Stöckelschuhrennen, Hirschrufen, Extrembügeln: Überall auf der Welt gibt es kuriose Meisterschaften, die sich gegenseitig an Skurrilität überbieten. Dabei geht es meistens weniger ums Gewinnen als um die Lust am Irrsinn.
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High Five: Skurrile Weltmeisterschaften
Luftgitarrenspiel, Käserennen, Extrembügeln: In Wettbewerben, die sich gegenseitig an Kuriosität übertreffen, messen sich schräge Vögel aus aller Welt.
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Luftgitarren-WM
Als Großvater der Luftgitarre gilt Joe Cocker. Schon in Woodstock integrierte er sie 1969 in seine Show. Die Hippies von damals schauten noch ungläubig. Doch inzwischen kennt jeder das "leichteste" Instrument der Welt. Seit 1996 gibt es im finnischen Örtchen Oulu sogar Weltmeisterschaften im Luftgitarrespielen. Joe Cocker hätte mit seiner Darbietung von damals sicherlich große Chancen gehabt.
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Stöckelschuhrennen
Dieser waghalsige Wettkampf wurde in Washington D.C. geboren. Seit 30 Jahren duellieren sich dort Drag Queens darin, wer am schnellsten auf Stilettos ist. Inzwischen hat sich das Rennen auf der ganzen Welt verbreitet und ist vor allem bei Frauen beliebt. Meistens gibt es strenge Regeln, wie hoch und breit der Absatz sein muss. Das Geheimnis der Gewinner: Große Schritte und bloß nicht abrollen!
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Käserennen
Das Unterfangen ist eigentlich aussichtslos: Mit bis zu 100 km/h rollt ein Weichkäse einen steilen Hang hinunter - und dutzende Engländer rollen hinterher, um ihn zu fangen. Das gelingt fast nie, deshalb gilt als Gewinner, wer als erster unten angepurzelt kommt. Knochenbrüche und andere Blessuren gibt es dabei immer. Dennoch kommen jedes Jahr Hunderte zum Käserennen ins britische Gloucestershire.
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Hirschrufen
Früher ahmten Jäger den Ruf eines brünftigen Hirsches nach, um Hirschkühe anzulocken. Heute ist es für viele nur noch ein Hobby - und ein Wettbewerb auf der Dortmunder Messe "Jagd & Hund". Geröhrt wird mit Plastikrohren, Schneckenhäusern oder Ochsenhörnern. Um zu gewinnen, muss man nicht nur den Ruf brünftiger Junghirsche beherrschen, sondern auch das zornige tiefe Röhren der älteren Artgenossen.
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Extrembügeln
Beim Extrembügeln kommt es weniger auf perfekt knitterfreie Wäsche als auf den ausgefallensten Bügelort an. Bei der WM durchlaufen die Teilnehmer in Teams einen Parcours und bügeln - im Wasser, im Wald, in der Kletterwand oder auf einem Auto. Es gewinnt, wer am meisten Kreativität beweist und am schnellsten fertig ist. Woher die Sportart kommt? Natürlich aus England.
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Die größte Phantasie haben offenbar die Finnen. Ihr Land ist Austragungsort beispielsweise der Weltmeisterschaft im Ehefrauentragen, der Weltmeisterschaft im Handyweitwurf und seit 20 Jahren der Weltmeisterschaft im Luftgitarrespielen, die in jedem Jahr Teilnehmer aus aller Welt in den hohen Norden lockt. Böse Zungen behaupten, es liege am übermäßigen Alkoholkonsum der Finnen, dass ausgerechnet in ihrem kleinen Land so viele bizarre Wettkämpfe erfunden werden. Vielleicht sind es aber auch die langen dunklen Winter, die viel Zeit für Kreativität lassen, oder einfach nur die Lust an aberwitzigen Spektakeln.
Verrückt und manchmal auch gefährlich
Worin die Gründe für skurrile Wettbewerbe auch liegen mögen: Fakt ist, sie sind inzwischen nicht nur in Finnland, sondern auf der ganzen Welt ein Hit. Und neben den Finnen sind auch die Engländer ganz vorne mit dabei. Im beschaulichen Städtchen Gloucestershire zu Beispiel gibt es in jedem Jahr eine Veranstaltung, in der ein gut vier Kilo schwerer Laib Weichkäse im Mittelpunkt steht. Was genau passiert wird, nicht verraten - nur so viel: Weil es immer wieder Verletzungen gibt, ist das Event bis heute nicht offiziell anerkannt. Die Engländer schert es kaum, sie treffen sich dennoch in jedem Frühjahr wieder in Gloucestershire zum sogenannten "Cheese Run". Der Wettkampf hat es damit in unsere Top 5 der schrägsten Weltmeisterschaften geschafft.