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Politik

Parlaments-Kandidat in Afghanistan getötet

17. Oktober 2018

In Afghanistan haben die Taliban einen bekannten Parlamentarier bei einer Wahlkampfveranstaltung ermordet. Im Norden des Landes wurden zwei Bundeswehrhubschrauber beschossen.

Sicherheitskräfte patrouillieren in der Nähe von Abdul Dschabar Kahramans Privathaus in  der Stadt Laschkar Gah (Foto: picture-alliance/AP Photo)
Sicherheitskräfte patrouillieren in der Nähe von Abdul Dschabar Kahramans Privathaus in der Stadt Laschkar Gah Bild: picture-alliance/AP Photo

Eine Bombe hat den afghanischen Parlamentsabgeordneten Abdul Dschabar Kahraman getötet. Der Sprengsatz war offenbar unter seinem Stuhl versteckt worden und explodierte, während Kahraman in seinem Wahlkampfbüro mit Anhängern sprach. Der Anschlag ereignete sich in Laschkar Gah, der Hauptstadt der südlichen Provinz Helmand. Sieben weitere Menschen wurden verletzt, erklärte ein Sprecher des Provinzgouverneurs. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.

Kahraman, der im Unterhaus in Kabul die Provinz Helmand vertrat, ist bereits der zehnte Kandidat für die Parlamentswahlen, der in den vergangenen zwei Monaten getötet wurde. Laut den Vereinten Nationen wurden bis Ende September zudem 126 Zivilisten bei Anschlägen auf Wahlregistrierungsstellen, Wahllokale oder Wahlkampfveranstaltungen getötet und 240 weitere verletzt.

Am Samstag wird in Afghanistan mit mehr als drei Jahren Verspätung ein neues Parlament gewählt. Mehr als 2500 Kandidaten, darunter rund 400 Frauen, kämpfen um 250 Sitze in der Wolesi Dschirga (Haus des Volkes). Die Wahl war aufgrund von Verzögerungen bei der Wahlrechtsreform mehrere Male verschoben worden.

Im Norden des Landes wurden unterdessen Hubschrauber der Bundeswehr beschossen. Die Transporthubschrauber vom Typ CH-53 waren von Kundus nach Masar-i-Scharif unterwegs, wie die Bundeswehr mitteilte. Das Feuer sei von Soldaten an Bord erwidert worden. Die deutschen Soldaten blieben den Angaben zufolge unverletzt.

Bundeswehr-Hubschrauber in Masar-i-Scharif (Archivbild von 2013)Bild: Johannes Eisele/AFP/Getty Images

Der Beschuss mit Handfeuerwaffen ereignete sich den Bundeswehrangaben zufolge bereits am Dienstagvormittag. Die Formation habe ihren Flug fortgesetzt und den Flugplatz Masar-i-Scharif erreicht.

Die Bundeswehr ist mit derzeit gut 1100 Soldaten im Rahmen der NATO-Ausbildungsmission "Resolute Support" am Hindukusch im Einsatz. Wegen der angespannten Sicherheitslage in Afghanistan hatte der Bundestag im März die Obergrenze für den Einsatz von 980 auf 1300 Soldaten erhöht.

Stu/mak (afp, dpa)
 

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