10 deutsche Hunderassen
10 Hunderassen, die ursprünglich aus Deutschland stammen
Der Deutsche Schäferhund ist weltbekannt. Es gibt aber noch ein paar mehr Hunderassen, die eigentlich aus Deutschland stammen. Wir zeigen sie.
Dänische Dogge
Nein, nicht Dänisch. Diese sanften Riesen kommen aus Deutschland. Die Dänische Dogge hat sich entwickelt, als deutsche Königshäuser immer größere Jagdhunde gezüchtet haben. Heute ist sie die größte aller Hunderassen - das Foto zeigt die Dänische Dogge George, den größten Hund der Welt im Jahr 2010. Wegen ihrer Herkunft wird die Dänische heute auch Deutsche Dogge genannt.
American Eskimo Dog oder Deutscher Spitz?
Kurz nach dem Ersten Weltkrieg ließen die USA die deutsche Herkunft dieses Hundes unter den Tisch fallen und nannten ihn "American". Der American Kennel Club führt ihn als eigene Rasse. Dem widerspricht der internationale Hundezucht-Dachverband Fédération Cynologique Internationale (FCI). Er besteht darauf, dass die Hunderasse ihren ursprünglichen Namen bekommt: Deutscher Spitz.
Boxer
1895 kreuzten drei Münchener eine Bulldogge mit einer bis heute unbekannten Rasse. Dieses Experiment setzten sie einige Generationen lang fort bis ein Hund entstand, dessen Gesicht einzigartig in der Hundewelt ist. Woher sein Name kommt, ist bis heute unklar.
Dachshund
Seinen Namen trägt dieser Jagdhund, weil er für die Dachsjagd gezüchtet wurde. Wegen seiner Größe kann er seine Beute bis in den Bau verfolgen. Damals wie heute beißen Dachshunde - auch Dackel genannt - gelegentlich gerne zu. Als Kaiser Wilhelm II. seinen geliebten Dachshund zu einem Besuch bei Österreichs Kronprinz Franz Ferdinand mitbrachte, erlegte der Vierbeiner prompt dessen Goldfasan.
Kleiner Münsterländer
Kleine Münsterländer verdanken ihr Revival im Jahr 1902 dem Deutschen Edmund Löns. Er erkannte in der vernachlässigten Rasse den exzellenten Jäger mit schönem Fell. Kleine Münsterländer sind heute die kleinsten Vorstehhunde (die stehen bleiben, wenn sie Wild wittern) und nicht mit dem Großen Münsterländer verwandt. Kleine Münsterländer haben hohe Zuchtstandards und sind heute relativ selten.
Weimaraner
Sie haben silbernes Fell, beeindruckende Augen und sind rein biologisch auf menschliche Zuneigung angewiesen. Ursprünglich kommen sie aus der Goethe-Stadt Weimar, wo man einen Jagdhund züchten wollte, der auch familienfreundlich ist. Die Weimaraner wurden so beliebt, dass man die Hunde anfangs vor dem Export sterilisierte, um die Zucht der Rasse einzuschränken. Funktioniert hat das nicht.
Dobermann
Nur einen halben Tagesmarsch von Weimar entfernt in der Stadt Apolda lebte Ende des 19. Jahrhunderts der Justizangestellte Friedrich Louis Dobermann. Zu seinem persönlichen Schutz wollte der Steuereintreiber einen Kampfhund züchten. Durch die Kreuzung von Pinschern, Weimaranern und Pointern legte er den Grundstein für die später nach ihm benannte Rasse des Dobermann.
Rottweiler
Im Mittelalter beschützte er Vieh und Wagen, jagte Diebe und wilde Tiere in die Flucht. Der Rottweiler war der beste Freund und treuer Begleiter für Händler im 18. und 19. Jahrhundert. Gezüchtet wurde er in der deutschen Stadt Rottweil, damals ein bedeutender Handelsplatz. Rottweiler haben das stärkste Gebiss aller Hunderassen.
