High Five: 5 alltägliche Dinge, aus denen Schmuck wird
Antje Binder5. Mai 2017
Schmuck aus Gold, Silber oder Platin? Langweilig, finden manche Designer, und verarbeiten ganz ungewöhnliche Materialien. So entstehen etwa Ohrhänger aus Beton, Armbänder aus Laminat oder Ringe aus ganzen Büchern.
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High Five: 5 alltägliche Dinge, aus denen Schmuck wird
Schmuck aus Gold, Silber oder Platin? Langweilig, finden manche Designer, und verarbeiten lieber ganz ungewöhnliche Materialien. So entstehen etwa Ohrhänger aus Beton, Armbänder aus Laminat oder gar Ringe aus Moos.
Bild: flickr/jeneen.nicole
Schmuck aus Beton
Perlen aus Beton - genau das richtige für die knallharte Großstadtfrau oder einfach nur für Fans nackter Wände. Die Berliner Designerin Miriam Arentz ist offenbar so jemand. Für ihre Anhänger, Ohrhänger und Ringe mischt die Berlinerin den Beton höchstpersönlich und gießt ihn anschließend in Form. Der Schmuck strotzt vor Understatement und passt mit seinem schlichten Grau einfach zu allem.
Bild: Juliane Halsinger/Captivation
Schmuck aus Büchern
Sein Lieblingsbuch um den Hals tragen - das würde wahrscheinlich ziemlich komisch aussehen, wenn es nicht Jeremy May gäbe. In acht Wochen schnitzt der Brite aus Büchern in mühsamer Handarbeit Ringe, Anhänger oder Armbänder für Leseratten. Jedes Buch liest er übrigens auch, um Inspiration für die Form der Schmuckstücke zu bekommen.
Bild: Eva Chloe Vazaka
Schmuck aus Fahrradketten
Kaum mehr als solches zu erkennen ist diese Kette der schwedischen Designerin Lina Lundberg. Für den Schmuck nahm sie die Fahrradkette komplett auseinander und setzte die Glieder anschließend mit echten Perlen zu einer komplett neuen Komposition zusammen. Die Idee hatte Lina Lundberg beim Putzen ihres Fahrrades. Bis zu 700 Euro kosten die Ketten, sind dafür aber auch echte Unikate.
Bild: Lina Lundberg
Schmuck aus Laminat
Der Fußboden ist fertig ausgelegt, aber was tun mit dem übrig gebliebenen Laminat? Die Britin Bethan Laura Wood hatte da eine Idee: Aus Resten von verschiedenfarbigem Holzlaminat fertigt sie Armreifen an. Zuerst werden aus den Laminatstücken feste Blöcke, die sie anschließend zersägt und zurechtschleift. Das Ergebnis: Schmuck, dem man seine erste Bestimmung fast gar nicht mehr ansieht.
Bild: DW
Schmuck aus Moos
Wer, wenn nicht ein Isländer, könnte auf so eine Idee kommen? Was sonst in Massen in seiner Heimat wächst, hat Hafsteinn Júlíusson mal eben in die Silberfassung eines Ringes verfrachtet. Bis zu zwölf Wochen soll sich der Moos-Schmuck halten. Die Motivation hinter diesem außergewöhnlichen Schmuck-Experiment: Mensch und Natur miteinander verbinden.
Bild: flickr/jeneen.nicole
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Seit einiger Zeit geistert der Begriff "Statement-Schmuck" durch die Modemagazine. Gemeint ist damit nicht etwa das gute alte "Peace"-Zeichen um den Hals, ein Schmuckstück also mit politischer Aussage. Nein, eine Statement-Kette ist schlicht und einfach ein Schmuckstück, das an der Trägerin, oder auch dem Träger, ganz besonders auffällt. Meistens durch die Größe, oft durch die Farbe, manchmal auch durch das Material. Das Statement also: Schau mich an!
Der Schmuck des britischen Designers Jeremy May ist gleich in zweierlei Hinsicht ein Statement. Er ist nämlich hergestellt aus dutzenden, manchmal auch hunderten zusammengeklebter Buchseiten. Damit sind die Stücke nicht nur ziemlich auffällig, sondern sie verbergen auch Texte von Büchern; Statements, wenn man so will.
Das Lieblingsbuch ist immer dabei
Pro Buch entsteht in mühsamer Handarbeit ein Schmuckstück. Auf der ersten Buchseite markiert Jeremy May zunächst die Umrisse zum Beispiel eines Ringes. Anschließend schneidet er mit einem Skalpell Seite für Seite aus. Die Schnipsel stapelt der Designer sorgfältig übereinander, setzt mit etwas Buntpapier Akzente und verklebt sie anschließend in einem ausgetüftelten Verfahren miteinander. Wie genau, das hält er streng geheim. Schließlich habe er zwei Jahre für das perfekte Verfahren experimentiert, wie er sagt. Der Zettelballen wird schließlich geschliffen, gefeilt und lackiert, bis am Ende ein Schmuckstück entsteht, das nicht nur wasserfest ist, sondern sich auch fast ein wenig wie Holz anfühlt.
Jedes Stück ist ein Unikat, die Kunden aus aller Welt sind meist Bücherwürmer wie Jeremy May selbst. Viele entscheiden sich für ein Schmuckstück aus ihrem Lieblingsbuch. Daraufhin geht May auf die Jagd, in Antiquariaten und auf Flohmärkten sucht er nach alten, aber gut erhaltenen Exemplaren der Wunsch-Romane. Ausreichend dick müssen sie sein, damit auch genug Papiervolumen für die Klunker vorhanden ist. Und ist der Schmuck fertig, dienen diese Bücher am Ende auch als Schmuckkästchen.