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Politik

Österreich "strafft Zügel" für Ungeimpfte

5. November 2021

Angesichts eines starken Anstiegs der Infektionszahlen werden die Corona-Maßnahmen in Österreich drastisch verschärft. Für viele Bereiche des öffentlichen Lebens gilt ab kommender Woche landesweit eine "2G"-Regel.

Österreich | Beratungen der Bundesregierung mit den Landeshauptleuten zur Corona Lage
An einem Tisch: Kanzler, Vizekanzler, Gesundheitsminister, Landeshauptleute und ExpertenBild: Herbert Neubauer/APA/picturedesk.com/picture alliance

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Österreich massive Einschränkungen für Ungeimpfte beschlossen. Von Montag an erhalten nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Restaurants, Cafés, Hotels, Freizeiteinrichtungen oder körpernahen Dienstleistern, wie Bundeskanzler Alexander Schallenberg nach Beratungen mit den Regierungschefs der neun Bundesländer und Experten mitteilte.

Auch bei Veranstaltungen mit mehr als 25 Menschen gilt in Österreich künftig "2G". Am Arbeitsplatz soll hingegen "3G" (geimpft, genesen oder getestet) möglich bleiben.

Ungeimpfte müssen künftig draußen bleiben: Friseurbetrieb in Österreich Bild: Roland Schlager/APA/dpa/picture alliance

"Wir werden die Zügel für die Ungeimpften straffer ziehen müssen", sagte Schallenberg. Die neuen Corona-Maßnahmen sollten auch einen "starken Anreiz" schaffen, sich impfen zu lassen, erläuterte der Politiker der konservativen Volkspartei (ÖVP). Niemand wolle die Gesellschaft spalten, doch sei die Regierung für den Schutz der Bevölkerung verantwortlich. In Österreich sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums derzeit rund 64 Prozent der Gesamtbevölkerung geimpft, was etwas unter dem EU-Durchschnitt liegt.

"Grüner Pass" gilt kürzer

Als Anreiz, sich erstmals impfen zu lassen, beschloss die Regierung eine Übergangsphase. Noch vier Wochen lang wird die erste Dosis in Verbindung mit einem PCR-Test als "2G" gelten. An die bereits geimpfte Bevölkerung richtete Österreichs Regierung den Appell, sich eine Auffrischungsimpfung ("Booster") zu holen. Um möglichst viele Menschen dazu zu bewegen, soll der "Grüne Pass" künftig nur noch neun Monate gültig sein.

Schallenberg: "Es ist schlicht und einfach unsere Verantwortung, die Menschen in unserem Land zu schützen"Bild: Herbert Neubauer/APA/picturedesk.com/picture alliance

In Österreich mit seinen rund neun Millionen Einwohnern hatten die Behörden am Freitag knapp 9400 neue Infektionsfälle binnen eines Tages registriert. Die Zahl der Menschen, die mit Corona auf Intensivstationen betreut werden, dürfte nach Einschätzung von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) bald die Schwelle von 400 überschreiten. Das entspräche dann einer 20-prozentigen Auslastung der Kapazitäten. "Die Lage in Österreich ist ernst", betonte Mückstein.

wa/AR (rtr, afp, dpa)

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