2017 feierte das Fahrrad sein 200-jähriges Jubiläum. In seiner Geschichte hat sich das Fortbewegungsmittel schon in den unterschiedlichsten Varianten präsentiert. Eine der außergewöhnlichsten: das Hochrad.
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High Five: Ungewöhnliche Fahrrad-Varianten
2017 feiert das Fahrrad sein 200-jähriges Jubiläum. In seiner langen Geschichte hat sich das beliebte Fortbewegungsmittel schon in vielen Varianten präsentiert - und es kommen immer neue dazu.
Bild: www.standardhighweels.de
Das Hochrad
2013 wurde das Hochrad vom schwedischen Architekten Per-Olof Kippel wiederentdeckt. Seitdem bietet er Hochräder in verschiedenen Größen an. Die meisten Kunden würden in einer Stunde lernen, wie man mit einem Hochrad anfährt, so Kippel. Vorteile gegenüber einem gewöhnlichen Rad – eigentlich keine, außer dass man LKWs in die Fenster und locker über Hecken schauen kann.
Bild: www.standardhighweels.de
Das "Kwiggle"
Achteinhalb Kilo schwer und gut halb so groß wie ein gewöhnliches Faltrad. Das Kwiggle will das kompakteste Faltrad der Welt sein und soll sogar ohne Probleme im Handgepäck mitreisen können. Die Zielgruppe ist klar: Pendler. Die aufrechte Fahrhaltung ist zwar etwas ungewöhnlich, man steht quasi auf dem Rad, aber Bürohengste sitzen sowieso zu viel.
Bild: Kwiggle/Basil Fotografie/S. Sellnau
Das "Half Bike"
Auch bei dieser Mischung aus Fahrrad und Skateboard fährt man im Stehen. Der Lenker lässt sich nicht drehen, Kurven gelingen daher nur durch Gewichtsverlagerung. Das erfordert viel Balance, dafür ist man mit den Rädern auch extrem wendig. Die Erfinder kommen aus der bulgarischen Hauptstadt Sofia und experimentierten bei der Entwicklung mit einem halbierten Rad, daher der Name: Half Bike.
Bild: DW
Das Bett-Bike
Für den Privatgebrauch ist dieses Rad nichts, dafür ist es auch viel zu sperrig. Dieses Fahrrad besteht aus einem roten Doppelbett, das an eine Rikscha montiert ist. In Berlin schaukelt es Touristen zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten. Besonderes Extra: jede Menge Aufmerksamkeit und neugierige Blicke.
Bild: VPMS
Das "Lopifit"
Laufen oder Fahren? Mit dem Lopifit aus den Niederlanden geht beides, und dazu ist man noch doppelt so schnell. Die Schritte auf dem Laufband geben Impulse an einen Elektromotor. Er sorgt dafür, dass jeder Radfahrer selbst mit einem gemütlichen Gang überholt wird. Gebremst wird am Lenker. Oder man bleibt einfach stehen, dann rollt der Lopitfit langsam aus.
Bild: Lopifit/Gert de Veerd
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Einst waren sie ein Statussymbol junger, wohlhabender Männer. Hochräder waren in Großbritannien gegen Ende des 19. Jahrhunderts der letzte Schrei. Ihre Vorderräder hatte einen Durchmesser von bis zu 1,5 Metern. Dadurch wurde das Rad nicht nur wesentlich schneller als seine behäbigen Vorgängermodelle. Es absorbierte zudem viel besser Stöße und Bodenwellen, denn Fahrradschläuche gab es damals noch nicht.
Starre Nabe, keine Bremsen
Das Aufsteigen jedoch war eine kleine Herausforderung. Während ein Bein auf einem kleinen Trittbrett am Rahmen steht, wird mit dem anderen Schwung geholt. Rollt das Hochrad ausreichend schnell, kann sich der Fahrer auf den Sattel setzen und treten. Gänge gibt es nicht. Und auch keine Bremsen wie heute üblich. Die Geschwindigkeit wurde mit den Pedalen kontrolliert. Der starre Gang sorgt zudem dafür, dass sich die Pedalen immer mitdrehen. Damit sich die Füße bei hohen Geschwindigkeiten nicht verfangen, spreizten die Fahrer bei hohen Geschwindigkeiten entweder die Beine ab oder legten sie ganz abenteuerliche auf den Lenker. Das hat den Vorteil, dass der Fahrer bei einem Sturz nicht kopfüber, sondern mit den Füßen zuerst Richtung Boden saust.
Tiefer Fall kopfüber
Dennoch kam es immer wieder zu schweren, manchmal tödlichen Unfällen mit dem Hochrad. Als der Schotte John Boyd Dunlop Ende des 19. Jahrhundert schließlich den Luftreifen erfand, endete das Zeitalter des Hochrades deshalb abrupt. Die niedrigeren Räder mit Schläuchen waren ebenso bequem – aber wesentlich sicherer.
Inzwischen erleben Hochräder jedoch ein kleines Revival, zusammen mit anderen ausgefallenen Rädern erobern sie die Straßen Europas. Welche das sind, erfahren Sie in unserem High Five Ranking.