11 beliebte Sommeressen in Deutschland
Leichte Gerichte aus Deutschland für den Sommer
Die deutsche Küche ist dafür bekannt, eher schwer und fleischlastig zu sein - das ist aber nicht immer der Fall. Was essen die Deutschen normalerweise im Sommer? Hier sind ein paar appetitliche Favoriten.
Sommersaison ist Grillsaison
Gut, leichte Kost ist das nicht, aber so wie viele andere Nationen lieben es die Deutschen im Sommer zu grillen. So ziemlich alles kann auf dem Grill landen: Würstchen natürlich, Fleisch aller Art, Gemüse, Fisch oder Grillkäse gehören zu den Favoriten. Viele Deutsche bevorzugen altmodische Holzkohle-Grills. Ob im heimischen Garten oder im Stadtpark - Grillen ist für Deutsche ein Fest.
Ein bisschen Krautsalat dazu
Das Wort Kraut wurde zum abfälligen Begriff für die Deutschen während der beiden Weltkriege. Auch wenn Kraut ursprünglich Gewürz bedeutete, wird es heute oft benutzt, um den Kohl(-kopf) zu beschreiben - so wie bei den beliebten deutschen Beilagen Sauerkraut oder Krautsalat. Deutsche machen den Salat mit Essig statt mit Mayonnaise an, manche fügen Äpfel und Zwiebeln hinzu.
Kartoffelsalat - geht immer
Wäre das deutsche Wort Kartoffel für Nichtdeutsche einfacher zu merken und auszusprechen, wäre vielleicht neben Kraut auch Kartoffel ein Begriff geworden, um Deutsche zu bezeichnen. Wahrscheinlich gibt es genauso viele Kartoffelsalat-Rezepte in Deutschland wie Familien - und viele befolgen das Rezept ihrer Mutter strikt. Um es an die nächste Generation weiter zu geben.
Und noch mal die Kartoffel: Pellkartoffel mit Quark
In der brütenden Sommerhitze haben die meisten keine Lust, ein aufwendiges Essen zuzubereiten. Ein schnelles, einfaches und gleichzeitig köstliches Essen der Deutschen für die heiße Jahreszeit ist die Pellkartoffel. Sie wird mit der Schale gekocht und dann erst beim Essen gepellt. Dazu ein Schlag frischer Kräuterquark - fertig ist das perfekte Sommergericht.
Frische aus dem Norden: Apfel-Matjes-Salat
Matjes sind eingelegte Heringe - und auch wenn sie vielleicht nicht jedem schmecken: An der norddeutschen Küste genießen sie Kultstatus. Bei diesem Traditionsrezept, auch "Matjes nach Hausfrauenart" genannt, wird der eingelegte Fisch mit geschnittenen Zwiebeln, Äpfeln und Dill serviert. Als Beilage bekommt man meist - wer hätte das gedacht - Kartoffeln.
Cremige Kräutiger: Frankfurter "Grüne Soße"
Vielleicht haben Sie inzwischen den Trend erkannt: Die deutschen Sommerspezialitäten beinhalten meist eine besondere Soße und Kartoffeln. Die traditionelle "Grüne Soße" aus der Region um Frankfurt am Main wird allerdings zusätzlich mit Eiern serviert. Sie hat sogar ihr eigenes Festival und ihre eigene offizielle Saison: Diese beginnt - der Name passt - an Gründonnerstag.
Erfrischender Aufstrich: Fleischsalat
Vegetarier, bitte jetzt die Augen schließen: Die Deutschen haben es geschafft, Fleisch auch zum Hauptbestandteil eines Salats zu machen. Meistens wird dieser auf Brot oder Brötchen geschmiert. Lyoner- oder Mortadellawurst-Streifen werden mit Mayonnaise, eingelegtem Gemüse, Zwiebeln und Gewürzen angemacht. Ein erfrischender Aufstrich für heiße Tage.
