Nicht unbedingt schön, aber ganz schön schräg. Ob Schlammschnorcheln, Scharfessen oder Schachboxen: Dabei sein ist alles bei diesen verrückten Wettbewerben.
Anzeige
High Five: Verrückte Wettkämpfe
Bei manchen Wettbewerben geht es weniger ums Gewinnen als um den Spaß am Spektakel. Ob Splashdiving oder Grimassenschneiden: Hauptsache bizarr.
Bild: Getty Images/J. Li
Splashdiving
Früher ärgerte man mit einer "Arschbombe" im Schwimmbad höchstens andere Badegäste. Heute nennt sich das ganze "Splashdiving" und wird sehr ernst genommen. Bei den Meisterschaften gewinnt, wer die höchste Fontäne verursacht, in der B-Note entscheidet außerdem die Kreativität bei Figuren und Salti. Ähnliche Wettkämpfe soll es bereits vor hunderten Jahren auf Hawaii gegeben haben.
Bild: picture-alliance/dpa
Schlammschnorcheln
Ungemütlicher geht es kaum: Eiskalt, nass und schlammig ist der Sumpf vor Llanwrtyd Wells und die Sicht gleich Null. Seit 1985 kämpfen jährlich über 100 Menschen aus der ganzen Welt um den Titel "Schnellster Schlammschnorchler". Wem das zu langweilig ist, der kann das Ganze inzwischen auch mit dem Fahrrad ausprobieren: Beim Mountainbike-Schlammschnorcheln durchfährt man den Morast auf zwei Rädern.
Bild: picture-alliance/dpa
Scharfessen
Schweißausbrüche, Kreislaufzusammenbrüche und Übelkeit. Wer sich diesen Wettkampf antut, der braucht vor allem viel Leidensfähigkeit und einen robusten Magen. Verschiedene Chilisaucen werden probiert, und mit jeder Runde steigt die Schärfe, gemessen in der Einheit Scoville. Das geht hoch bis sieben Millionen Scoville - zum Vergleich: Tabasco hat rund 2500.
Bild: picture-alliance/dpa
Schachboxen
Was als Spaß begann, hat sich inzwischen weltweit etabliert. Im Jahr 2003 erfand der Niederländer Iepe Rubingh das Schachboxen, ein körperliches und geistiges Kräftemessen, vereint in einer Sportart. Sechs Runden Schach und fünf Runden Boxen wechseln sich ab, bis einer der Teilnehmer schachmatt oder k.o. ist. Meisterschaften gibt es inzwischen auf der ganzen Welt.
Bild: picture-alliance/dpa/Stephanie Pilick
Grimassenschneiden
Angeblich warfen die Bewohner des englischen Egremont früher dem Dorfdeppen ein Pferdegeschirr über und forderten ihn zum Grimassenschneiden auf. Andere glauben, die Tradition sei auf den Verzehr saurer Äpfel zurückzuführen. Klar ist: Keine Hände, sondern nur die 26 Gesichtsmuskeln dürfen beim Grimassenschneiden benutzt werden. Seit fast 800 Jahren soll es den Wettbewerb in dem Ort schon geben.
Bild: Getty Images/J. Li
5 Bilder1 | 5
Wenn es eine Disziplin gibt, in der Großbritannien ganz vorne mit dabei ist, dann die, sich verrückte Wettkämpfe auszudenken. Unterwasserrubgy, Bürostuhlrennen, Brennnesselwettessen oder Schienbeinkicken, alle diese "Sportarten" haben die Briten erfunden. Und alle zwei Jahre wird das walisische Nest Llanwrtyd Wells zum Eldorado skurriler Athleten. Die "World Alternative Games" sind quasi die Olympischen Spiele der komischen Sportarten, mit Disziplinen wie einem Monty-Python-Sketch entsprungen: Wurmausgraben, Rückwärtsrennen oder Schlammschnorcheln.
Sicht gleich Null
Das Tauchen im Sumpf findet inzwischen sogar internationalen Anklang. Rund 120 Teilnehmer aus aller Welt schnorcheln in jedem Jahr im Morast "Waen Rhydd Bog" am Ortsrand von Llanwrtyd Wells. Die Regeln: Zwei Mal muss ein 55 Meter langer Graben durchschwommen werden, und das so schnell wie möglich und ohne dass das Gesicht aus dem Schlamm genommen wird. Es wird also geschnorchelt. Blind! Denn die Sicht ist unter Wasser gleich Null. Fortbewegen darf man sich nur paddelnd, Kraulen oder Brustschwimmen sind verboten. Neoprenanzüge sind erlaubt, doch wer ein echter Schlammschnorchler ist, der steigt bunt verkleidet oder nur in Badehose in den Sumpf.
Atemlos und klaustrophobisch
Das klingt erst einmal nach einem großen Spaß, ist allerdings härter als man denkt. Nicht nur wird der ein oder andere Teilnehmer in der braunen Brühe atemlos und klaustrophobisch. Darüberhinaus ist der Sumpf Heimat von Fischen und Insekten, und auch von dem harmlosen, aber gefährlich klingenden Wasserskorpion.
Briten an der Spitze
Bereits zum 30. Mal fand der Wettbewerb im vergangenen Jahr statt und zieht inzwischen Teilnehmer aus der ganzen Welt an. Dennoch bleibt die Siegertrophäe in der Regel in britischer Hand. Der Gewinner 2016 schaffte die Strecke in einer Minute und 26 Sekunden, vier Sekunden langsamer als der Weltrekord. Trotz internationaler Teilnehmer - der ganz große Zuspruch blieb dieser Sportart bisher verwehrt. So wie den meisten anderen Wettkämpfen in unserem Ranking.