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Politik

2020 markiert Wärmerekord für Europa

8. Januar 2021

Außergewöhnliche Hitze in der Arktis und viele Tropenstürme im Nordatlantik: Damit steche das abgelaufene Jahr hervor, so der EU-Klimawandeldienst Copernicus.

Norwegen | Hitzewelle am nördlichen Polarkreis
Hitzewelle an einem der nördlichsten Orte der Erde: Longyearbyen auf Spitzbergen (Archivbild)Bild: Sean Gallup/Getty Images

Das Jahr 2020 war in Europa so warm wie kein anderes seit Beginn der Aufzeichnungen. Weltweit gesehen sei 2020 sogar genauso warm gewesen wie das bisherige Rekordjahr 2016, teilte der europäische Copernicus-Klimawandeldienst in London mit. Mit dem Jahr 2020 wurde der Auswertung zufolge die wärmste bislang aufgezeichnete Dekade beendet. Der Klimawandeldienst erhebt eigene Daten und nutzt weitere Aufzeichnungen von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen.

In Europa war das Jahr durchschnittlich 1,6 Grad Celsius wärmer als im 30-jährigen Referenzzeitraum 1981 bis 2010 - und 0,4 Grad wärmer als das bisherige europäische Rekordjahr 2019. Die Temperaturen lagen 0,6 Grad höher als im Referenzzeitraum 1981 bis 2010. Vergleicht man 2020 mit den Temperaturen des vorindustriellen Zeitalters, war es sogar 1,25 Grad wärmer.

"Erneutes Warnsignal"

Auch die CO2-Konzentration in der Atmosphäre stieg erneut an. "2020 sticht hervor aufgrund der außergewöhnlichen Hitze in der Arktis und einer Vielzahl an Tropenstürmen im Nordatlantik", erklärte der Direktor des Copernicus-Klimawandeldienstes, Carlo Buontempo. Dies sei "ein erneutes Warnsignal", dass die Treibhausgase noch stärker reduziert werden müssten, "um weitere schlimme Folgen durch den Klimawandel zu verhindern".

Klimaprotest von Greenpeace in Brüssel im DezemberBild: Dursun Aydemir/AA/picture alliance

Nach ersten Analysen der Weltwetterorganisation WMO vom Dezember dürfte 2020 eines der drei wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts werden. Genauere Daten will die WMO später bekanntgeben. Für Deutschland war 2020 nach ersten Analysen des Deutschen Wetterdienstes das zweitwärmste Jahr seit Messbeginn 1881. Es handele sich um das zehnte Jahr in Folge, in dem die Durchschnittstemperatur das vieljährige Mittel übertraf, so die Meteorologen.

jj/pg (dpa, afp)

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