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Politik

Widerstand gegen Corona-Auflagen

5. Dezember 2021

Die persönlichen Einschränkungen im Lockdown und die für Februar geplante Einführung einer Impfpflicht gegen das Coronavirus treiben die Österreicher auf die Straße. In Wien protestierten Zehntausende Menschen.

Österreich Wien | Coronakrise: Protest gegen Corona Maßnahmen
Protestzug durch Wien gegen die von der Regierung verordneten Corona-Beschränkungen Bild: LISI NIESNER/REUTERS

An den Demonstrationen an verschiedenen Stellen der Hauptstadt beteiligten sich nach Polizei-Angaben rund 40.000 Personen. Am Rand der Proteste kam es vereinzelt zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten. Teilnehmer hätten mit Pyrotechnik geworfen, die Einsatzkräfte hätten Tränengas eingesetzt, teilte die Polizei mit. Es habe mehrere Festnahmen gegeben.

Zu den Demonstrationen in Wien reisten laut österreichischen Medien auch viele Familien mit Kindern an. Es war bereits das  dritte Wochenende in Folge mit Massenprotesten gegen die Corona-Regeln und eine allgemeine Corona-Impfpflicht, die ab dem 1. Februar gelten soll. Österreich ist das erste Land in der Europäischen Union, das zu dieser Maßnahme greift, um die Pandemie in Griff zu bekommen.

Auf zahlreichen Transparenten machten die Demonstranten ihren Widerstand gegen eine Impfpflicht deutlich - mit Slogans wie "Nein zum Impfzwang", "Impfungen sind Völkermord" oder "Ungeimpft = natürlich gesund".

Klare Ansage gegen die ab Februar geltende Corona-ImpfpflichtBild: Askin Kiyagan/AA/picture alliance

In Österreich gilt seit 22. November erneut ein landesweiter Lockdown, der noch bis 11. Dezember dauern soll. Der gesamte Handel musste schließen. Nur Geschäfte des täglichen Bedarfs, wie Supermärkte, Apotheken, Drogerien sowie Tabak- und Zeitschriftenläden, dürfen geöffnet bleiben.

Hotels sind ebenfalls geschlossen, Restaurants oder Gaststätten dürfen nur noch Essen zum Mitnehmen verkaufen. Auch der Freizeit- und Kulturbereich ruht. Die Schulen sind aber nach wie vor geöffnet. Alle Eltern sind aber aufgerufen, ihre Kinder wenn möglich nicht zum Unterricht zu schicken.

Auch nach Einbruch der Dunkelheit zogen noch Tausende Demonstranten durch WienBild: Askin Kiyagan/AA/picture alliance

Nach den Plänen der Regierung sollen die Einschränkungen ab 12. Dezember für Geimpfte und Genesene aufgehoben werden. Seit Beginn des Lockdowns sank die Zahl der täglichen Neuinfektionen von rund 13.000 auf unter 10.000. Die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den abgelaufenen sieben Tagen je 100.000 Einwohner, sank laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zuletzt auf 667 - dessen ungeachtet sind die Maßnahmen umstritten.

Proteste auch in Deutschland

Mehrere tausend Menschen haben auch in verschiedenen deutschen Städten gegen die Corona-Regeln demonstriert. Allein in Hamburg gingen etwa 5000 sogenannte Querdenker und Impfskeptiker auf die Straße, wie eine Polizeisprecherin sagte. Angemeldet gewesen sei eine Teilnehmerzahl von 2000. Die seit Wochen jeden Samstag stattfindende Demonstration sei friedlich verlaufen, allerdings habe es Schwierigkeiten mit dem Abstandhalten gegeben.

Protest in Hamburg gegen die Corona-Einschränkungen unter dem Motto: "Das Maß ist voll"Bild: Georg Wendt/dpa/picture alliance

Kleinere Proteste gab es unter anderem auch in Berlin, Potsdam, Hannover, Frankfurt am Main und Trier. Trotz eines Verbots demonstrierte im Berliner Bezirk Friedrichshain nach Polizeiangaben eine untere dreistellige Zahl Menschen. Es gab mehreren Festnahmen wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln und Widerstands gegen die Beamten, wie es hieß.

qu/AR (afp, ORF)

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