10 Gründe, warum Deutsche Kartoffeln lieben
19. August 201910 Gründe, warum Deutsche Kartoffeln lieben
Deutsche haben eine Vorliebe für Kartoffeln. Das merkt man nicht nur an den zahlreichen Möglichkeiten, sie zuzubereiten, sondern auch an der Sprache.
Die Knolle als Hauptnahrungsmittel
Kartoffeln sind fester und großer Bestandteil im Speiseplan der Deutschen. Egal, in welcher Form: Ob als Suppe, Pommes frites oder Chips - der Deutsche isst durchschnittlich 67 Kilogramm Kartoffeln pro Jahr, das sind fast 1,3 Kilo pro Woche.
Königliche Werbung für die Kartoffel
Eigentlich stammt sie aus dem bolivianischen und peruanischen Teil der Anden. Erst 1630 kam die Kartoffel nach Deutschland. Friedrich II. von Preußen brachte seine Bauern mit einem Trick dazu, das unbekannte Gewächs anzubauen. Er ließ seine Gärten zum angeblichen Schutz der Kartoffelpflanzen von Soldaten umstellen. Der Trick funktionierte - verbotene Früchte schmecken bekanntlich am besten.
Passende Erdäpfel für jedes Rezept
Bei über 5000 verschiedenen Kartoffelsorten, die es heute gibt, ist es wichtig, die richtige für sein Rezept zu finden. Kartoffeln werden nicht nach Farbe oder Größe sortiert, sondern nach Konsistenz. Feste und dichte Sorten eignen sich vor allem für Gerichte wie Kartoffelsalat, Gratin oder Bratkartoffeln. Die weichen, mehligen Erdäpfel hingegen werden bevorzugt zum Stampfen und Backen verwendet.
Partyhit Kartoffelsalat
Auf privaten Partys in Deutschland gibt es regelmäßig etwas Aufregung, denn meist bringen gleich mehrere Gäste Kartoffelsalat für das Buffet mit. Gut, dass es viele verschiedene Rezepte dafür gibt. Einige schwören auf die Zubereitung mit Brühe und Speck, andere mögen ihn lieber kalt mit viel Mayonnaise und Gewürzgurken.
Klöße - die perfekte Beilage
Sie gehören zur deftigen deutschen Küche einfach dazu: Klöße. Vor allem als Beilage zum Sauerbraten sind sie ein absolutes Muss. Auch Klöße gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Bei der Zubereitung muss auf die Konsistenz des Kartoffelteigs geachtet werden. Je nach gewünschter Festigkeit der Klöße muss Mehl oder Stärke hinzu gegeben werden.
Chips mit Currywurst-Geschmack
Einen Teil der 67 Kilo Kartoffeln, die der Deutsche durchschnittlich pro Jahr verspeist, nimmt er vermutlich als Kartoffelchips zu sich - für ein Kilo Chips braucht man vier Kilo der Knollen. Chips stammen ursprünglich nicht aus Deutschland, es gibt aber auch hier inzwischen typisch deutsche Geschmacksrichtungen: Beispielsweise Chips mit Currywurst-Geschmack.
Frittierte Kartoffelstäbchen gehen immer
Umgangssprachlich werden sie oft nur Pommes oder Fritten genannt. Die Pommes frites sind eines der Lieblingsgerichte der Deutschen. Es gibt sie in jedem Imbiss, auf jeder Kirmes, bei jedem Gemeindefest, in jedem Fußballstadion. Rund 300.000 Tonnen frittierte Kartoffelstäbchen konsumieren die Deutschen jährlich. Erfunden haben sie vermutlich die Belgier - wo die frites auch Nationalgericht sind.
Selbst mit Schale lecker
So einfach und doch so gut: Die Pellkartoffel ist untrennbar mit der deutschen Küche verbunden. Aber nicht nur als Beilage kann sie überzeugen. Mit einem großen Schlag Kräuterquark und einem frischen Salat bildet sie eine vollwertige und sehr schmackhafte Mahlzeit. Und das Beste an der Pellkartoffel ist: Man spart sich das Schälen.
Auch flach und fettig ein Vergnügen
Vor allem auf deutschen Weihnachtsmärkten steigt einem ihr Duft in die Nase. Reibekuchen - Pfannkuchen aus geriebenen Kartoffeln - sind bei Groß und Klein beliebt: In der süßen Variante mit Apfelmus oder herzhaft mit Lachs. Aber aufgepasst beim Essen: diese Leckerbissen sind heiß und fettig!
Deutsche Redewendungen mit Kartoffeln
"Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln" heißt ein beliebtes deutsches Sprichwort. Auch in Redewendungen kommt die Knolle zahlreich vor: Wenn man mit jemandem plötzlich nichts mehr zutun haben will, heißt es, man lasse ihn fallen, wie eine heiße Kartoffel. Ihren festen Platz hat die Kartoffel nicht nur auf dem deutschen Teller, sondern auch in der deutschen Sprache.
