1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Über 80 Millionen Hilfsbedürftige

19. August 2014

Es ist ein trauriger Rekord: Die Zahl der Menschen, die sich in einer humanitären Notlage befinden, ist so hoch wie nie zuvor. Kinder sind besonders stark betroffen. Und auch die Helfer leben so gefährlich wie nie.

Jesidische Flüchtlinge in Syrien (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Noch nie waren so viele Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen wie heute. Darauf weisen die Vereinten Nationen (UN) anlässlich des "Welttages der Humanitären Hilfe" hin. Weltweit sind demnach 81 Millionen Menschen in einer humanitären Notlage. Um ihnen zu helfen seien etwa 13 Milliarden Euro notwendig. Mit dem Welttag wollen die UN auf das Schicksal dieser Menschen aufmerkasm machen.

Nach Schätzungen des UN-Kinderhilfswerks (Unicef) sind unter den Hilfsbedürftigen rund 59 Millionen Kinder. Besonders dramatisch sei die Lage im Irak und im Südsudan sowie in Syrien und in der Zentralafrikanischen Republik, teilte die Organisation mit. "Noch nie musste Unicef zusammen mit seinen Partnern vier Nothilfe-Einsätze der höchsten Dringlichkeitsstufe gleichzeitig bewältigen", erklärte Christian Schneider, der Geschäftsführer von Unicef Deutschland.

Kinder besonders stark betroffen

Hinzu kämen Konflikte im Gazastreifen und in der Ukraine sowie die Ebola-Epidemie in Westafrika. Die "Vielzahl und Komplexität der aktuellen Krisen" überfordere verständlicherweise viele Menschen, erklärte Schneider. Dennoch würden Spenden für Kinder weiter dringend benötigt, um ihnen "auch in schwierigsten Situationen zu helfen".

Blutige Konflikte, politische Instabilität, Naturkatastrophen und extreme Armut hätten verheerende Folgen für Heranwachsende und die soziale Stabilität in ihrer Heimat. Regierungen und die Öffentlichkeit müssten ihre Hilfe für Kinder in Krisengebieten deshalb verstärken, appellierte Unicef. Die Organisation versorgt Flüchtlingskinder und Familien mit Trinkwasser, Nahrung und Medikamenten, baut Notschulen auf, kümmert sich um unbegleitete Kinder und organisiert Betreuung für traumatisierte Mädchen und Jungen. Allein 2013 organisierte Unicef nach eigenen Angaben 289 Nothilfeeinsätze in 83 Ländern.

Helfer begeben sich in Lebensgefahr

Die Angriffe auf Hilfsorganisationen haben im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Weltweit sind nach Zahlen der Beratungsfirma Humanitarian Outcomes in Konfliktgebieten 155 Mitarbeiter getötet, 171 weitere verletzt und 134 entführt worden. Insgesamt stieg die Totenzahl um 66 Prozent gegenüber 2012. Allein in Afghanistan gab es 81 Todesfälle zu beklagen. Am gefährlichsten für die Hilfsorganisationen waren laut den UN Afghanistan, Syrien, der Südsudan, der Sudan und Pakistan. Die Situation bleibt auch dieses Jahr gefährlich. Zwischen Januar und August gab es laut UN bereits 79 Tote.

Der UN-Sicherheitsrat will sich im Tagesverlauf anlässlich des "Welttages der humanitären Hilfe" mit der steigenden Zahl von Attacken auf Helfer beschäftigen. Der 19 August erinnert an den Angriff auf das UN-Hauptquartier in Bagdad 2003, bei dem 22 UN-Mitarbeiter starben, unter ihnen der UN-Sondergesandte Sergio Vieira de Mello.

cr/se (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen