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10 Facts über den Valentinstag

Aaron Skiba, Elena Klein & Silke Wünsch13. Februar 2016

Jedes Jahr beweisen sich Paare am "Tag der Liebe" ihre Zuneigung mit Pralinen, Rosen und roten Herzen. Ein super Geschäft mit historischem Hintergrund. Denn der Valentinstag ist schon sehr alt.

Valentinstag in Deutschland
Bild: picture-alliance/dpa

1. Ein christlicher Namensgeber: Valentin

Viele Legenden ranken sich um den Namensgeber. Die wahrscheinlichste Geschichte ist die von dem christlichen Bischof Valentin von Terni, der im dritten Jahrhundert n.Chr. gelebt haben soll. Er soll unter anderem Paare christlich getraut und dem Brautpaar als Geschenk einen Blumenstrauß überreicht haben. Aber: Christen wurden damals in Italien immer noch verfolgt. Als der römische Kaiser Claudius Goticus Bischof Valentin aufforderte, seinem Glauben abzuschwören, soll Valentin dies abgelehnt haben, worauf der Bischof enthauptet wurde – vermutlich am 14. Februar 269. Nur 40 Jahre nach der Hinrichtung Valentins erklärte der spätere römische Kaiser Julius I. das Christentum zur Staatsreligion. Schon bald wurde Valentin als Märtyrer verehrt und schließlich heilig gesprochen.

2. Fest zu Ehren der römischen Göttin Juno

Der Brauch eines Fests der Liebe ist allerdings älter. Die antiken Römer widmeten es der Göttin Juno. Als Gemahlin des Jupiter war sie die Schutzgöttin der Ehe und der Geburt. Zu ihren Ehren feierten die Römer am 14. Februar das Fruchtbarkeitsfest - die "Lupercalia". An diesem Tag wurde eine Art Liebeslotterie veranstaltet, bei der Frauen ihren Namen aufschrieben und in ein Körbchen schmissen. Meistens schenkten die Männer ihren zugelosten Frauen kleine Aufmerksamkeiten wie Blumen. Auch die Göttin Juno wurde mit Blumenopfern bedacht.

Bild: imago/chromorange

3. Wie kam der Valentinstag nach Deutschland?

Fast 1000 Jahre nach seinem Tod wurde Valentin auch im deutschsprachigen Raum zum Schutzpatron der Liebenden erklärt. Das verbreitete sich im Rest von Europa. Englische Auswanderer nahmen die Idee eines Festtages für Verliebte mit in die "Neue Welt". Dort wurde die Idee des "Valentine's Day" erst richtig groß zelebriert. US-Soldaten brachten den Brauch nach dem Zweiten Weltkrieg zurück nach Europa. In Nürnberg feierte man 1950 den ersten "Valentinsball". Doch hier beschenkten sich nicht nur Liebende, sondern auch gute Freunde und Familien. Ein gesetzlicher Feiertag ist der Valentinstag nicht – nur für Blumenläden und Floristen, denn Rosen sind auch heute der Hit am Tag der Liebenden.

4. Valentin: mehr als nur ein Name

Valentin kommt vom lateinischen Wort "valens" und bedeutet so viel wie gesund oder kräftig. Laut der Gesellschaft für deutsche Sprache belegte der männliche Vorname "Valentin" 2014 Platz 52 der beliebtesten Vornamen und wurde damit über 1800 Mal an Neugeborene vergeben. Die weibliche Form "Valentina" landete auf Platz 69. Berühmte Namensvertreter sind der im letzten Jahr verstorbene russische Autor Valentin Rasputin oder Walentina Tereschkowa, die 1963 als erste Frau ins Weltall flog.

Kosmonautin Walentina TereschkowaBild: imago/ITAR-TASS

5. Kleine Aufmerksamkeiten

Am Valentinstag soll es besonders romantisch zugehen. Ein feines Dinner mit Kerzen und Rosen auf den Tisch – und der Abend ist perfekt. Zum Dessert natürlich noch feinstes Konfekt – so will es die Werbeindustrie. Aber nicht alle Paare sind so einfach gestrickt. Manche finden es auch sehr romantisch, sich zu einem gemeinsamen Bungeesprung zu treffen, die Schwiegermutter zu besuchen oder sich gegenseitig Orden für den besten Partner der Welt zu verleihen.

6. Die Kirche und die Liebe

"Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Die Liebe hört niemals auf", heißt es in der Bibel. Nächstenliebe steht im Zentrum des Christentums. Und so ist es kein Wunder, dass sich die Kirche niemals wirklich gegen diesen einst heidnischen Brauch gewandt hat. In diesem Jahr fällt der 14. Februar auf einen Sonntag. Ein perfekter Tag, die Liebe in der Kirche zu feiern.

Auf unterschiedlichste Weise: etwa mit einem Film-Gottesdienst. "Pretty Woman" mit Julia Roberts und Richard Gere in den Hauptrollen steht im bayerischen Ingolstadt auf dem Programm. Der Streifen über eine Prostituierte und einen Geschäftsmann, die sich ineinander verlieben, soll zu Diskussionen anregen. Ganz anders geht es das Berliner Kloster im Prenzlauer Berg an. Es bietet bereits am Abend vor dem Valentinstag eine Fluchtmöglichkeit für alle Singles an, die so gar keine Lust auf Kitsch und Romantik haben.

