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Razzia beim Audi-Chef

11. Juni 2018

Nun trifft es Rupert Stadler direkt. Ermittler durchsuchten seine Wohnung. Seit Ende Mai wird im Diesel-Skandal gegen den Chef der VW-Tochter ermittelt. Im Raum steht ein Betrugsverdacht.

Audi AG - Rupert Stadler
Bild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

In der Abgas-Affäre wird neben Audi-Chef Rupert Stadler auch ein weiteres Vorstandsmitglied des Autobauers aus Ingostadt als Beschuldigter geführt. Das teilte die Staatsanwaltschaft München am Montag mit. Ihnen werde Betrug sowie Falschbeurkundung zur Last gelegt. Hierbei gehe es um den Vorwurf, dass Diesel-Fahrzeuge mit manipulierter Software zur Abgassteuerung auf den europäischen Markt gebracht worden seien.

Die Wohnungen der beiden genannten Beschuldigten seien durchsucht worden, so die Ermittler. Damit hat sich die Zahl der Beschuldigten in dem Audi-Ermittlungsverfahren auf 20 erhöht. Ein Audi-Sprecher bekräftigte, die VW-Tochter kooperiere mit den Ermittlern. Von Volkswagen war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Ermittlungen in München und Braunschweig

Vergangene Woche hatte das Kraftfahrt-Bundesamt den offiziellen Rückruf von 60.000 Audi A6 und A7 wegen einer manipulierten Motorsteuerung angeordnet. Im April war die Audi-Zentrale in Ingolstadt durchsucht worden. Dabei ging es um manipulierte Diesel-Motoren, die Audi an Porsche geliefert hatte. Beide Marken gehören zum Volkswagen-Konzern.

Die Staatsanwaltschaften in München und Braunschweig ermitteln seit zweieinhalb Jahren in der Dieselaffäre gegen zahlreiche Beschuldigte bei Volkswagen und Audi. Stadler hat jede Beteiligung an Manipulationen bestritten und konnte sich trotz interner Kritik bisher als Audi-Chef halten, weil die Eignerfamilien Porsche und Piech zu ihm halten. Die Porsche SE wollte sich zunächst nicht äußern. Über sie halten die Familien mit 52 Prozent die Mehrheit an Volkswagen.

Ebenfalls betroffen: MercedesBild: Getty Images/T. Niedermueller

Vorwürfe auch gegen Daimler

Um Vorwürfe von Abgas-Manipulationen dreht es sich an diesem Montag auch bei einem Treffen zwischen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Daimler-Chef Dieter Zetsche.  Die Vorwürfe betreffen die Marke Mercedes. Scheuer hatte Zetsche bereits Ende Mai zu einer Krisensitzung ins Ministerium einbestellt, nachdem das Kraftfahrtbundesamt einen Rückruf von fast 5.000 Exemplaren des Mercedes-Kleintransporters Vito angeordnet hatte.

Dabei geht es um eine unzulässige Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung. Der Verkehrsminister hatte dem Manager damals eine Frist von 14 Tagen gesetzt, um "konkrete Ergebnisse auf den Tisch zu legen". Daimler bestreitet, illegale Technik eingesetzt zu haben.

ar/fab (rtr afp, dpa)

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