9 Dinge, die es auf deutschen Grillpartys eher nicht gibt
Kate Müser2. August 2017Was es auf einer deutschen Grillparty eher nicht zu essen gibt
Wie grillen die Deutschen? Wenn Deutsche den Grill rausholen, dann kann man was erleben, hat DW-Autorin Kate Müser festgestellt. Die US-Amerikanerin zu Klischee und Wahrheit deutscher Grillabende.
Burger
Hamburger wurden zwar ursprünglich nach den Einwohnern der Hansestadt genannt, aber die beliebten Rinderfrikadellen sucht man auf deutschen Grillpartys (meist) vergeblich. Stattdessen sind Wurst und Schweinefleisch in allen erdenklichen Variationen besonders beliebt bei deutschen Grillmeistern.
"Buns"
In Nordamerika serviert man Burger und Hot Dogs im passend geformten Brötchen. Obwohl Wurst auf deutschen Grills durchaus verbreitet ist, gibt es keine dazu gehörenden Buns. Im Wurstimbiss kriegt man zwar ein rundes Brötchen, aus dem die Bratwurst auf beiden Seiten rausguckt, aber auf Grillpartys wird Wurst zumeist mit Messer und Gabel gegessen - ohne Brot.
Ketchup
Klar essen Deutsche Ketchup zum Grillgut - aber nicht irgendein Ketchup. Beliebter als die langweilige normale Sorte ist Curryketchup. Es ist praktisch die wichtigste Zutat auf jedem deutschen Grillfest und begleitet jedes Fleisch von der Bratwurst bis zur Hähnchenbrust. Die Curryketchup-Flasche steht oft neben einer bunten Sammlung von anderen Saucen wie Cocktail, Chili und BBQ.
Gasgrill
Grillen ist eine Lieblingsbeschäftigung der Deutschen. Fast in jedem Haushalt steht einer. Zwei von drei Grillmeistern schwören auf einen Holzkohlegrill, sagt eine Umfrage. Auf Platz zwei rangiert der Gasgrill. Holzkohlegrills sind zwar schmutziger und langsamer, dafür kosten sie weniger und sorgen für den klassischen Rauchgeschmack.
Slow Food
Von Texas bis Argentinien ist Grillen keine schnelle Angelegenheit, sondern kann Stunden oder sogar Tage dauern. Das Ergebnis - etwa Pulled Pork oder Spareribs - ist es wert. In Deutschland ist die Wurst in wenigen Minuten essbereit. Die Deutschen sind Profis, was Schnellgrillen angeht. Also guten Appetit!
Sauerkraut
Deutsche essen morgens, mittags, abends Sauerkraut - richtig? Nein, das ist wirklich ein Klischee. Richtig ist: Der gesäuerte Weißkohl hat besonders in Süddeutschland viele Freunde. Hier verzehrt man ihn hauptsächlich in den kalten Monaten zu deftigen Fleisch- oder Wurstgerichten. Aber auf einer sommerlichen Grillparty? Da sucht man Sauerkraut vergeblich.
Vegetarisches
Die Zeiten ändern sich: Immer mehr Pflanzliches gelangt auf den Grill, angefangen bei Gemüsepfannen bis hin zum Nachtisch - aber Fleisch wird immer noch am häufigsten gegrillt. Damit nicht genug: Häufig kommt Fleisch auch in die Beilagen. Da wirft der Deutsche schon mal Fleischwurst in den Nudelsalat oder Speck in den Kartoffelsalat.
Schwarzbrot
Deutschland ist weltberühmt für seine dunklen Brotsorten wie Schwarzbrot oder Pumpernickel und Co. Und Deutsche lieben ihr Brot so sehr, dass sie es sowohl zum Frühstück als auch zum Abendbrot verspeisen. Aber Schwarzbrot auf einer Grillparty? Keine Chance. Da greifen die Deutschen eher zu den weißen Brotsorten wie französisches Baguette oder türkisches Fladenbrot.
Kuchen und Torten
Neben Bier und Brot probieren Deutschland-Besucher auch schon mal Kuchen und Torten. Wer aber glaubt, eine Schwarzwälder Kirschtorte eigne sich als Mitbringsel für die Grillparty, der sollte mit erstaunten Blicken rechnen. Mächtige Torten serviert man eher nachmittags. Abends nach einem üppigen Grillfest kommt dann etwas Leichtes auf den Tisch - zum Beispiel Quark mit Obst.
Wenn Touristen nach Deutschland kommen, erwarten sie Sauerkraut, dunkles Brot oder Kuchen auf der Speisekarte. Aber ausgerechnet diese Spezialitäten sind selten bei deutschen Grillabenden zu finden. Was es gibt, wenn Deutsche den Grill rausholen? Unsere Galerie bietet einige Überraschungen.
Was gibt es in Ihrem Land typischerweise bei einem Grillabend zu Essen oder Trinken? Folgen Sie uns auf Twitter mit @dw_kultur und schreiben Sie uns unter #MeettheGermans.
Noch mehr Inhalte über Deutsche und ihre Traditionen und Eigenheiten finden Sie auf unserer Seite dw.com/MeettheGermans_de.
Es gibt auch leichtere deutsche Kost für den Sommer, wie man in dieser Galerie sieht:
Leichte Gerichte aus Deutschland für den Sommer
Die deutsche Küche ist dafür bekannt, eher schwer und fleischlastig zu sein - das ist aber nicht immer der Fall. Was essen die Deutschen normalerweise im Sommer? Hier sind ein paar appetitliche Favoriten.