Deutscher Schäferhund
"Horand von Gafrath" hieß der Hund, der 1899 als vermutlich erster Deutscher Schäferhund im Zuchtbuch des "Vereins für Deutsche Schäferhunde" eingetragen wurde. Von den Nazis wurde die Rasse glorifiziert, Hitler hatte mehrere dieser Hunde. Heute sind Deutsche Schäferhunde wegen ihres Geruchssinns weltweit als Rettungs- und Polizeihunde im Einsatz, ebenso als Blindenhunde.
Schnauzer
Schnauzer sind eng verwandt mit Pinschern, unterscheiden sich aber durch das Fell an Augen und Nase. Ursprünglich wurden Schnauzer in Süddeutschland hauptsächlich in Ställen eingesetzt, wo sie Ratten und Mäuse jagten. Um sie vor den scharfen Zähnen der Nager zu schützen, stutzte man ihnen Schwanz und Ohren - das ist heute allerdings verboten.
Einige Hunderassen haben verwirrende Namen. Die Dänische Dogge kommt eigentlich aus Deutschland. Aber auch andere deutsche Hunderassen werfen Fragen auf: Warum heißt der Dobermann so? Was hat der Dachshund mit Dachsen zu tun? Wir haben die Antworten.
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Nicht nur zum Welthundetag: Der Hund in der Kultur:
Der Hund: Gefährte, Kunstobjekt und Influencer
Seit Jahrtausenden ist klar: Der Hund ist der beste Freund des Menschen. Anlässlich des Welthundetages wollen auch wir den treuen Vierbeiner feiern.
Hunde sind die besseren Menschen
Der "beste Freund des Menschen" lebt in rund 20 Millionen deutschen Haushalten. Am 10. Oktober feiern Tierfreunde den Welthundetag. Wir feiern auch - mit berühmten Hunden aus Kino, Kunst und Comic. Der blaue Hund im Frack im Gemälde "Wendy and me" stammt von dem Maler George Rodrique aus Louisiana. Er ist so beliebt, dass er einst aus einer Galerie gestohlen wurde.
#Instadog @btkthefrenchie
Die US-Countrysängerin Dolly Parton ist glühender Hundefan. In ihrem Song "Cracker Jack" (1974) besingt sie ihren kleinen Hund, mit dem sie ihre Kindheit verbracht hat. Ihr aktueller Vierbeiner ist eine Französische Bulldogge namens Billy the Kid. Er hat einen eigenen Instagram-Account - das ist heutzutage nicht unüblich.
Direkt aus der Hölle
Auch die Griechen der Antike hatten ein enges Verhältnis zu Hunden. Allerdings kein besonders gutes: Denn der Höllenhund Cerberus mit seinen drei Köpfen war nicht gerade ein freundlicher Zeitgenosse. Deswegen musste der antike Held Herkules ihn schließlich auch zur Strecke bringen.
His Master's Voice
Nipper ist das Wahrzeichen der Plattenfirma EMI Elektrola. Berühmt wurde er Ende des 19. Jahrhunderts. Er liebte das Grammophon seines Herrchens Francis Barraud. Der war Maler und hielt den Moment, in dem Nipper andächtig zuhörte, auf Leinwand fest.
Berühmter "Schneehund"
Der Maler Franz Marc liebte seinen sibirischen Schäferhund namens "Russi". Er malte ihn um 1911, im Schnee liegend, völlig im Einklang mit der Natur, die ihn umgab. Damit schuf er eines seiner berühmtesten Bilder. Es hängt im Frankfurter Städelmuseum.
Ein Denkmal für Hachikō
Diesen treuen Hund gab es wirklich. Er lebte in den 1920er-Jahren und holte sein Herrchen jeden Tag um die gleiche Zeit vom Bahnhof ab. Als sein Besitzer starb, kam der Hund immer noch täglich zum Bahnhof, zehn Jahre lang. In Japan gilt Hachikō als Inbegriff der Treue. 1934 wurde dem Hund ein Denkmal errichtet. 2009 wurde seine Geschichte verfilmt, mit Richard Gere in der menschlichen Hauptrolle.
