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Gesellschaft

Abschied von der Zugspitz-Seilbahn

2. April 2017

Fast 54 Jahre hat sie tapfer durchgehalten, nun geht sie in den Ruhestand: Die Eibsee-Seilbahn absolviert ihre letzten Fahrten hinauf zur Zugspitze. Eine Ersatzseilbahn zum höchsten Berg Deutschlands ist bereits im Bau.

Letzter Betriebstag der Eibsee-Seilbahn
Ausflügler nutzten eine der letzten Fahrten der alten Eibseebahn zur ZugspitzeBild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe

Sie war ein Stück Bilderbuch-Bayern: In Grainau ist die Eibsee-Seilbahn zu ihren letzten Fahrten zur Zugspitze aufgebrochen, wo trotz Frühlingsbeginns immer noch Minusgrade herrschen. Nach fast 54 Jahren geht mit der Stilllegung der Seilbahn auf die 2962 Meter hohe Zugspitze eine Ära in der alpinen Seilbahntechnik zu Ende.

Manche Besucher seien für die letzten Bergfahrten "extra noch mal gekommen", berichtet Verena Lothes, Sprecherin der Zugspitzbahn. Mit Skifahrern, Tagesausflüglern und auch internationalen Touristen sei das Publikum am Schlusstag "bunt gemischt". Generell gebe es aber keinen größeren Andrang als an einem normalen Betriebstag.

24 Stunden auf der Zugspitze

09:10

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Die alte Eibsee-Bahn macht Platz für die neue Seilbahn an fast derselben Stelle, deren Bau weiter voranschreitet und die am 21. Dezember feierlich in Betrieb gehen soll. Die 1963 fertiggestellte Seilbahn auf Deutschlands höchsten Berg überwindet von der Talstation in Grainau bis zur Gipfelstation knapp 2000 Meter, das ist immer noch weltweit der größte Höhenunterschied einer Seilbahn. Als die Eibseebahn Anfang der 1960er Jahre errichtet wurde, galt sie als technische Meisterleistung. Damals mussten die Arbeiter, die auf den Baugerüsten balancierten, noch schwindelfrei sein.

21 Millionen Passagiere

In den fünfeinhalb Jahrzehnten seit ihrer Inbetriebnahme beförderte sie mehr als 21 Millionen Menschen. Die alte Seilbahn konnte maximal 240 Menschen pro Stunde befördern. Die neue soll 600 Passagiere stündlich schaffen. Sie wird an die 50 Millionen Euro kosten.

Die Zugspitze gewährt einen grandiosen Blick auf das Gipfelpanorama im SüdenBild: picture-alliance/blickwinkel/P. Schuetz

Fans der Zugspitze und der bayerischen Alpen müssen jedoch keineswegs am Boden bleiben: Sie können weiterhin die fast 100 Jahre alte Zahnradbahn benutzen, um die seilbahnlose Zeit bis zur Inbetriebnahme der neuen Bahn auf deutscher Seite zu überbrücken. Für die etwa neun Monate bis dahin erhöht die alte Zahnradbahn sogar eigens ihre Transportkapazität. Außerdem gibt es auf der österreichischen Seite der Zugspitze noch eine Alternative: Besucher können in eine Gondel der Seilbahn in Ehrwald einsteigen und sich zum Gipfel bringen lassen.

kle/hf (dpa, br-online.de)

 

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