Deutscher Sommereintopf: Birne, Bohnen und Speck
Der Name dieses norddeutschen Gerichts ist zugleich Einkaufsliste und kulinarisches Gedicht für die Geschmacksnerven. Die drei Zutaten werden zu einem Eintopf gekocht, der sowohl salzig als auch süß ist, außerdem ziemlich gesund (wenn der Speck nicht zu fett ist). Die Konsistenz der Birnen bleibt auch nach dem Kochen recht fest. Den Eintopf isst man von Juli bis September.
Stars des Sommers: Beeren und Früchte
Einige Deutsche würden im Sommer am liebsten den Hauptgang weglassen und direkt zum Nachtisch übergehen, zum Beispiel zum Erdbeerkuchen. Denn es ist Saison der heimischen Beeren und Früchte. Auf Märkten findet man die frischesten Exemplare, oft von regionalen Landwirten. Die Frucht-Favoriten der Deutschen sind Erdbeeren, Johannisbeeren und Heidelbeeren, aber auch Kirschen und Aprikosen.
Zwetschgenkuchen: Nicht alle Pflaumen sind gleich
Nach den Erdbeeren kommt im deutschen Sommer die Pflaumenkuchenzeit. Auf dem leckeren Gebäck thront aber nicht irgendeine Pflaume, sondern die mit dem komplizierten Namen: die Zwetschge. Obwohl sich Pflaume und Zwetschge sehr ähnlich sehen, gibt es Unterschiede: Zwetschgen sind klein und oval, Pflaumen eher rund. Und auch geschmacklich unterscheiden sich die nahen Verwandten. Probieren Sie es aus.
Grundnahrungsmittel im Sommer: Rote Grütze
Dieser deutsche Klassiker lässt sich am besten als dickes rotes Beeren- und Fruchtkompott beschreiben. Für Rote Grütze werden Sommerbeeren mit Zucker und Speisestärke aufgekocht. Dieser Fruchtpudding wird anschließend mit Vanillesoße, Sahne oder Eis serviert. Ein einfaches Rezept, das den Sommer in Deutschland jedes Jahr ein bisschen süßer macht.
"Frühstücken wie ein König, Mittagessen wie ein Prinz und Abendessen wie ein Bettler" ist ein altes deutsches Sprichwort. Vor allem im Sommer ist das traditionelle deutsche Abendbrot sehr beliebt, weil man dafür nicht an den Herd muss. Anstelle einer großen schweren Mahlzeit gibt es eine Auswahl an Käse, eine kalte Wurstplatte und Gemüse zusammen mit Brot. Auch die typischen deutschen Sommergerichte, die wir oben in der Galerie präsentieren, sind einfach zuzubereiten.
Regionale und saisonale Produkte sind die Stars der deutschen Sommerküche. Und doch landet auch im Sommer eine Knolle auf den deutschen Tellern, die dort auch im Winter ihren festen Platz hat: die Kartoffel.
10 Gründe, warum Deutsche Kartoffeln lieben
Deutsche haben eine Vorliebe für Kartoffeln. Das merkt man nicht nur an den zahlreichen Möglichkeiten, sie zuzubereiten, sondern auch an der Sprache.
Die Knolle als Hauptnahrungsmittel
Kartoffeln sind fester und großer Bestandteil im Speiseplan der Deutschen. Egal, in welcher Form: Ob als Suppe, Pommes frites oder Chips - der Deutsche isst durchschnittlich 67 Kilogramm Kartoffeln pro Jahr, das sind fast 1,3 Kilo pro Woche.
Königliche Werbung für die Kartoffel
Eigentlich stammt sie aus dem bolivianischen und peruanischen Teil der Anden. Erst 1630 kam die Kartoffel nach Deutschland. Friedrich II. von Preußen brachte seine Bauern mit einem Trick dazu, das unbekannte Gewächs anzubauen. Er ließ seine Gärten zum angeblichen Schutz der Kartoffelpflanzen von Soldaten umstellen. Der Trick funktionierte - verbotene Früchte schmecken bekanntlich am besten.