Der treueste Filmhund aller Zeiten
Lassie erblickte 1938 in einer Kurzgeschichte das Licht der Welt. Fünf Jahre später wurde "Lassie Come Home" verfilmt. Das war der Beginn einer unglaublichen Karriere für die Collie-Hündin. Dafür hat sie auch einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame bekommen - neben dem Film-Schäferhund Strongheart und dem Comic-Hund Rantanplan.
Hundeliebe
Schluchzende Geigen, Spaghetti und eine romantische Liebesszene - Susi und Strolch sind sicher das berühmteste Hundepärchen der Kinogeschichte. Die beiden sind aber nicht die einzigen Hunde, denen Walt Disney zu Starruhm verholfen hat. In "101 Dalmatiner" werden Welpen vor einer pelzsüchtigen Dame gerettet, "Cap und Capper" erzählt von der Freundschaft zwischen einem Fuchs und einem Jagdhund.
Sabbernder Filmstar
Die Bordeaux-Dogge Huutsch stellt in dem 1989er-Hollywood-Streifen "Scott und Huutsch" das Leben des Polizisten Scott Turner (Tom Hanks) auf den Kopf. Der ständig sabbernde Hund ist einziger Zeuge eines Mordes, der Cop muss ihn bei sich in seiner blitzsauberen Wohnung aufnehmen, was eine Menge Konflikte zwischen Mann und Hund heraufbeschwört. Berühmtestes Filmzitat: "Das ist nicht dein Zimmer."
Klein, aber oho
Idefix gehört dem Gallier Obelix aus den französischen "Asterix"-Comics. Er begleitet sein Herrchen auf Schritt und Tritt. Den Zaubertrank, der Riesenkräfte verleiht, braucht der kleine Hund nicht. Allein seine Instinkte befreien ihn und die gallischen Krieger aus den verzwicktesten Situationen. So hat schon der Gedanke an einen Hundeknochen die Freunde aus einer ägyptischen Grabkammer befreit.
Die "Aristochiens" des Thierry Poncelet
Die Models des französischen Malers sind eigentlich Menschen aus dem 19. Jahrhundert. Der Clou: Alle haben Hundeköpfe. Das fiel ihm während einer Porträt-Sitzung mit einer betuchten Lady ein. Deren Gesicht war offenbar so hässlich, dass Poncelet lieber seinen Hund gemalt hätte. Diese Idee ließ ihn nicht mehr los, und so malte der gelernte Kunstrestaurator fortan nur noch feine Hunde.
Für den Weimaraner nur das Beste
Ein edler Hund braucht eine edle Umgebung. Die Weimaraner des Fotografen William Wegman genießen einen derartigen Luxus und werden in verschiedensten Posen von Wegman abgelichtet. Seine Bücher und Poster werden erfolgreich verkauft.
Ottos Mops kotzt
"Ottos Mops" zählt wohl zu den berühmtesten Hunden aus der Literatur. Der österreichische Lyriker Ernst Jandl erzählt 1963 in einem Kurzgedicht von Herrchen Otto, der seinen Mops fortschickt und ihn dann vermisst. Der Hund kehrt zurück und - kotzt. Das Gedicht (in dem das "o" der einzige Vokal ist) wird Schulstoff. Für Generationen von deutschen Schülern endlich mal eine lustige Deutschstunde.
Der Hund aus dem Moor
Ein unheimlicher Hund tötet der Reihe nach die Mitglieder der Familie Baskerville. Ein Fluch? Sherlock Holmes und Dr. Watson wittern schnell das Komplott: Ein Nachbar, der sich als Verwandter entpuppt, will das Erbe und muss dazu die gesamte Familie auslöschen. Er hat den Hund abgerichtet, ausgehungert und mit Phosphor behandelt - das verleiht dem armen Tier sein angsteinflößendes Aussehen.