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20 Prozent der jungen Menschen in den letzten 12 Jahren aus Albanien abgewandert

11. Dezember 2003

- Report beleuchtet Folgen der Massenauswanderung

Tirana, 6.12.2003, SOT, alban.

Nach Angaben von UNICEF und INSTAT (Albanisches Institut für Statistik – MD) sind etwa 20 Prozent der jungen Menschen Albaniens in den letzten 12 Jahren ausgewandert. Darüber hinaus waren die jungen Menschen Gefahren ausgesetzt, von denen ihre Eltern nie gehört hatten. Das sind einige der Ergebnisse eines Berichts mit dem Titel "Jugend und Übergang, ein wichtiges Thema der Gegenwart und Zukunft der albanischen Jugend. (...)

Ungeachtet des positiven Effekts auf die Beschäftigung hat die Auswanderung zu einer Zunahme der Zahl der weiblichen Haushaltsvorstände geführt. Jugendkriminalität und Gewalt in diesen Familien haben ebenfalls zugenommen. Die hohe Auswanderung hat auch zu einer Verringerung der Geburtenrate und einem Rückgang des Bevölkerungswachstums geführt.

Trotz der jüngsten, positiven Entwicklungen ist eine große Zahl junger Menschen und Kinder Gewalt ausgesetzt. Das liegt an der ungleichen Verteilung der wirtschaftlichen Ressourcen und der Schwäche des Rechtsstaats.

Albaniens Öffnung gegenüber der Außenwelt, besonders nach 1997, hat zu einer Lage geführt, in der junge Menschen neuen Gesundheitsgefahren ausgesetzt sind. Junge Albaner sind in großer Gefahr durch AIDS und andere sexuell übertragbare Krankheiten.

Obgleich es keine rechtlichen Bildungshindernisse gibt, ist die Zahl der Schulabbrecher gestiegen. Aufgrund wirtschaftlicher und sozialer Faktoren ist der Zugang zur Bildung nicht gleich. Aus der Studie geht hervor, dass etwa 90 Prozent der Kinder im Schulalter am Unterricht teilnehmen. Die Qualität der Bildung ist in den unterschiedlichen Landesteilen nicht die gleiche. Probleme im Zusammenhang mit dem Übergangsprozess haben zu einem Ansteigen der Zahl der Schulabbrecher geführt und die Zahl der in den Schulen angemeldeten Kinder ist gesunken. Als Folge hat die Zahl der Analphabeten unter den Kindern zugenommen.

Eine große Zahl junger Menschen hat Albanien in der Suche nach einem besseren Leben verlassen. Die hohe Arbeitslosigkeit hat nicht nur zu einem aktiveren Drogenmarkt geführt, sondern auch zu anderen sozialen Übeln wie Prostitution, Menschenhandel und anderen Abweichungen. (...) (MK)