Turnier-Maskottchen sollen Glück bringen und die Austragungsländer repräsentieren. Was gut gemeint ist, geht jedoch manchmal auch ordentlich nach hinten los.
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High Five: Ungewöhnliche europäische Fußball-WM-Maskottchen
Von "World Cup Willie" bis "Goleo": In der Geschichte der WM-Maskottchen war so mancher Glücksbringer eher unfreiwillig komisch - und blieb vielleicht gerade deshalb vielen in Erinnerung.
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"World Cup Willie"
Als 1966 plötzlich dieser Löwe auf dem WM-Parkett erschien, dachten viele an einen schlechten Scherz. Der Sinn des Tiers wollte nicht so richtig einleuchten. Dabei entpuppte sich das erste WM-Maskottchen schnell als Publikumsliebling. Als England schließlich im eigenen Land Weltmeister wurde, musste wohl niemand mehr vom Sinn des Glücksbringers überzeugt werden.
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"Naranjito"
Weder einen stolzen Stier noch einen mutigen Torero wählte Spanien im Jahr 1982 als Maskottchen für die Fußball-Weltmeisterschaft. Stattdessen wurde es eine Frucht: "Naranjito", die kleine Orange im Fußballtrikot, zog einiges an Spott auf sich. Aber die Figur wurde auch zum Star einer mehrteiligen Trickfilmserie im spanischen Fernsehen und ist zumindest vielen Spaniern bis heute bekannt.
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"Ciao"
Gar nicht kuschelfreundlich war das Maskottchen der Italiener zur Fußball-WM 1990. Passend zum aufkommenden Computerzeitalter schufen sie das erste digitale Maskottchen. "Ciao" besteht aus Würfeln in den italienischen Landesfarben. Rumpf, Beine und Arme sollen das Wort "ITALIA" ergeben - allerdings nur mit sehr viel Phantasie.
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"Tip und Tap"
Zur Fußball-WM in Deutschland 1974 gab es gleich zwei Maskottchen: Tip und Tap, zwei Jungs mit roten Bäckchen, Hasenzähnen, viel zu großen Fußballschuhen und bauchfreien Deutschland-Trikots - nicht unbedingt ein Aushängeschild für die deutsche Mannschaft. Der Spott verhallte allerdings spätestens mit dem gewonnenen WM-Finale.
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"Goleo"
Kaum einer musste so viel einstecken wie das Maskottchen der zweiten Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland im Jahr 2006: Goleo und Pille - ein Löwe ohne Hosen und sein sprechender Fußball. Goleo stand bei jedem Match zum Anfeuern am Spielfeldrand. Für seinen bedröppelten Gesichtsausdruck und den "Unten-ohne"-Look wurde der Glücksbringer allerdings nur ausgelacht.
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Das Maskottchen dieser Weltmeisterschaft hört auf den Namen "Zabivaka". Frei aus dem Russischen übersetzt bedeutet das so viel wie "kleiner Torschütze". Zabivaka ist ein putziger Wolf im Fußballoutfit. In einer Abstimmung setzte er sich bei der russischen Bevölkerung im Jahr 2016 gegen einen Tiger und einen Kater als WM-Glücksbringer durch.
Offiziell soll "Zabivaka", wie die FIFA sagt, die "lustige" Seite der Fußball-WM verkörpern. Und natürlich soll das Tier auch das Merchandising ankurbeln. In den Austragungsorten sieht man den Wolf jedenfalls an jeder Straßenecke.
Wie bei den meisten Turnieren ist der Glücksbringer auch in diesem Jahr ein Tier und hat irgendwie entfernt etwas mit dem Gastgeberland zu tun. So wie das Gürteltier "Fuleco", das brasilianische Maskottchen der letzten WM. Oder "Zakumi", der grünhaarige Leopard der WM in Südafrika. Meistens wird es zur Kenntnis genommen und wenig später vergessen. Doch manche Maskottchen erregten in der bisherigen Fußball-WM-Geschichte auch einiges an Aufsehen. Welche? Das erfahren Sie in unserem High-Five-Ranking.