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Airbus warnt vor A400M-Triebwerken

19. Mai 2015

Vor zehn Tagen ist in Spanien ein Militärtransporter des Typs A400M bei einem Testflug abgestürzt. Nun hat Airbus erste Erkenntnisse gewonnen und weist auf mögliche Probleme bei der Triebswerkssteuerung hin.

Airbus A400M (Archivfoto 2014, dpa)
Bild: picture-alliance/dpaA. Rain

Offiziell ist bei dem Flugzeugbauer Airbus nur von einer dringlichen technischen Empfehlung die Rede. Sie besagt, alle Nutzer eines A400M sollten an jedem Triebwerk vor jedem Flug die sogenannte elektronische Triebwerkskontrolleinheit kontrollieren. Dies diene dazu, "mögliche Risiken bei künftigen Flügen zu vermeiden", teilte die Airbus-Rüstungssparte mit. Empfohlen werden ferner "Detailchecks für den Fall eines Triebwerksaustausches oder eines Auswechselns der elektronischen Triebwerkskontrolleinheit". Einen direkten Zusammenhang zwischen dieser Warnung und dem A400M-Crash am 9. Mai nahe Sevilla stellte Airbus allerdings nicht her. Über die Empfehlung seien auch die Behörden informiert.

Beim Absturz des A400M waren vier Airbus-Mitarbeiter ums Leben gekommen, zwei weitere wurden schwer verletzt. Medien berichteten später, vermutlich seien Triebwerksprobleme Grund für den Absturz gewesen. Einem Branchen-Experten zufolge könnten Probleme an der Kontrolleinheit zu einem Verlust über die Kontrolle der Triebwerksleistung führen. Der Transporter war für die Türkei bestimmt.

Das Unglück stellt einen herben Rückschlag für das Milliarden-Rüstungsprojekt dar. Der A400M war vor zwölf Jahren von sieben NATO-Staaten als Ersatz für die betagten Transall-Maschinen in Auftrag gegeben worden. Die Auslieferung verzögerte sich jedoch um Jahre, die Maschinen waren am Ende um Milliarden Euro teurer als geplant. Von den 174 bestellten Flugzeugen wurden bisher nur zwölf ausgeliefert. Deutschland erhielt im Dezember seinen ersten und bisher einzigen A400M. Das Verteidigungsministerium listete an dem Flugzeug 161 Mängel auf.

Testflüge eingefroren

Deutschland, Großbritannien, die Türkei und Malaysia stoppten als Reaktion auf den Absturz ihre Testflüge mit der Maschine. Airbus absolvierte dagegen nur wenige Tage nach dem Unglück einen neuen Probeflug. Die Untersuchung der Absturzursache wird von spanischen Militärermittlern geleitet, die ihre Ergebnisse einem Untersuchungsrichter vorlegen werden.

Der taktische Militärtransporter A400M hat eine Gesamtlänge von 45 und eine Spannweite von 42,40 Metern. Bei einer maximalen Reisegeschwindigkeit von 780 Stundenkilometern kommt die propellergetriebene Maschine bei 20 Tonnen Nutzlast auf eine Reichweite von maximal 6390 Kilometern. Die A400M kann über längere Strecken im Tiefflug und zum Absetzen von Lasten oder Fallschirmspringern eingesetzt werden.

kle/qu (afp, rtr, dpa)

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