Watt-Wettkämpfe, Mülltonnenrennen, Handyweitwurf: Überall auf der Welt gibt es Meisterschaften, die sich gegenseitig an Kuriosität übertreffen. Dabei geht es in der Regel weniger ums Gewinnen als um die Lust am Irrsinn.
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High Five: Skurrile Weltmeisterschaften
Watt-Wettkämpfe, Mülltonnenrennen, Handyweitwurf: Überall auf der Welt gibt es Meisterschaften, die sich gegenseitig an Kuriosität übertreffen. Dabei geht es in der Regel weniger ums Gewinnen als um die Lust am Irrsinn.
Bild: www.wattoluempia.de
Kirschkernweitspucken
Es soll schon mal jemand gestorben sein, weil er zu kraftvoll einen Kirschkern vom Balkon spuckte - und gleich hinterher fiel. Für diese Form des Todes erhielt die Person einst - postum natürlich - den Darwin Award für die dümmste Art zu sterben. Lieber am Boden bleiben die Teilnehmer des jährlichen Kirschkernweitspuckens im Rheinland. Der derzeitige Weltrekord liegt bei 21,71 Metern.
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Mülltonnenrennen
Auf einer gewöhnlichen Mülltonne mit zwei Rädern stürzen sich wagemutige Männer und Frauen im idyllischen Hermeskeil bei Trier in den Abhang. Nur Könner schaffen die Strecke, ohne dass Füße oder Deckel den Boden berühren. Dabei erreichen sie bis zu 60 Stundenkilometer. Zugelassen sind Restmüll- oder Papiertonnen von 80 bis 240 Litern, wobei es sich auf 120 Litern am besten balancieren lässt.
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Handyweitwurf
Die Wut auf sein Handy ausleben - das lässt sich jedes Jahr im finnischen Savonlinna. Da das ganz schön ins Geld gehen kann, werden dafür nicht Smartphones benutzt, sondern am liebsten alte Geräte. Einzige Voraussetzung: Sie wiegen mehr als 220 Gramm. Neben dem klassischen Weitwurf gibt es auch eine Freistil-Disziplin, bei der es um Kreativität beim Wurf geht, sowie Team- und Kinderwettkämpfe.
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Handtaschenweitwurf
In dieser Wurf-Disziplin geht es um die Damenhandtasche. Bei der Handtaschenweitwurf-Weltmeisterschaft - kurz HTWWWM - misst man sich in vier Disziplinen: Stoßen, Kurbelwurf, Freestyle und Diskuswurf. Der Legende nach entstand diese Weltmeisterschaft nach einem versuchten Handtaschenraub in einem Kölner Café, den Ideenfinder und Organisator André Puchta beobachtete.
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Wattolümpiade
Bereits zum 12. Mal findet in diesem Sommer die offizielle "Wattolümpiade" im norddeutschen Brunsbüttel statt. Angeblich sollen die Teilnehmertickets wieder innerhalb einer Minute ausverkauft gewesen sein. Für diejenigen, die leer ausgegangen sind, gibt es daher diesmal auch einen Einzelparcours, bei dem jeder seine Wattsporttauglichkeit unter Beweis stellen kann.
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Einmal im Jahr, wenn sich im Watt vor Brunsbüttel die Flut langsam verzieht, tauchen sie auf: hunderte Schlamm-Enthusiasten, sogenannte "Wattleten", die sich in den Matsch an der Elbmündung stürzen und dort Wettkämpfe austragen. Rund 400 sind es jedes Jahr, dazu kommen tausende Schaulustige, die bei der "Wattolümpiade" auch dabei sein wollen.
Wattgraue "Wattleten"
Gemessen wird sich in den Disziplinen Wattfußball, Watthandball, Wolliball und Schlickschlittenrennen. Die größte Schwierigkeit ist die Fortbewegung im dem knietiefen Matsch. Wie in Zeitlupe bewegen sich die Teilnehmer, dabei muss es eigentlich schnell gehen: Nach vier Stunden kehrt die Flut in die Wettkampfarena zurück, und das Spektakel ist schon wieder vorbei. Damit die Wattolümpiade in der Zeit überhaupt über die Bühne gehen kann, wird etwa ein Fußballspiel bereits nach sieben Minuten vom "Wattkampfleiter" abgepfiffen. Eine weitere Herausforderung: Das gegnerische Team erkennen, denn bereits nach ein paar Sekunden ist jeder Wattkämpfer unifarben wattgrau. Angeblich soll es Tage dauern, bis der Schlick wieder komplett vom Körper entfernt ist.
"Wattkampf" für den guten Zweck
Die besten Mannschaften messen sich in der Finalrunde beim Aalstaffellauf. Staffelstab ist dabei aber nicht etwa ein Aal, sondern ein mit Reis gefüllter Fahrradschlauch. Denn Tiere sollen schließlich bei dem Spektakel nicht zu Schaden kommen.
Bereits 1978 wurde die Veranstaltung das erste Mal ausgetragen, damals nur ein Spaß unter Freunden. Als der Initiator Jens Rusch Anfang der 2000er Jahre an Krebs erkrankte, stellte er das Event professionell auf die Beine - um Geld für andere Betroffene zu sammeln. Sämtliche Einnahmen der "Wattolümpiade" und des begleitenden Musikfestivals "Wattstock" werden seitdem an die Krebshilfe gespendet.
Dass die Norddeutschen nicht die einzigen sind, die sich verrückte Weltmeisterschaften einfallen lassen, das erfahren Sie in unserem High-Five-Ranking.