sehen Händler Äußerungen aus wichtigen Förderländern, möglicherweise könne man sich doch auf Obergrenzen für die Ölproduktion einigen. Dazu wollen Saudi-Arabien und weitere Mitglieder des Ölverbunds Opec mit anderen Förderländern wie Russland zusammen kommen. Das Treffen soll Anfang September in Algier stattfinden.

Der Preisanstieg wurde auch von Zahlen aus den USA gestützt. Dort meldete die Regierung Mitte der Woche, die Rohöl- und Benzinbestände im Land seien gefallen. Andere Zahlen zeigten, dass die Nachfrage in den USA im Juli Rekordhöhen erreicht hatte. Der schwächere Dollar ließ die Nachfrage auch außerhalb der USA anwachsen. Öl wird in Dollar verrechnet.

In Doha gescheitert

Marktbeobachter bezweifeln allerdings, dass der Trend anhält. Ein Versuch der Fördererländer, sich auf Obergrenzen zu einigen, war erst im Frühjahr in Doha gescheitert. "Wir sind skeptisch, dass neue Gespräche über eine Fördergrenze der Opec und anderer großer Produzenten zu einem Ergebnis führen", schrieben Analysten der Bank ANZ.

Auch jüngste Nachrichten aus Saudi-Arabien "unterstützen die Preise nicht wirklich", sagte Rohstoff-Analyst Carsten Fritsch von der Commerzbank. Er hält einen erneuten Rückgang der Preise für wahrscheinlich. Saudi-Arabien, einer der größten Ölproduzenten der Welt, hatte unlängst angekündigt, man wolle die Ölproduktion im August auf ein Rekordniveau ausweiten.

ar/wen (rtr, afp, dpa)

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