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KatastropheGriechenland

18 Leichen bei Waldbränden in Griechenland entdeckt

22. August 2023

Bei den Toten im Nordosten Griechenlands handelt es sich wahrscheinlich um Migranten. Diese Region wird häufig als Route für den Übertritt in die Europäische Union genutzt. Die Brände weiten sich indes weiter aus.

brennender Olivenbaum
Vermutlich wurden die Menschen von den Flammen eingeschlossenBild: ALEXANDROS AVRAMIDIS/REUTERS

"Da niemand vermisst wird, gehen wir davon aus, dass es sich um illegale Einwanderer handelt", sagte Feuerwehrsprecher Giannis Artopoios dem griechischen Staatssender ERT.

Die Menschen seien in einer Hütte am Rande des Waldes im Nationalpark Dadia gefunden worden, Untersuchungen seien eingeleitet worden. Der Fund der Leichen in der Nähe der Ortschaft Avas (auch: Avantas) bestätigte eine entsprechende Befürchtung der Feuerwehr, denn bereits am Dienstagvormittag war die Leiche eines mutmaßlichen Migranten gefunden worden. Der Mann sei vermutlich an einer Rauchvergiftung gestorben, hieß es. Zusammen mit einem Schäfer, der bereits am Montag ums Leben gekommen war, weil er versucht hatte, seine Tiere in Sicherheit zu bringen, stieg die Zahl der Toten damit auf 20. 

In den Wäldern der Grenzregion verstecken sich immer wieder Migranten, die illegal von der Türkei aus über die Grenze nach Griechenland gelangt sind. Schleuser versuchen dann, die Menschen über die nahe gelegene Autobahn nach Westgriechenland und weiter in andere europäische Länder zu bringen.

Evakuierte Menschen aus Alexandroupolis werden notdürftig auf einer Fähre versorgtBild: e-evros.gr/AP/picture alliance

Brände weiten sich im ganzen Land aus

In Griechenland toben seit Tagen an unterschiedlichen Stellen im Land gewaltige Wald- und Buschbrände. Allein in den vergangenen 24 Stunden wurden mehr als 60 neue Brände, darunter zwei in der Nähe von Athen, gezählt, wie die Feuerwehr mitteilte. Vor allem die Stadt Alexandroupolis und der Nationalpark Dadia im Nordosten des Landes sind betroffen. In Alexandroupolis mussten rund 175 Menschen aus dem Universitätskrankenhaus in Sicherheit gebracht werden - ein Teil von ihnen auf eine Fähre, die später Richtung Kavala ablegte, der Rest in Krankenhäuser der Umgebung.

Weil es seit Tagen in vielen Teilen des Landes stark windet, haben die Flammen leichtes Spiel - und die Feuerwehrleute große Schwierigkeiten, die Feuerfronten unter Kontrolle zu bringen.

In der Region Alexandroupolis wüten die Brände weiterBild: Achilleas Chiras/AP/picture alliance

EU hilft mit Löschflugzeugen und Feuerwehrleuten

Griechenland erhält nun wegen der sich ausbreitenden Brände erneut Hilfe anderer europäischer Länder. Um die Feuer zu bekämpfen, sei weitere Hilfe auf dem Weg, postete EU-Kommissar Janez Lenarcic, der für Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar, auf der Online-Plattform X. "Zusätzlich zu zwei Löschflugzeugen aus Zypern und Feuerwehrleuten aus Rumänien sind fünf weitere Flugzeuge und ein Hubschrauber sowie zusätzliche Feuerwehrleute auf dem Weg", schrieb er.

Die Hilfe kommt demnach aus Deutschland, Kroatien, Schweden und Tschechien. Zwei der Löschflugzeuge seien aus Deutschland angekündigt, sagte ein Sprecher der griechischen Feuerwehr dem Staatssender ERT. Die Hilfe erfolgt im Rahmen des Katastrophenschutz-Mechanismus der Europäischen Union (EU), den Athen in diesem Jahr bereits für andere Großbrände angefragt und erhalten hatte.

as/uh (dpa, rtr, afp)

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