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Abi Ofarim ist tot

4. Mai 2018

Abi Ofarim wurde in den 1960er Jahren mit Songs wie "Morgen ist alles vorüber", "Sing Hallelujah" oder "Cinderella Rockefella" international bekannt. Jetzt starb der Sänger laut Medienberichten in München.

Videokunstprojekt mit Musiker Abi Ofarim
Bild: picture-alliance/dpa/F. Hörhager

Der israelische Sänger Abi Ofarim starb im Alter von 80 Jahren, berichten mehrere Medien übereinstimmend. Er lebte zuletzt in München, wo er einer schweren Krankheit erlag.

Abi Ofarim, bürgerlich Abraham Reichstadt, kam 1937 in Israel zur Welt. Gemeinsam mit seiner Frau Esther begann er, in den 1960er Jahren Musik zu machen. 1961 nahmen das Duo, das sich fortan "Ofarim" nannte, die erste Schallplatte auf. Darauf zu hören sind folkloristische jüdische Lieder. Während Esther sang, stand Abi im Hintergrund, spielte Gitarre und gab den Background-Sänger.

1963 traten Esther und Abi mit einem französischen Song für die Schweiz beim Eurovision Song Contest in London an und erreichte den zweiten Platz. Das gab der internationalen Karriere der Ofarims Schub. Im Folgejahr wurden sie mit der Goldenen Rose von Montreux geehrt. Insgesamt 59 Goldenen Schallplatten hat Abi Ofarim im Laufe seiner Karriere gesammelt.

Da herrschte noch Harmonie: Esther und Abi Ofarim 1968Bild: picture-alliance/Photoshot

Einmal Weltstar und zurück

In Deutschland machten sich die Ofarims bis Ende der 1960er Jahre mit ihren Liedern "Morgen ist alles vorüber", "Schönes Mädchen", "Sing Hallelujah" oder "Cinderella Rockefella" einen Namen. Sie gaben Konzerte in London, New York und Berlin. Doch auf das Hoch folgte ein Tief. Das Paar trennte sich. Abi Ofarim konnte nicht mehr an die frühen Erfolge anknüpfen. Als Musikproduzent arbeitete er mit der österreichischen Chanson-Sängerin Margot Werner zusammen. Doch dann übernahmen Drogen und Alkohol sein Leben. Er wurde wegen Steuerhinterziehung verurteilt und landete wegen Drogenbesitzes schließlich für vier Wochen im Gefängnis.

Danach rappelte er sich wieder auf, wurde clean und schrieb 1982 seine Biografie "Much too much. Der Preis der wilden Jahre". Ende der 1990er Jahre rückte sein Sohn Gil als "Bravo"-Posterboy ins Rampenlicht, der mit einigen Songs in die deutschen Charts kam. Abi Ofarim blieb als Manager im Hintergrund. 2010 folgte mit seiner Autobiografie "Licht und Schatten" der zweite Rückblick auf sein Leben als abgestürzter Weltstar, der sich zurück ins Leben kämpft. Abi Ofarim hinterlässt zwei Söhne, Gil und Tal Ofarim, die ebenfalls Musiker sind.

rey/suc (afp, sz, mdr)