Ein Liebesmärchen aus Hollywood: Pretty WomanBild: imago stock&people

7."Ich liebe dich" kennt man in jeder Sprache

Wenn Paare sich zum ersten Mal ihre Liebe gestehen, ist dies ein ganz besonderer Augenblick. Originell kann es durchaus sein, wenn man es in einer anderen Sprache versucht. Der niederländische Ausspruch "Ik hou van jou" hat nichts mit roher Gewalt zu tun, sondern bedeutet das gleiche wie das deutsche "Ich liebe dich." Eine Herausforderung ist dagegen die Liebeserklärung auf türkisch: "Tutmak istediğim el senin elin. Duymak istediğim kalb senin kalbin. Öpmek istediğim dudaklar senin dudakların." Heißt so viel wie: Es ist deine Hand, die ich halten möchte. Dein Herz, das ich hören möchte und deine Lippen, die ich küssen möchte.

Wer hingegen noch auf der Suche nach der großen Liebe ist, der lebt nach dem Motto der schwedischen Redewendung "kaka söker maka" – Topf sucht Deckel.

8. Valentinstag digital – und nur nicht zu ernst nehmen

Der Valentinstag gehört zu einem dieser Anlässe, zu denen viele auf Twitter einen Kommentar loslassen möchten. Zum Beispiel auf ironische Art und Weise.

Userin Claire beispielsweise postet ein Foto vom traurigen US-Serienheld Dwight Schrute mit einem Wortspiel zum Valentinstag (Im Englischen bedeutet das Wort "Date" schließlich nicht nur Verabredung – sondern auch Datum)

Die Wochenwebschau plädiert für Liebesgeständnisse, die an Ehrlichkeit nicht zu übertreffen sind.

Und Userin Franzi sucht nach jemandem, der sie mit Geschenke überhäufen möchte.

9. Bittersüßer Valentinstag

William Shakespeares Tragödie "Romeo und Julia" ist weltbekannt. Das junge Paar begegnete sich in der italienischen Stadt Verona, beide starben dort auf tragische Weise. Schon seit dem 19. Jahrhundert schreiben von Liebeskummer Gequälte kleine Briefe an Julia und legen sie an ihrem Grab nieder. Mittlerweile werden sie auch an der Liebesmauer vor Julias Haus, der Casa di Giulietta, aufgehängt. Dies inspirierte Hollywood im Jahre 2010 zu dem romantischen Kinofilm "Briefe an Julia" mit Amanda Seyfried in der Hauptrolle. Zum Valentinstag schreiben ganz besonders viele an ihre Heldin von Verona.

Unter dem berühmten Balkon in Verona haften Tausende kleiner Zettel und Pflaster mit LiebeswünschenBild: picture-alliance/V. Pesnya

Ein anderer Film zum Valentinstag ist nicht gerade was für Verliebte: 1975 drehte der australische Regisseur Peter Weir den Psychothriller "Picknick am Valentinstag" um eine Mädchenschule – am Valentinstag verschwinden Schülerinnen auf mysteriöse Weise.

Das schönste Liebeslied zum Valentinstag aber ist der Jazz-Standard "My funny Valentine" – in der Version von Chet Baker. Die Aussage: Du bist überhaupt nicht perfekt, aber bleib wie du bist, mit dir ist jeder Tag Valentinstag.

10. Und das passierte noch so am 14. Februar

1981 wurde am Valentinstag die erste Folge der erfolgreichen Fernsehshow "Wetten, dass…?" ausgestrahlt – damals noch mit Erfinder Frank Elstner als Moderator. In der Sendung wetteten Prominente dagegen an, dass ein Zuschauer einen von ihm behaupteten Rekord schaffen würde. In der ersten Sendung musste jemand eine Wärmflasche aus Gummi aufblasen bis sie platzte. Der Kandidat gewann die Wette.

Am Valentinstag im Jahr 1972 wurde der "Star of Sierra Leone", der drittgrößte Diamant der Welt entdeckt. Er hat über 900 Karat. Die westafrikanische Republik von Sierra Leone ist besonders reich an Diamanten, Gold und Platin.

So unscheinbar sieht der teuerste Diamant der Welt ausBild: picture-alliance/dpa

Gute 60 Jahre vorher wurde der erste Skilift der Welt in Schollach im Hochschwarzwald eröffnet. Es basierte auf der Idee von Robert Winterhalder, dessen Familie ein Gasthaus unweit von der Skipiste betrieb. Am 14. Februar 1908 ging der durch Wasserkraft betriebene Aufzug in Betrieb.

Am 14.2. 1895 wurde die Liebeskomödie "Ernst sein ist alles" des irischen Schriftstellers Oscar Wilde im Londoner St. James's Theatre uraufgeführt. Zwei Freunde möchten zwei Frauen erobern, die sich zum Ziel gemacht haben nur einen Mann namens Ernst zu heiraten. Daraufhin geben sich beide Männer als Ernst aus - und richten ein ordentliches Chaos an.