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Österreich sagt "Naa" zu Olympia 2026

6. Juli 2018

Der Kreis der Interessenten für die Olymischen Winterspiele 2026 wird immer kleiner. Jetzt zieht auch Österreich seine Bewerbung zurück. Diesmal ist es aber nicht die Bevölkerung, die sich verweigert.

Olympische Winterspiele in Turin 2006 Doping
Bild: picture-alliance/dpa

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) muss den nächsten herben Rückschlag verkraften. Nur gut drei Wochen nach der Schweiz hat auch Österreich überraschend seinen Verzicht auf eine Bewerbung um die Winterspiele 2026 bekannt gegeben. Das Nationale Olympia-Komitee ÖOC informierte am Freitag auf seiner Homepage darüber, dass man sich nicht wie geplant mit den Städten Graz und Schladming um die Spiele in acht Jahren bemühen werde.

Als Grund für den Rückzug führte das ÖOC mangelnde Unterstützung durch die Politik an. Aufgrund der derzeit herrschenden politischen Diskussionen müsse das ÖOC "mit großem Bedauern feststellen, dass ein klares politisches Bekenntnis bzw. eine entsprechende Unterstützung durch die steirische Landesregierung - vom ÖOC von Beginn an als obligatorisch erachtet - bis heute nicht erfolgt ist", teilte das ÖOC mit.

In der Alpenrepublik schlug die Nachricht hohe Wellen. Die Kronen Zeitung schrieb von einem "Olympia-Paukenschlag". Weiter heißt es in dem Blatt: "Graz: Alles aus! Keine Bewerbung für Olympia 2026. Damit kehren die Olympischen Spiele auch definitiv nicht nach Deutschland zurück. Im Gespräch war, dass Teile der Wettbewerbe in Inzell (Eisschnelllauf) und Schönau am Königssee (Bob, Rodeln, Skeleton) ausgetragen werden.

Noch fünf Interessenten

Auf dem Olymp dagegen wurde das neuerliche Beben an der Basis zumindest nach außen hin gelassen aufgenommen. "Das IOC versteht die Entscheidung des österreichischen Olympia-Komitees voll und ganz und respektiert deren Ansicht, dass sie nicht Teil eines lokalen politischen Disputs werden wollen, die Olympischen Spiele sollten immer eine vereinende Kraft sein", teilte der Ringe-Orden auf SID-Anfrage sachlich mit.

ÖOC-Präsident Karl Stoss und Generalsekretär Peter Mennel betrauerten die vergebene Chance. "Wir bedauern, unseren Top-Athleten und den Wintersport-Fans diese einmalige Chance, Olympische Heimspiele, in naher Zukunft nicht ermöglichen zu können", erklärten sie. Das ÖOC drückte aber gleichzeitig die Hoffnung aus, dass mit der Machbarkeitsstudie und den bereits geleisteten Organisationsarbeiten eine mögliche Basis für zukünftige Bewerbungsverhandlungen geschaffen worden sei. "An den Voraussetzungen, dass eine Wintersport-Nation wie Österreich nachhaltige Winterspiele zu organisieren vermag, hat sich aus ÖOC-Sicht jedenfalls nichts geändert", hieß es in der Erklärung.

Die Hoffnungen des IOC auf eine Rückkehr der Winterspiele in eine traditionelle Region erhielten damit den nächsten Dämpfer. Anfang Juni war die Schweiz mit der Stadt Sion abgesprungen. Die Bewohner im Wallis stimmten gegen die Gewährung eines Kredits in Höhe von 86 Millionen Euro für die Kandidatur und ließen alle Olympia-Träume der Befürworter platzen.

Nach dem Rückzug von Graz sind noch fünf Kandidaten für 2026 im Rennen: Italien mit den Städten Cortina, Mailand oder Turin sowie Calgary (Kanada), Sapporo (Japan), Stockholm (Schweden) und Erzurum (Türkei). Die Entscheidung über den Gastgeber der Winterspiele und der Paralympics 2026 fällt im September 2019 auf der Session des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Mailand.

to/sw (sid, dpa)

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