Sommersaison ist Grillsaison
Gut, leichte Kost ist das nicht, aber so wie viele andere Nationen lieben es die Deutschen im Sommer zu grillen. So ziemlich alles kann auf dem Grill landen: Würstchen natürlich, Fleisch aller Art, Gemüse, Fisch oder Grillkäse gehören zu den Favoriten. Viele Deutsche bevorzugen altmodische Holzkohle-Grills. Ob im heimischen Garten oder im Stadtpark - Grillen ist für Deutsche ein Fest.
Ein bisschen Krautsalat dazu
Das Wort Kraut wurde zum abfälligen Begriff für die Deutschen während der beiden Weltkriege. Auch wenn Kraut ursprünglich Gewürz bedeutete, wird es heute oft benutzt, um den Kohl(-kopf) zu beschreiben - so wie bei den beliebten deutschen Beilagen Sauerkraut oder Krautsalat. Deutsche machen den Salat mit Essig statt mit Mayonnaise an, manche fügen Äpfel und Zwiebeln hinzu.
Kartoffelsalat - geht immer
Wäre das deutsche Wort Kartoffel für Nichtdeutsche einfacher zu merken und auszusprechen, wäre vielleicht neben Kraut auch Kartoffel ein Begriff geworden, um Deutsche zu bezeichnen. Wahrscheinlich gibt es genauso viele Kartoffelsalat-Rezepte in Deutschland wie Familien - und viele befolgen das Rezept ihrer Mutter strikt. Um es an die nächste Generation weiter zu geben.
Und noch mal die Kartoffel: Pellkartoffel mit Quark
In der brütenden Sommerhitze haben die meisten keine Lust, ein aufwendiges Essen zuzubereiten. Ein schnelles, einfaches und gleichzeitig köstliches Essen der Deutschen für die heiße Jahreszeit ist die Pellkartoffel. Sie wird mit der Schale gekocht und dann erst beim Essen gepellt. Dazu ein Schlag frischer Kräuterquark - fertig ist das perfekte Sommergericht.
Frische aus dem Norden: Apfel-Matjes-Salat
Matjes sind eingelegte Heringe - und auch wenn sie vielleicht nicht jedem schmecken: An der norddeutschen Küste genießen sie Kultstatus. Bei diesem Traditionsrezept, auch "Matjes nach Hausfrauenart" genannt, wird der eingelegte Fisch mit geschnittenen Zwiebeln, Äpfeln und Dill serviert. Als Beilage bekommt man meist - wer hätte das gedacht - Kartoffeln.
Cremige Kräutiger: Frankfurter "Grüne Soße"
Vielleicht haben Sie inzwischen den Trend erkannt: Die deutschen Sommerspezialitäten beinhalten meist eine besondere Soße und Kartoffeln. Die traditionelle "Grüne Soße" aus der Region um Frankfurt am Main wird allerdings zusätzlich mit Eiern serviert. Sie hat sogar ihr eigenes Festival und ihre eigene offizielle Saison: Diese beginnt - der Name passt - an Gründonnerstag.
Erfrischender Aufstrich: Fleischsalat
Vegetarier, bitte jetzt die Augen schließen: Die Deutschen haben es geschafft, Fleisch auch zum Hauptbestandteil eines Salats zu machen. Meistens wird dieser auf Brot oder Brötchen geschmiert. Lyoner- oder Mortadellawurst-Streifen werden mit Mayonnaise, eingelegtem Gemüse, Zwiebeln und Gewürzen angemacht. Ein erfrischender Aufstrich für heiße Tage.
Deutscher Sommereintopf: Birne, Bohnen und Speck
Der Name dieses norddeutschen Gerichts ist zugleich Einkaufsliste und kulinarisches Gedicht für die Geschmacksnerven. Die drei Zutaten werden zu einem Eintopf gekocht, der sowohl salzig als auch süß ist, außerdem ziemlich gesund (wenn der Speck nicht zu fett ist). Die Konsistenz der Birnen bleibt auch nach dem Kochen recht fest. Den Eintopf isst man von Juli bis September.
Stars des Sommers: Beeren und Früchte
Einige Deutsche würden im Sommer am liebsten den Hauptgang weglassen und direkt zum Nachtisch übergehen, zum Beispiel zum Erdbeerkuchen. Denn es ist Saison der heimischen Beeren und Früchte. Auf Märkten findet man die frischesten Exemplare, oft von regionalen Landwirten. Die Frucht-Favoriten der Deutschen sind Erdbeeren, Johannisbeeren und Heidelbeeren, aber auch Kirschen und Aprikosen.
Zwetschgenkuchen: Nicht alle Pflaumen sind gleich
Nach den Erdbeeren kommt im deutschen Sommer die Pflaumenkuchenzeit. Auf dem leckeren Gebäck thront aber nicht irgendeine Pflaume, sondern die mit dem komplizierten Namen: die Zwetschge. Obwohl sich Pflaume und Zwetschge sehr ähnlich sehen, gibt es Unterschiede: Zwetschgen sind klein und oval, Pflaumen eher rund. Und auch geschmacklich unterscheiden sich die nahen Verwandten. Probieren Sie es aus.
Grundnahrungsmittel im Sommer: Rote Grütze
Dieser deutsche Klassiker lässt sich am besten als dickes rotes Beeren- und Fruchtkompott beschreiben. Für Rote Grütze werden Sommerbeeren mit Zucker und Speisestärke aufgekocht. Dieser Fruchtpudding wird anschließend mit Vanillesoße, Sahne oder Eis serviert. Ein einfaches Rezept, das den Sommer in Deutschland jedes Jahr ein bisschen süßer macht.