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Technik

65 Menschen aus Kölner Seilbahn geborgen

30. Juli 2017

Das ging noch mal gut. Weil eine Gondel der Kölner Seilbahn sich verkeilt hat, sitzen mehr als 70 Passagiere in ihren Kabinen hoch über dem Rhein fest. In einer spektakulären Aktion seilen Feuerwehrleute 65 Gäste ab.

Deutschland Gondel der Seilbahn in Köln verkeilt
Bild: picture alliance/dpa/M. Kusch

Schock bei schönstem Ausflugswetter. Die Kölner Seilbahn über den Rhein ist gut gefüllt, als eine Gondel am Nachmittag bei der Einfahrt in die linksrheinische Bodenstation einen Notstopp auslöste, der dafür da ist, Schlimmeres zu verhindern. Dadurch kam jedoch die gesamte Seilbahn zum Stillstand und mehr als 70 Gäste waren in ihren kleinen Kabinen in luftiger Höhe gefangen. Am Ende mussten einige, unter ihnen auch Kinder, fast fünf Stunden auf ihre Rettung warten.

Die Kölner Feuerwehr startete eine spektakuläre und in dem Ausmaß für sie noch nicht da gewesene Rettungsaktion. Da ein Großteil der Kabinen über dem Rhein festhing, mussten 65 Fahrgäste aus großer Höhe auf ein Feuerwehrschiff abgeseilt werden. Andere wurden über Drehleitern vom Ufer oder der Zoobrücke aus der beängstigenden Lage gerettet.

Ein Höhenretter der Feuerwehr befreit einen Fahrgast aus der KabineBild: picture alliance/dpa/R. Jensen

100 Bergungshelfer

Ein Mann und eine schwangere Frau wurden leicht verletzt, sie hatten nach Angaben der Feuerwehr Kreislaufprobleme. "Die meisten Fahrgäste waren relativ gefasst", sagte der Feuerwehrsprecher. "Einige wurden kurzzeitig vom Notarzt gesichtet." Entgegen früherer Meldungen habe aber niemand ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Nach Angaben des Sprechers waren fast 100 Bergungshelfer beteiligt, zum Einsatz kamen Löschboote, Rettungsboote, Lenkmasten und Drehleitern.

Bei der spektakulären Rettung der festsitzenden Passagiere über dem reißenden Rhein bekamen die Rettungskräfte viel Beifall. Als eine Mutter mit ihrem Kind aus einer der Gondeln auf ein Feuerwehrschiff abgeseilt wurde und beide sicher ankamen, applaudierten Zuschauer am Rheinufer spontan. Hunderte Menschen verfolgten das Geschehen von dort aus.

Oberbürgermeisterin Reker vor Ort

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker dankte den Einsatzkräften für die schnelle Rettung der Passagiere. "Meine Gedanken waren bei den Kindern und Erwachsenen, die über viele Stunden mutig und geduldig ausharren mussten", erklärte sie am Abend. Zuvor hatte sie den betroffenen Fahrgästen Mut zugesprochen. Sie sei froh, dass die Menschen hinterher psychologische Hilfe und Betreuung bekämen. Sie hofft, dass die eigentliche Ursache rasch gefunden und für die Zukunft als Fehlerquelle ausgeschlossen werden könne.

Auf ein solches Feuerwehrschiff wurden viele Passagiere abgeseiltBild: picture alliance/dpa/M. Kusch

Die Seilbahn hat 32 Gondeln. Nach Angaben des Betreibers beförderte sie seit der Inbetriebnahme im Jahr 1957 rund 20 Millionen Gäste über den Rhein. Eine Rettung der Passagiere aus den Gondeln wurde nach Feuerwehrangaben erst vergangene Woche geübt. Im Oktober 2014 war es zwar bei starkem Wind schon einmal zu einem Notfall an der Seilbahn gekommen. Damals musste aber nur eine Familie aus einer Gondel gerettet werden - Eltern und Kinder wurden auf ein Boot abgeseilt. Auch diesmal musste dieser Rettungsweg gewählt werden.

kle/se (afp, dpa)

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