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Deutsche stocken Hilfe für Afrika auf

13. März 2014

Mehr als die Hälfte der Gelder für die deutsche Entwicklungshilfe sollen nach Afrika fließen. Das erläuterte der zuständige Minister Müller auf dem Flug in die vom Bürgerkrieg zerrüttete Zentralafrikanische Republik.

Entwicklungsminister Gerd Müller in der Zentralafrikanischen Republik (foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die deutsche Bundesregierung wird ihre Entwicklungshilfe für Afrika um 100 Millionen auf dann mindestens 1,3 Milliarden Euro jährlich aufstocken. Das kündigte Entwicklungsminister Gerd Müller auf seinem Flug in die Zentralafrikanische Republik an. Damit fließen mehr als die Hälfte der deutschen Entwicklungsgelder auf den schwarzen Kontinent. In der von Bürgerkrieg, Hunger und Vertreibung zerrütteten Zentralafrikanischen Republik will Müller während seines zweitägigen Besuchs spezielle Zusagen machen. "Wir müssen dort hingehen, wo die Not am größten ist", sagte der CSU-Politiker.

In Zentralafrika, einem der ärmsten Länder der Welt, ist nach einem Putsch muslimischer Rebellen vor einem Jahr die Gewalt zwischen christlichen und muslimischen Milizen eskaliert. Die Zahl der Toten ist unbekannt. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden 650.000 der 4,6 Millionen Einwohner innerhalb des Landes vertrieben, 280.000 flüchteten ins Ausland. 2,5 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Derzeit versuchen 2000 französische und 5500 afrikanische Soldaten, die Gewalt einzudämmen. Unterstützung sollen sie von bis zu 1000 Soldaten der Europäischen Union erhalten. An dieser Mission soll sich auch die Bundeswehr mit Sanitätsflugzeugen beteiligen. Müller und die CSU sehen ein zu starkes militärisches Engagement skeptisch. "Diese dramatische Situation im Land bedarf einer zivilen Option", so der Minister. .

Abgestimmte Prüfung von Hilfsangeboten

Müller wird in der Hauptstadt Bangui zusammen mit seinem französischen Kollegen Pascal Canfin, EU-Kommissar Andris Piebalgs und dem OECD-Vertreter Erik Solheim Hilfsangebote prüfen. Auf seinem Programm stehen an diesem Freitag neben einem Treffen mit der Übergangspräsidentin Catherine Samba-Panza auch Gespräche mit Vertretern des Welternährungsprogramms, des Internationalen Roten Kreuzes und von Menschenrechtsorganisationen.

Die Hilfe für Zentralafrika ist auch in einem Afrika-Strategiepapier des Entwicklungsministeriums festgeschrieben, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Darin sind zahlreiche neue Projekte aufgelistet. Unter anderem sollen zehn Berufsbildungszentren für ländliche Entwicklung, 100 neue deutsch-afrikanische Partnerschaften von Schulen, Hochschulen, Vereinen, Kirchengemeinden und Kommunen sowie zehn neue Ausbildungspartnerschaften mit der deutschen Wirtschaft auf den Weg gebracht werden.

Zehn Millionen Euro sollen jährlich für die Ausrottung der Kinderlähmung ausgegeben werden, 15 Millionen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Flüchtlinge in Mali und im Südsudan. "Da wo die Brennpunkte sind in Afrika, müssen wir präsent sein", so das Credo des Entwicklungsministers.

SC/haz (dpa, epd)

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