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Politik

265 Bootsflüchtlinge erreichen Sizilien

4. Januar 2021

Nach der Rettung der Flüchtlinge auf dem Mittelmeer hatte das Schiff der NGO "Open Arms" einige Tage nach einem sicheren Hafen gesucht. Nach der Absage Maltas gab jetzt ein Hafen in Sizilien grünes Licht.

Rettungsschiff Open Arms  Flüchtlinge Mittelmeer
Bild: Friedrich Bungert/Sea Watch/dpa/picture alliance

Das spanische Rettungsschiff "Open Arms" hat 265 in Flüchtlinge nach Sizilien gebracht. Die Mehrheit der in den vergangenen Tagen im südlichen Mittelmeer geretteten Migranten sollten nach Angaben des italienischen Rundfunks auf ein Quarantäne-Schiff vor dem Hafen von Porto Empedocle gebracht werden. 50 Minderjährige würden in eine Einrichtung auf dem Festland untergebracht, hieß es weiter. Wegen der Corona-Beschränkungen durfte das Schiff nicht in den Hafen einlaufen.

Unter den bei mehreren Rettungseinsätzen an Bord genommenen Flüchtlingen sind nach Angaben der Hilfsorganisation "Open Arms" auch sechs Kleinkinder und eine hochschwangere Frau. Malta hatte die Genehmigung, den nächstgelegenen Hafen anzulaufen, verweigert. Während die Geretteten bei stürmischem Wetter an Deck der "Open Arms" versorgt wurden, teilte Italien dem Schiff in der Nacht auf Montag Porto Empedocle in Sizilien als sicheren Hafen zu. Die "Open Arms" ist dem Gründer Oscar Camps zufolge derzeit das einzige private Seenotrettungsschiff auf hoher See im Mittelmeer. Es war kurz vor Weihnachten von Spanien aus zu seiner neuen Mission ausgelaufen.

Unter den Bootsflüchtlingen sind mehrere Kleinkinder und unbegleitete MinderjährigeBild: Joan Mateu/AP/picture alliance

Die Menschen waren bei zwei Rettungseinsätzen am Donnerstag und Sonntag aus Holzbooten im Mittelmeer geborgen worden. Viele der Geretteten stammen aus Eritrea, hieß es. Im vergangenen Jahr verzeichneten italienische Behörden 34.134 Migranten und Schutzsuchende, die auf dem Seeweg in das Land gelangten. Die Regierung in Rom hatte die Aufnahme von Migranten von verschiedenen privaten Rettungsschiffen wiederholt verzögert, dann aber doch die Freigabe zum Einlaufen in eigene Häfen gegeben.

Erneut zahlreiche Migranten vor Zypern aufgegriffen

Auch Zypern wird immer zum Ziel von Bootsflüchtlingen: In der Nacht zum Montag griffen Sicherheitsbehörden ein Boot mit 55 Menschen vor der Mittelmeerinsel auf. Wie der staatliche Rundfunk (RIK) berichtete, entdeckte die Besatzung eines Patrouillenbootes der Polizei das Boot vor der Küste im Südosten der Insel. Die Migranten seien alle wohlauf und von dem Polizeiboot bis zum kleinen Hafen des Urlauberorts Agia Napa begleitet worden. Unter ihnen seien auch 14 Minderjährige, hieß es weiter.

Flüchtlingscamp Pournara auf der Mittelmeerinsel Zypern (Archivbild)Bild: Getty Images/C. Assi

Woher sie stammen, blieb zunächst unklar. Die Behörden vermuten, dass sie aus Syrien oder dem Libanon gestartet sind. Nach einem Coronatest, der negativ sein muss, sollen die Menschen in ein Aufnahmelager gebracht werden. Fast täglich kommen in Booten aus der Türkei und dem Nahen Osten Migranten auf Zypern an. Der zyprische Präsident Nikos Anastasiades hat sich wiederholt besorgt über die Lage auf der Mittelmeerinsel geäußert und Hilfe bei der EU beantragt.

bri/sti (epd, kna, dpa)

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