Am 19. August ist Tag der Kartoffel.
Als die Knolle im 17. Jahrhundert nach Deutschland kam, war sie eher unbeliebt. Man traute dem neuen Gewächs aus Südamerika nicht recht. Doch schnell hatte die Kartoffel die Herzen der Deutschen für sich gewonnen. Kartoffelsalat gehört schon seit Jahrzehnten zu fast jedem Partybuffet, Reibekuchen zu jedem Weihnachtsmarkt. Selbst in der deutschen Sprache hat sich die Kartoffel in Form von Sprichwörtern fest etabliert. Unsere Bildergalerie zeigt eine Beziehung der ganz besonderen Art.
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10 deutsche Gerichte für den Winter
In der kalten Jahreszeit gibt es nichts Besseres als eine deftige Mahlzeit, um sich aufzuwärmen. Unsere Bildergalerie zeigt typisch deutsche Wintergerichte, die nicht nur den Magen sondern, auch das Herz erfreuen.
Sauerbraten
Sauerbraten wird normalerweise aus Rind- oder Pferdefleisch zubereitet, kommt aber auch in anderen Variationen vor. Das Fleisch wird für bis zu zehn Tage in eine Marinade aus Wein, Essig und Kräutern eingelegt, wodurch das Fleisch außergewöhnlich zart wird. Klassische Beilagen sind Rotkohl und Klöße.
Rinderrouladen
Ihre Zutaten erinnern an Hamburger - aber die Roulade ist sicherlich das Gegenteil von Fast Food und ein Gericht für besondere Anlässe. Speck, Gewürzgurken, Zwiebeln und Senf werden auf dünne Rindfleischscheiben gestrichen. Anschließend rollt man sie zusammen, schmort sie und lässt sie für mindestens eine Stunde köcheln. Ein echter Leckerbissen für Fleischfans!
Knödel
Im Norden und Westen Deutschlands ist er als Kloß bekannt. Der Knödel wird aus gekochten Kartoffeln gemacht und ist eines der vielfältigsten Wintergerichte. Oft wird er als Beilage serviert, aber auch als Hauptspeise oder Suppeneinlage ist er ein Gaumenschmaus. Als Nachtisch ist, vor allem in Österreich und Bayern, der Germknödel äußerst beliebt.
Reibekuchen
Achtung, heiß und fettig! Sie dürfen auch auf keinem Weihnachtsmarkt fehlen: Reibekuchen. Die kleinen Kartoffelfladen sind sowohl süß als auch herzhaft zum Anbeißen. Viele essen sie am liebsten mit einer großen Portion Apfelmus, andere bevorzugen Kräuterquark als Beilage.
Frittatensuppe
Wer schon einmal auf einer Skihütte eingekehrt ist, kennt sie mit Sicherheit. Die Rinderbrühe mit den Pfannkuchenstreifen stärkt die müden Muskeln und wärmt von innen. Je nach Region heißt sie auch Flädlesuppe. Nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern auch in Italien, Frankreich oder Ungarn findet man die sättigende Vorspeise.
Käsespätzle
Sie sind der Beweis dafür, dass ein leckeres Essen nicht aufwendig sein muss. Die Spätzle aus Mehl- und Eierteig selbst zu machen und nicht fertig im Supermarkt zu kaufen, ist natürlich ein wenig mehr Aufwand, der sich aber auszahlt. Ein paar angebratene Zwiebeln und Käse untermischen - fertig.
Maultaschen
Um ihre Herkunft ranken sich zahlreiche Legenden. Fest steht nur, dass die Maultasche früher ein Essen der Armen war. Fleisch-, Brot- und Gemüsereste wurden zu einer Füllung verarbeitet und boten so eine vollwertige Mahlzeit. Die Teigtasche ist zwar eine schwäbische Spezialität, wird aber in der ganzen Bundesrepublik gerne gegessen – am liebsten wenn es kalt ist.
Grünkohl
Der Grünkohl erlebt in den vergangenen Jahren auch außerhalb Europas einen regelrechten Hype. Vor allem in Norddeutschland aber ist er fester Bestandteil der traditionellen Küche. Mit Kartoffeln und Mettwurst macht er satt und wärmt von innen.
Kohlroulade
Sie sind ein vegetarisches Gericht - könnte man meinen. Ganz im Gegenteil sind Kohlrouladen aber mit Fleisch und Kräutern gefüllt. In Brühe oder Tomatensoße gekocht werden sie zum herzhaften Leckerbissen. Ein Muss für Kohlliebhaber!
Eier mit Senfsoße
In der traditionellen deutschen Küche behält das Fleisch zwar die Oberhand, doch es gibt auch vegetarische Alternativen. Gekochte Eier werden mit einer Senfsoße garniert und Kartoffeln als Beilage serviert. Ein einfaches Gericht und besonders beliebt bei Kindern.