Manche europäische Gerichte verlangen kulinarisch interessierten Reisenden einiges an Experimentierfreude und Mut ab. Wie zum Beispiel die schwedische Spezialität Surströmming.
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High Five: Ungewöhnliche europäische Delikatessen
Manche europäische Gerichte verlangen kulinarisch interessierten Reisenden einiges an Experimentierfreude und Mut ab. Wie zum Beispiel die schwedische Spezialität Surströmming.
Bild: imago/Seeliger
Hákarl
Bis zu 400 Jahre alt kann der Grönlandhai werden. Es sei denn er landet vorher als Hákarl auf einem Teller. Das Fleisch des Fisches ist eigentlich giftig, wenn man es aber vergräbt oder in Kisten wochenlang vergammeln lässt, dann wird es zumindest eßbar. Hákarl hat eine gummiartige Konsistenz und schmeckt recht penetrant nach Ammoniak.
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Stierhoden
Einst waren sie in Mitteleuropa eine Delikatesse, heute sind Stierhoden nur etwas für Experimentierfreudige und auf kaum einer Speisekarte zu finden. Eigentlich schade, denn wer es probiert hat, beschreibt Stierhoden als Gericht mit sehr zarter Konsistenz und einem nussigen Geschmack. Zudem sollen sie, was sonst, einen positiven Einfluss auf die Potenz haben
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Labskaus
Die Zutaten dieses Seefahrer-Gerichts sind harmlos: Kartoffeln, rote Beete, Fleisch und Fisch. Doch werden sie durch den Fleischwolf gedreht, so dass es am Ende aussieht, als wäre jemand seekrank geworden. Labskaus wird deshalb gerne unter einem Spiegelei versteckt. Die Spezialität wurde aus der Not heraus geboren. Da Seemänner früher oft aus Vitaminmangel zahnlos waren, wurde das Essen püriert.
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Surströmming
Es heißt, manche übergeben sich schon vor dem ersten Bissen. Hersteller raten, eine Dose Surströmming nur unter Wasser zu öffnen. Wochenlang vergärt der schwedische Stinkefisch – selbst noch in der Dose, die sich in den Supermarktregalen auffällig wölben. Angeblich verbieten einige Fluglinien sogar die Mitnahme des verfaulten Fisches - aus Explosionsgefahr.
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Madenkäse
Ekliger geht’s kaum: Dieser Käse ist eine Spezialität auf der italienischen Insel Sardinien und wird dort Casu Marzu genannt. Fliegen legen in dem unreifen Käse Eier ab und die Maden fressen sich hindurch. Ihre Exkremente geben dem Käse seinen unvergleichlichen Geschmack. Offiziell ist er in der EU zwar verboten, viele Menschen auf Sardinien aber wollen auf den „Gaumenkitzel“ nicht verzichten.
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Was sich die Schweden bei diesem Gericht gedacht haben, weiß niemand so genau. Mehr als 3000 Kilometer Küstenlinie hat das skandinavische Land, und doch ist eines ihrer Nationalgerichte nicht frischer, sondern verfaulter Fisch. Surströmming ist so legendär wie geruchsintensiv. Auch wenn das noch eine harmlose Beschreibung dessen ist, was einem beim Öffnen einer Dose unter die Nase kommt. Von Toilette bis hin zu Exkrementen und Verwesung reichen die Assoziationen der Personen, die es gewagt haben, eine zu öffnen.
Seinen, nennen wir ihn markanten, Geruch bekommt der Fisch durch wochenlanges Einlegen in Salzlake. Traditionell wird der Hering im Frühjahr gefangen und darf anschließend den Sommer über faulen. Die dabei entstehenden Aminosäuren machen den Fisch haltbar, wenn auch nur schwer genießbar.
Die Schweden sehen das anders – für sie ist Surströmming eine feste Tradition. Am dritten Donnerstag im August kommt der Fisch in den Verkauf, ein Datum, das einst festgelegt wurde um sicherzustellen, dass nur ausreichend fermentierter Fisch verzehrt wird. Genossen wird Surströmming mit Zwiebeln, Kartoffeln und saurer Sahne.
Aber nicht nur bei den Schweden stehen gewagte Delikatessen auf den Speisekarten. Auch in anderen europäischen Ländern darf man sich ein kleines bisschen ekeln. Wo, das erfahren Sie in unserem High Five Ranking.