Passende Erdäpfel für jedes Rezept
Bei über 5000 verschiedenen Kartoffelsorten, die es heute gibt, ist es wichtig, die richtige für sein Rezept zu finden. Kartoffeln werden nicht nach Farbe oder Größe sortiert, sondern nach Konsistenz. Feste und dichte Sorten eignen sich vor allem für Gerichte wie Kartoffelsalat, Gratin oder Bratkartoffeln. Die weichen, mehligen Erdäpfel hingegen werden bevorzugt zum Stampfen und Backen verwendet.
Partyhit Kartoffelsalat
Auf privaten Partys in Deutschland gibt es regelmäßig etwas Aufregung, denn meist bringen gleich mehrere Gäste Kartoffelsalat für das Buffet mit. Gut, dass es viele verschiedene Rezepte dafür gibt. Einige schwören auf die Zubereitung mit Brühe und Speck, andere mögen ihn lieber kalt mit viel Mayonnaise und Gewürzgurken.
Klöße - die perfekte Beilage
Sie gehören zur deftigen deutschen Küche einfach dazu: Klöße. Vor allem als Beilage zum Sauerbraten sind sie ein absolutes Muss. Auch Klöße gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Bei der Zubereitung muss auf die Konsistenz des Kartoffelteigs geachtet werden. Je nach gewünschter Festigkeit der Klöße muss Mehl oder Stärke hinzu gegeben werden.
Chips mit Currywurst-Geschmack
Einen Teil der 67 Kilo Kartoffeln, die der Deutsche durchschnittlich pro Jahr verspeist, nimmt er vermutlich als Kartoffelchips zu sich - für ein Kilo Chips braucht man vier Kilo der Knollen. Chips stammen ursprünglich nicht aus Deutschland, es gibt aber auch hier inzwischen typisch deutsche Geschmacksrichtungen: Beispielsweise Chips mit Currywurst-Geschmack.
Frittierte Kartoffelstäbchen gehen immer
Umgangssprachlich werden sie oft nur Pommes oder Fritten genannt. Die Pommes frites sind eines der Lieblingsgerichte der Deutschen. Es gibt sie in jedem Imbiss, auf jeder Kirmes, bei jedem Gemeindefest, in jedem Fußballstadion. Rund 300.000 Tonnen frittierte Kartoffelstäbchen konsumieren die Deutschen jährlich. Erfunden haben sie vermutlich die Belgier - wo die frites auch Nationalgericht sind.
Selbst mit Schale lecker
So einfach und doch so gut: Die Pellkartoffel ist untrennbar mit der deutschen Küche verbunden. Aber nicht nur als Beilage kann sie überzeugen. Mit einem großen Schlag Kräuterquark und einem frischen Salat bildet sie eine vollwertige und sehr schmackhafte Mahlzeit. Und das Beste an der Pellkartoffel ist: Man spart sich das Schälen.
Auch flach und fettig ein Vergnügen
Vor allem auf deutschen Weihnachtsmärkten steigt einem ihr Duft in die Nase. Reibekuchen - Pfannkuchen aus geriebenen Kartoffeln - sind bei Groß und Klein beliebt: In der süßen Variante mit Apfelmus oder herzhaft mit Lachs. Aber aufgepasst beim Essen: diese Leckerbissen sind heiß und fettig!
Deutsche Redewendungen mit Kartoffeln
"Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln" heißt ein beliebtes deutsches Sprichwort. Auch in Redewendungen kommt die Knolle zahlreich vor: Wenn man mit jemandem plötzlich nichts mehr zutun haben will, heißt es, man lasse ihn fallen, wie eine heiße Kartoffel. Ihren festen Platz hat die Kartoffel nicht nur auf dem deutschen Teller, sondern auch in der deutschen Sprache.
Eine immer wichtige Mahlzeit für die Deutschen ist im Übrigen das Frühstück:
Die Deutschen: Frühstücken wie ein Weltmeister
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