High Five: Deutsche Erfindungen, die die Welt veränderten
Antje Binder
2. November 2017
Viele Dinge, die heute auf der ganzen Welt unverzichtbar sind, stammen ursprünglich aus Deutschland: die Bohrmaschine etwa, die Thermoskanne oder auch der Universaldübel.
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High Five: Deutsche Erfindungen, die die Welt veränderten
Viele Dinge, die heute auf der ganzen Welt unverzichtbar sind, stammen ursprünglich aus Deutschland: die Bohrmaschine etwa, die Thermoskanne oder auch der Universaldübel.
Bild: Imago/Westend61
Die Thermoskanne
Anfang des 20. Jahrhunderts stellte ein deutscher Glasbläser doppelwandige Gefäße her, die für den Transport von flüssigen Gasen gedacht waren. Bei der Arbeit erkannte Reinhold Burger die wärmespeichernde Funktion dieser Behälter und designte anhand ihres Prinzips eine völlig neue Flasche, die Thermoskanne. 1903 ließ der Brandenburger sich die Erfindung patentieren.
Bild: Imago/Westend61
Das Spaghetti-Eis
Dario Fontanellas Wurzeln sind zwar italienisch, erfunden hat er diese Eisspezialität allerdings in der elterlichen Eisdiele in Mannheim. Schon 1969 arbeitete er dort in dem Familienbetrieb "Eis Fontanella" und drückte aus jugendlicher Experimentierfreude Vanilleeis durch eine Spätzlespresse. Heraus kam das Spaghetti-Eis. Übergossen mit Erdbeersauce ist es noch heute der Renner.
Bild: Fotolia/unpict
Die Bohrmaschine
Zwei Mitarbeiter der deutschen Firma "Fein" fanden es im Jahr 1895 einfach zu anstrengend, Löcher per Hand zu bohren. Um Zeit und Kraft zu sparen, befestigten sie einen kleinen Elektromotor am Bohrfutter. Firmenchef Emil Fein erkannte das Potenzial der Idee und entwickelte die provisorische Erfindung weiter bis zur Marktreife. Heute ist die Bohrmaschine aus keinem Haushalt mehr wegzudenken.
Bild: picture alliance / dpa
Der Universaldübel
Dübel gab es zwar schon vor dieser Erfindung, doch wollten sie nicht so richtig in der Wand halten - bis der schwäbische Erfinder Artur Fischer 1958 mitten im Bauboom den Spreizdübel mit Zacken erfand. Diese richten sich beim Eindrehen der Schraube auf und sorgen damit für festen Halt. Bis heute werden Dübel in verschiedensten Bereichen eingesetzt, sogar bei der Stabilisierung von Knochenbrüchen.
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Die Zahnpasta
Weil so viele seiner Kunden Zahnschmerzen hatten, experimentierte der Dresdner Apotheker Ottomar von Mayenburg im Jahr 1907 mit einer neuen Creme aus Kalkstein, ätherischen Ölen und Minzöl für die Zahnpflege. Ähnliche Produkte gab es zwar schon, aber "Chlorodont", für die Mayenburg massiv die Werbetrommel rührte, ging als die Mutter der Zahnpasta in die Geschichte ein.
Bild: picture-alliance/dpa-Zentralbild/H. Wiedl
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Er gilt als der Daniel Düsentrieb Deutschlands. Kaum einer verbucht so viele Erfindungen auf seinen Namen wie er: Mit mehr als 1100 Patenten ist Artur Fischer einer der produktivsten Erfinder der Welt.
Lösungen für den Alltag
Einige davon kennt jeder, zum Beispiel den Blitz für Fotoapparate. Der Legende nach wollte Artur Fischer im Jahr 1948 seine neu geborene Tochter fotografieren, doch in der kleinen Dachgeschosswohnung war es einfach zu dunkel und die damaligen Blitzmethoden zu gefährlich. Fischer entwickelte daraufhin ein neues Blitzsystem: den Synchronblitz, der an den Auslöser der Kamera gekoppelt ist. Schnell revolutionierte er damit die Fotografie.
Sicherheit durch Zähne
Alltägliche Probleme lösen wollte Artur Fischer, und seine vielleicht bekannteste Erfindung, der Universaldübel, tat das wohl wie kaum eine zweite. Die Idee dafür hatte der Schwabe während des Baubooms der 1950er Jahre. "Das Problem des Bohrens war noch nicht gelöst", nannte Fischer als Begründung, warum er sich ausgerechnet mit Dübeln auseinandersetzte. Die bisherigen Dübel waren alle zylindrisch. Aus Holz gefertigt und mit einer glatten Außenfläche hielten sie wenig aus, und ständig fielen Bilder von der Wand. Also entwickelte Fischer im Jahr 1958 ein Exemplar aus Kunststoff - mit diesen ganz besonderen Details, die heute jeder kennt. Ein Dübel, der in weichem und hartem Material halten solle, der brauche Zähne, so der Tüftler.
Anfang 2016 starb der Erfinder mit 96 Jahren, doch seine Dübel leben weiter. 14 Millionen Stück werden allein im Schwarzwälder Fischer-Werk jeden Tag hergestellt. Welche weiteren bekannten Erfindungen ebenfalls aus Deutschland kommen, das erfahren Sie in unserem High-Five-Ranking.