85 Migranten südlich von Kreta aus dem Mittelmeer gerettet
23. Februar 2024Der Motor des 15 Meter langen Bootes der Migranten und Flüchtlinge war ausgefallen. Ein vorbeifahrender Tanker nahm die 85 Menschen zunächst an Bord, wie der griechische Rundfunk ERTnews unter Berufung auf die Behörden berichtete. Anschließend kamen sie in die Obhut der griechischen Küstenwache. Alle seien wohlauf, hieß es. Nach ihrer Ankunft auf Kreta wurden die Migranten in eine Aufnahmeeinrichtung in der Inselhauptstadt Heraklion gebracht.
Seit einigen Monaten ist die Zahl derjenigen, die versuchen, aus dem nordafrikanischen Libyen nach Griechenland und damit in die Europäische Union (EU) zu gelangen, deutlich gestiegen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und die griechische Küstenwache beobachten, dass Schleuserbanden zunehmend die Route aus dem libyschen Tobruk nach Kreta nutzen, um Menschen in die EU zu bringen.
Seit Jahresbeginn bis zum 18. Februar erreichten nach Angaben des UN-Hilfswerks 612 Migranten Kreta und die rund 20 Seemeilen weiter südlich gelegene kleine Insel Gavdos. Alle geretteten Migranten gaben an, sie seien vom libyschen Tobruk aus gestartet. Das griechische Gavdos gilt geografisch als südlichster Punkt Europas. Auf der kleinen Insel leben deutlich weniger als 100 ständige Bewohner.
Tödliches Bootunglück bei Malta
Bei einem Schiffsunglück vor der Mittelmeerinsel Malta kamen mindestens fünf Insassen eines Flüchtlingsboots ums Leben. Nach Angaben der maltesischen Behörden geriet das Boot vor der Küste des Inselstaats in Seenot und setzte einen Notruf ab. Als sich dann ein Patrouillenboot der maltesischen Marine näherte, sei es gekentert. Dabei soll es auch mehrere Verletzte gegeben haben. Nach einem Bericht der Zeitung "Times of Malta" befanden sich an Bord mindestens 30 Menschen, die sich aus Libyen auf den gefährlichen Weg übers Mittelmeer nach Europa gemacht hatten. Die Überlebenden wurden nach offiziellen Angaben in den Hafen der Hauptstadt Valletta gebracht. Rettungskräfte setzten die Suche nach möglichen weiteren Opfern fort.
se/kle (dpa, ertnews.gr, afp)