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Glaube

Überfall auf christliche Kirche in Ägypten

23. Dezember 2017

In Ägypten haben hunderte Menschen Gläubige in einer Kirche attackiert. Mehrere Personen wurden verletzt, die Inneneinrichtung des Gotteshauses in der Stadt Atfih wurde demoliert und zerstört.

Ägypten Symbolbild Angriffe gegen Kopten
Bild: Getty Images/AFP/M. El-Shahed

Die muslimischen Angreifer hätten "feindliche Slogans" gerufen und einen Abriss der Kirche gefordert, erklärte das Erzbistum der Region. Sicherheitskräfte schritten schließlich ein und trieben die Angreifer auseinander. Der Angriff im rund 100 Kilometer südlich von Kairo gelegenen Atfih ereignete sich den Angaben zufolge am Freitag nach dem muslimischen Freitagsgebet.

Nicht der erste Angriff dieser Art

Die christliche Minderheit macht in Ägypten rund zehn Prozent der Bevölkerung aus. Im konservativen Süden des Landes sind immer wieder Kirchen angegriffen worden - insbesondere solche, die noch keine gültige Lizenz der Regierung haben. In Ägypten haben Dschihadisten zudem wiederholt tödliche Anschläge auf Christen verübt.

Der Bischof der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Anba Damian, verurteilte den Übergriff scharf. Ein Angriff auf eine christliche Kirche in einer Zeit, in der die Welt die Geburt Christi feiere, sei eine Missachtung und Verletzung der Gefühle der Christen weltweit, erklärte der Bischof.

Auch der Koran verehrt Jesus

Predigten zu muslimischen Freitagsgebeten dürften nicht für eine Kriegserklärung missbraucht werden. "Ich hätte von den muslimischen Nachbarn eher einen freundlichen Besuch und ein gemeinsames Fest und Miteinander erwartet, vor allem weil Jesus Christus auch im Koran besonderes verehrt wird", erklärte Damian.

Die koptisch-orthodoxe Kirche existiert bereits seit dem ersten Jahrhundert nach Christus. Stammland ist Ägypten, in dem es immer wieder Angriffe radikaler Muslime auf die christliche Minderheit gibt. In Deutschland zählt die koptische Kirche nach eigenen Angaben etwa 12.000 Mitglieder.

haz/cr (kna, epd, afp)

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