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Politik

30 Prozent Gewinneinbruch bei der Deutschen Bahn

28. März 2019

Steigerungen meldete der Konzern hingegen beim Umsatz sowie bei den Passagier- und Beschäftigtenzahlen für 2018. So nutzten im vergangenen Jahr fast 150 Millionen Passagiere die Deutsche Bahn - ein neuer Rekord.

Deutsche Bahn ICE 4
Bild: cc-by: Rob Dammers

Die Deutsche Bahn rechnet nach dem Krisenjahr 2018 angesichts nötiger Investitionen in Pünktlichkeit, Personal und Fahrzeuge mit einem weiter sinkenden Gewinn. In diesem Jahr werde der Betriebsgewinn auf gut 1,9 Milliarden Euro zurückgehen, teilte der Staatskonzern bei der Bilanzpressekonferenz in Berlin mit. Der Umsatz soll dagegen leicht auf über 45 Milliarden Euro zulegen.

Bahnchef Richard Lutz auf der BilanzpressekonferenzBild: picture-alliance/dpa/M. Kappeler

Bahnchef Richard Lutz wies daraufhin, dass trotz aller Probleme mit der Qualität der Verkehr auf der Schiene zulege. Dies verursache aber "Wachstumsschmerzen", etwa auf dem Schienennetz. Man arbeite daran, pünktlicher zu werden, nachdem 2018 mehr als jeder vierte Fernzug verspätet war. "Den einen Hebel, den man umlegt, und schon wird die Bahn besser, den gibt es aber leider nicht", sagte Lutz.

Gewinn reicht nicht mehr für die Dividende an den Bund

Im vergangenen Jahr verfehlte der Konzern nach einem scharfen Sparkurs mit einem generellen Ausgabenstopp das mehrfach gekürzte Gewinnziel von 2,1 Milliarden Euro nur knapp. Der Umsatz stieg dagegen unter anderem wegen des Fernverkehrs um drei Prozent auf gut 44 Milliarden Euro. Trotz Zugausfällen und Verspätungen haben 2018 so viele Reisende wie noch nie den Fernverkehr der Deutschen Bahn genutzt. Rund 148 Millionen Fahrgäste reisten mit Fernverkehrszügen und damit vier Prozent mehr als noch 2017. Die Passagierrekorde im Fernverkehr werden allerdings mit zahlreichen Sonderangeboten erkauft.

Erstmals fast 150 Millionen Passagiere transportierte die Deutsche Bahn in 2018Bild: picture-alliance/dpa

Gut lief auch die internationale Spedition Schenker und das Geschäft mit dem Schienennetz, das auch von der Nachfrage von Konkurrenzbahnen profitierte. Dagegen blieb die Güterbahn in der Krise und verdoppelte den Verlust auf fast 200 Millionen Euro - trotz hoher Nachfrage der Wirtschaft. Bahnchef Lutz verwies unter anderem auf das Schienennetz, das immer stärker belastet werde. "Die Kapazität wird das zentrale Thema in den nächsten Jahren bleiben", sagte Lutz. In den kommenden Jahren will der Bund jeweils eine Milliarde mehr als bisher in die Sanierung des Netzes investieren.

Bahn will jährlich 20.000 Mitarbeiter einstellen

Die eigenen Investitionen in Fahrzeuge oder in Personal - jährlich sollen über 20.000 Mitarbeiter eingestellt werden -  kann die Bahn nicht aus eigener Kraft stemmen. Nach Abzug von Steuern und Zinszahlungen auf die fast 20 Milliarden Euro Schulden blieb dem Konzern 2018 nur noch ein Nettogewinn von 542 Millionen Euro. Das reicht nicht einmal, um die Dividende von 650 Millionen Euro an den Bund zu zahlen. Da dem Unternehmen allein in diesem Jahr 2,2 Milliarden Euro unter anderem für die Investitionen in höhere Pünktlichkeit fehlen, bereitet die Bahn den Verkauf oder einen Börsengang der internationalen Nahverkehrstochter Arriva vor.

nob/mak (afp, rtr)

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