Geheiratet wird überall auf der Welt. Auch die Deutschen haben dafür eigene Hochzeitstbräuche, die man kennen sollte. Meet the Germans-Moderatorin Kate Müser stellt sie vor.
Anzeige
Hochzeitstraditionen in Deutschland
05:49
Geheiratet wird in Deutschland das ganze Jahr über. Doch ab dem Frühjahr und den ganzen Sommer lang gibt es besonders viele Trauungen. Welche Hochzeitsbräuche gibt es in Ihrem Land? Folgen Sie uns auf Twitter mit @dw_kultur und schreiben Sie uns unter #MeettheGermans.
Alle zwei Wochen trifft DW-Reporterin Kate Müser Deutsche und lernt mit ihnen zusammen Besonderheiten des deutschen Alltags und der deutschen Sprache besser kennen. Die Amerikanerin Kate Müser lebt seit mehr als 13 Jahren in Deutschland. Alle Folgen von Meet the Germans finden Sie bei YouTube oder auf dw.com/MeettheGermans_de.
Zu einer Hochzeit gehört in der Regel eine Torte. Doch auch an normalen Tagen essen viele Deutsche gerne Kuchen - und geben ihnen mitunter ungewöhnliche Namen:
Leckere Kuchen mit witzigen Namen
Die Deutschen sind für ihre üppigen Kuchen und Torten weltbekannt. Sie geben ihnen aber auch mitunter seltsame Namen, so dass einem nicht immer der Mund wässrig wird. Ein Überblick.
Bild: picture alliance
Bienenstich
Von einem "Bienenstich" sollte man sich nicht abschrecken lassen! Dieser cremige Traum mit karamellisierten Mandeln schmeckt allen Leckermäulern und ist bei weitem nicht so gefährlich, wie er sich anhört. Der Legende nach bewarfen zwei junge Bäcker im 15. Jahrhundert feindliche Eindringlinge mit Bienenstöcken und retteten dadurch ihre Stadt. Um den Sieg zu feiern, backten sie diesen Kuchen.
Bild: picture alliance
Kalter Hund
Der "Kalte Hund", auch "Kalte Schnauze" genannt, erfreut sich bei Kindergeburtstagen großer Beliebtheit. Schließlich kann er weder bellen noch beißen. Der Kuchen, bestehend aus einzelnen Schichten Butterplätzchen und einer Mischung aus Schokolade, Zucker und Kokosnussöl, wird nicht gebacken, sondern roh im Kühlschrank aufbewahrt.
Bild: Fotolia/tinadefortunata
Donauwelle
Die Gelegenheit, auf einer Donauwelle zu reiten, sollte man nicht verpassen! Ertrinken kann man nicht. Eine Schicht aus Vanille- und Schokoladenkuchen wird in Sauerkirschen aus dem Glas eingelegt, anschließend kommt eine Schicht Buttercreme und ein Schokoladentopping drauf. Während des Backvorgangs sinken die Kirschen nach unten und es entsteht eine Art Welle - darauf basiert der Name.
Bild: cc-by/Hannes Grobe
Gugelhupf
Der Gugelhupf wird nicht per Google gebacken. Er kommt in sehr vielen Variationen daher: In Wiener Kaffeehäusern wird er etwa mit Rosenwasser und Mandeln serviert. In Zentral-Europa kann er auch als Hochzeitskuchen dienen, mit Früchten der Saison und Blumen dekoriert. Sein Name soll aus dem Mittelhochdeutschen stammen und soviel bedeuten wie "springende Haube".
Bild: Imago/SKATA
Zwetschgendatschi
Eigentlich ist es ganz einfach: Ein Tortenboden wird mit Pflaumenscheiben belegt. Der lustig klingende Name hat seinen Ursprung im südlichen Bayern: Pflaumen heißen dort Zwetschgen, und "Datschi" soll auf ein sehr altes deutsches Wort zurückgehen, das das Belegen des Kuchens mit Pflaumen bezeichnet. Das Endresultat ist ein Zungenbrecher - der allerdings auch auf der Zunge zergeht.
Bild: Imago/Chromorange
Herrentorte
Dieser Kuchen könnte der größere Bruder des Bienenstichs sein. Der Name mutet edel an, fast schon adelig. Die Herrentorte besteht aus vielen, mit Weincreme aufeinander gepressten Schichten und einem Schokoladentopping. Sie schmeckt übrigens durchaus auch Damen!
Bild: Imago
Prinzregententorte
Die Prinzregententorte wiederum könnte die königliche Variante der Herrentorte sein. Wer diese bayerische Köstlichkeit backen will, muss viel Zeit mitbringen. Das ganze besteht aus sieben dünnen Schichten, die von Schokoladenbuttercreme zusammengehalten und mit Schokolade gekrönt werden. Wenn man ein Stück Prinzregententorte isst, fühlt man sich tatsächlich wie ein Prinz oder eine Prinzessin!
Bild: CC 2.0 by Sven
Königskuchen
Herren, Prinzen und Könige scheinen stets in den Köpfen deutscher Bäcker zu sein. Vielleicht sollen die Backwaren so gut sein, dass sie auch Königen schmecken. In einen Königskuchen gehören Rosinen - manchmal Rumrosinen - Mandeln und Zitronenaroma. Dieser hier wurde mit kandierten Früchten belegt, häufiger wird ein Königskuchen aber lediglich mit etwas Puderzucker bestäubt.
Bild: DW
Frankfurter Kranz
Ein Frankfurter Kranz hat die Form eines Kranzes, wie der Name schon sagt. Er besteht aus Buttercremeschichten. Karamellisierte kleine Nussstückchen und geröstete Mandeln geben dem Frankfurter Kranz seinen typischen Geschmack. Angeblich soll der Kuchen während des Kriegs, als es kaum Butter gab, mit einer Paste aus Zucker und Eigelb getoppt worden sein.
Bild: Imago
Lebkuchen
In Deutschland ist nicht alles, was "Kuchen" heißt, tatsächlich ein Kuchen. Der zur Weihnachtszeit so überaus beliebte Lebkuchen ist wohl eher ein riesengroßes Plätzchen. Lebkuchen werden traditionell mit Ingwer, Nelken und Kardamon gewürzt. Im Winter werden sie auf Weihnachtsmärkten angeboten. Eine Variante in Herzform gibt es beim Münchner Oktoberfest und anderen Volksfesten.