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95 neue Fußballregeln

Andreas Sten-Ziemons31. Mai 2016

Mit der größten Überarbeitung seines Regelwerks startet der Fußball-Weltverband FIFA den Versuch, das beliebteste Spiel der Welt einfacher und besser zu machen. Oft geht es um Details, manchmal aber um Grundlegendes.

Deutschland Fußball Bundesliga Eintracht Frankfurt vs. TSG 1899 Schiedsrichter Felix Brych
Bild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Zehn Tage vor dem Auftaktspiel der Europameisterschaft treten auf Beschluss der obersten Regelhüter im Fußball-Weltverband FIFA 95 Regeländerungen in Kraft, die das Spiel vereinfachen und verbessern sollen. Die acht Mitglieder des International Football Association Board (IFAB) haben insgesamt rund 10.000 Wörter aus dem bisherigen Regelwerk gestrichen. Oftmals geht es lediglich um Kleinigkeiten, in einigen Punkten aber werden die neuen Regeln das Spiel regelrecht revolutionieren. Dies sind die zehn wichtigsten Änderungen:

1. Elfmeter: Wer künftig - so wie Barcelonas Superstar Lionel Messi es gerne macht - beim Anlaufen komplett abstoppt, um den Torwart dazu zu bringen, vorzeitig in eine Ecke zu springen, wird dafür mit einer Gelben Karte bestraft. Außerdem geht es mit Freistoß für den Gegner weiter. Verzögern darf man aber auch weiterhin.

2. Dreifachbestrafung: Bisher galt bei Fouls und Handspiel im Strafraum, dass eine solche Aktion mit Roter Karte, Elfmeter und einer persönlichen Sperre für den foulenden Spieler geahndet wurde. Künftig haben Schiedsrichter mehr Handlungsspielraum: Rot geben müssen sie nur dann noch, wenn beim Foulenden die eindeutige Absicht auszumachen ist. Versucht der Abwehrspieler, den Ball zu treffen, reicht eine Gelbe Karte aus.

3. Platzverweis: Rote Karten dürfen in Zukunft allerdings nicht mehr nur während des Spiels, sondern bereits vor dem Anpfiff verteilt werden, wenn Spieler durch Unsportlichkeiten auffallen. Trotz der Roten Karte darf die bestrafte Mannschaft anschließend elf Spieler auf das Feld schicken.

Beim Foul im Strafraum muss der Schiedsrichter nicht mehr die Rote Karte zeigen - vor dem Spiel darf er es aberBild: picture alliance/dpa/U. Anspach

4. Behandlungspausen: Schaffen es die Ärzte, einen verletzten Spieler innerhalb von nur 20 Sekunden wieder fit zu bekommen, muss der Spieler anschließend nicht mehr vom Platz, sondern darf direkt weiterspielen. Bislang musste er unabhängig von der Dauer seiner Behandlung das Spielfeld verlassen und sich vor dem Wiederauflaufen beim Schiedsrichter anmelden.

5. Anstoß: Bisher musste der erste Ball immer nach vorne gespielt werden. Das gilt nun nicht mehr. Der erste Antipper darf auch seitlich oder nach hinten ausgeführt werden.

6. Angriffsmauer: Eine Zeitlang galt es als schick, hinter der Abwehrmauer noch eine Mauer aus Spielern der angreifenden Mannschaft aufzustellen, die dem Torwart die Sicht nehmen sollte. Das darf man nun nicht mehr.

7. Trinkpausen: Man kennt es schon von der WM in Brasilien - bei heißen klimatischen Bedingungen kann der Unparteiische Trinkpausen anordnen. Allerdings muss er die dafür aufgewendete Zeit bis auf die letzte Sekunde nachspielen lassen.

8. Einwurf: Einwürfe müssen künftig immer mit beiden Händen ausgeführt werden. Ein Wurf mit einer Hand, wobei die andere den Ball nur abstützt, ist nicht mehr erlaubt.

Immer schön beide Hände an den Ball!Bild: picture-alliance/dpa

9. Spielen ohne Schuh: Verliert ein Spieler auf dem Platz einen Schuh, wird das Spiel nicht mehr sofort unterbrochen. Der Unbeschuhte darf bis zur nächsten Unterbrechung auf Socken weiterspielen. Gleiches gilt für einen verlorenen Schienbeinschoner.

10. Unterhose: Keine Wahl haben die Kicker ab sofort bei der Wahl der Unterhosenfarbe. Sichtbare Unterwäsche muss dieselbe Farbe haben wie die Trikothose. Gut, dass David Beckham nicht mehr aktiv ist. Der soll ja bei wichtigen Spielen ab und zu als Glücksbringer die Tangas seiner Frau angezogen haben.

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