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Politik

30 Extremisten auf dem Sinai getötet

22. Juli 2017

Die ägyptische Armee bezeichnete die Männer als "äußerst gefährlich". In Kairo endete unterdessen der Prozess um den Anschlagsmord an Ägyptens Generalstaatsanwalt vor zwei Jahren. Das Urteil: 28 Mal Todesstrafe.

Ägypten Militär in Sinai Straße bei Rafah Panzer
Ägyptes Militär im Nord-Sinai (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP

An dem mehrtägigen Einsatz im Nord-Sinai seien die Armee, die Luftwaffe und die Polizei beteiligt gewesen, teilte das ägyptische Militär mit. Welche Gruppierung im Visier der Sicherheitskräfte war, ließ die Armee offen. Sie bezeichnet die Extremisten aber als "äußerst gefährlich". Bei dem Einsatz wurden den Angaben zufolge fünf Verdächtige festgenommen. Die Sicherheitskräfte verkündeten für das Gebiet an der Grenze zum Gazastreifen eine "verstärkte Belagerung". Betroffen waren die Stadt Al-Arisch sowie die Kommunen Scheich Suweid und Rafah.

Blutiger Juli auf dem Sinai

Auf dem Sinai kämpft ein ägyptischer Zweig der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) seit Jahren gegen die Sicherheitskräfte. Dabei wurden bereits mehrere hundert Menschen getötet. Allein in diesem Juli waren bei zwei Selbstmordanschlägen auf Militärposten 23 Soldaten getötet worden.  Der IS bekannte sich auch dazu, einen russischen Airbus 321 gesprengt zu haben, bei dessen Absturz nach dem Start in Scharm el Scheich auf dem Sinai am 31. Oktober 2015 alle 224 Insassen ums Leben kamen.

Gegen Islamisten geht nicht nur die ägyptische Armee auf dem Sinai mit aller Härte vor. Ein Gericht in der Hauptstadt Kairo verhängte gegen 28 Personen die Todesstrafe. Sie sollen an dem tödlichen Anschlag auf den auf den ägyptischen Generalstaatsanwalt Hischam Barakat beteiligt gewesen sein. 15 weitere Angeklagte erhielten Gefängnisstrafen von jeweils 25 Jahren.  

Immer wieder Anschläge im ganzen Land

Der ranghöchste Staatsanwalt des Landes war vor zwei Jahren bei einem Autobomben-Anschlag auf seine Wagenkolonne in Kairo getötet worden. Barakat ist das prominenteste Opfer in einer Reihe von Anschlägen in dem Land seit 2013. Das ägyptische Gericht verurteilte zudem 38 Mitangeklagte zu Strafen zwischen zehn Jahren und lebenslanger Haft. 16 Angeklagte wurden in Abwesenheit verurteilt.

Trauernde Ägypter am Tag der Beerdigung von Generalstaatsanwalt Hisham Barakat Bild: picture alliance / dpa

Die Regierung hatte die Muslim-Bruderschaft und die im Gaza-Streifen regierende Hamas für die Tat verantwortlich gemacht. Beide Gruppen bestritten eine Beteiligung. Die Todesurteile konnten verhängt werden, nachdem der ägyptische Großmufti sie gebilligt hatte. Das Gericht hatte die Todesstrafen zuvor empfohlen. Gegen die Urteile ist eine Berufung möglich.

cw/ml (dpa, rtr, afp)

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