Als Schriftsteller arbeiten? Brotlose Kunst, denken viele - oft sogar die Schriftsteller selbst. Manche Bestsellerautoren haben deshalb vor ihrer literarischen Karriere jahrelang in ganz anderen Berufen gearbeitet.
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High Five: Schriftsteller und ihre früheren Berufe
Als Schriftsteller arbeiten? Brotlose Kunst, denken viele - oft sogar die Schriftsteller selbst. Manche Bestsellerautoren haben deshalb vor ihrer literarischen Karriere jahrelang in ganz anderen Berufen gearbeitet.
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Franz Kafka
Der Leidenschaft folgen oder was richtiges studieren? Franz Kafka ging auf Nummer sicher. Er promovierte in Jura und nahm eine Stelle als Versicherungsvertreter an. Nachts brachte er jene Romane und Erzählungen zu Papier, die heute zum Kanon der Weltliteratur gehören. Seinen literarischen Erfolg erlebte Kafka nie. Seine Werke wurden erst nach seinem Tod veröffentlicht, gegen seinen Willen.
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Antoine de Saint-Exupéry
Auch für diesen Mann war das Schreiben nicht viel mehr als ein Hobby. Das Warten auf den nächsten Flieger verkürzte sich der Berufspilot Saint-Exupéry mit dem Schreiben von Geschichten. Nach seinem Welterfolg "Der kleine Prinz" wurde er zum Nationalhelden. Mit über 140 Millionen Exemplaren ist er einer der beliebtesten Schriftsteller der Welt. 1998 wurde sogar ein Asteroid nach ihm benannt.
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Jussi Adler-Olsen
Er studierte Medizin, Soziologie, Politik und Filmwissenschaft und arbeitete in vielen Berufen, bevor er sich schließlich mit 45 Jahren an die Schreiberei wagte: Dass er es könne, habe er schon lange gewusst, sich nur nicht getraut. Seine Geschichten rund um den dänischen Kriminalkommissar Carl Mørck verkaufen sich gut. Sie erscheinen millionenfach und werden in insgesamt 125 Ländern gelesen.
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Rosamunde Pilcher
Sie gilt als Meisterin der Liebesschnulze. Dabei hatte die Britin ihren Durchbruch erst mit über 60. Vorher war sie Hausfrau, Sekretärin, ging für die Royal Navy nach Sri Lanka und schrieb nur nebenbei romantische Geschichten für Frauenmagazine. Die Bilanz der inzwischen 91-Jährigen ist beeindruckend: Dutzende Romane und Erzählungen hat sie geschrieben, viele davon dienten als Filmvorlagen.
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Lewis Carroll
Weil sich die kleine Tochter eines Freundes auf einer Bootsfahrt so sehr langweilte, dachte sich Lewis Carroll die Geschichte "Alice im Wunderland" aus. Die echte Alice war begeistert - so wie später der Rest der Welt. Eigentlich war Carroll, der mit bürgerlichem Namen Charles Lutwidge Dodgson hieß, Mathematiklehrer. Trotz der erfolgreichen Romane blieb er der Zahlenwelt bis zu seinem Tode treu.
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Kaum ein französischer Schriftsteller ist weltweit so bekannt wie Antoine de Saint-Exupéry. Millionenfach wurden seine Werke verkauft, allein sein bekanntestes Buch "Der kleine Prinz" wurde weltweit in mehr als 180 Sprachen übersetzt. Und das, obwohl seine eigentliche Leidenschaft nicht das Schreiben war, sondern die Fliegerei. Sie begleitete ihn sein ganzes Leben und wurde ihm schließlich auch zum Verhängnis.
Leidenschaft Fliegen
Der junge Antoine saß mit zwölf Jahren in den Sommerferien das erste Mal in einem Flugzeug. Die Erlaubnis der Mutter hatte er gefälscht und den Piloten eines nahegelegenen Flugplatzes so lange beschwatzt, bis der schließlich einknickte und ihn mitnahm. Antoine Saint-Exupéry war sofort Feuer und Flamme.
Doch die erhoffte Pilotenausbildung nach der Schule blieb ihm wegen zu schlechter Noten verwehrt. Stattdessen wurde er während der Wehrpflicht zum Flugzeugmechaniker ausgebildet und musste zuschauen, wie andere in die Maschinen stiegen. Von seinem geringen Wehrsold leistete er sich privaten Flugunterricht und wurde schließlich doch Berufspilot. So flog er im 15 Minuten Takt zahlende Touristen in einem Rundflug über Paris oder in Frachtmaschinen durch Afrika.
Inspiration Bruchlandung
Das Warten auf den nächsten Flug gehörte zu seinem Job. Diese Wartezeit nutzte Antoine de Saint-Exupéry für Romane, in denen es meistens um die Fliegerei ging, übrigens auch in seinem bekanntesten Werk "Der kleine Prinz". Darin verarbeitete der Pilot literarisch eine Bruchlandung in der ägyptischen Wüste im Jahr 1935. Fünf Tage marschierte er durch die Wüste, bevor er von einer Karawane gerettet wurde.
Am Ende kostete ihm die Fliegerei doch das Leben. 1944 stürzte Antoine de Saint-Exupéry während eines militärischen Aufklärungsfluges nahe Marseille ins Mittelmeer, abgeschossen von einem deutschen Kampfpiloten. Der Flughafen von Lyon wurde zum 100. Geburtstag des Schriftstellers auf seinen Namen umgetauft.
Welche Schriftsteller noch ganz bodenständigen Berufen nachgegangen sind, das erfahren Sie in unserem High-Five-Ranking.