1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Abschuss von MH17: Ermittler klären Herkunft der Rakete

24. Mai 2018

Vier Jahre dauerten die Ermittlungen zu dem Abschuss des Fliegers MH17 über der Ukraine. Niederländische Experten wissen nun, woher die Rakete stammt. So klar deren Herkunft nun ist, wirft sie neue Fragen auf.

Niederlande Westerbeke, Chefankläger der Staatsanwaltschaft, PK in Bunnik zu MH17-Absturz 2014
Bild: Reuters/F. Lenoir

Internationale Ermittler haben fast vier Jahre nach dem Abschuss von Flug MH17 über der Ostukraine die Waffe einer russischen Militärbrigade zugeordnet. Die von den Niederlanden geleitete Untersuchungskommission sei zu dem Schluss gekommen, dass die Rakete des Flugabwehrsystems vom Typ Buk-Telar von der 53. Flugabwehrbrigade im russischen Kursk "stammte", erklärte der Ermittler Wilbert Paulissen in Bunnik, in der Nähe von Utrecht. "Die 53. Brigade ist Teil der russischen Streitkräfte", sagte er. "Alle Fahrzeuge in einem Konvoi, in dem die Rakete transportiert wurde, waren Teil der russischen Streitkräfte." Zahlreiche Fotos, Videos und Zeugenaussagen würden das belegen.

Paulissen: Die Rakete stammte aus RusslandBild: Reuters/F. Lenoir

Die Passagiermaschine von Malaysia Airlines wurde am 17. Juli 2014 auf dem Weg vom Flughafen Schiphol in den Niederlanden nach Kuala Lumpur über der Ostukraine abgeschossen. Unter den 298 Insassen waren 196 Niederländer. Niemand hatte den Absturz überlebt. Die ukrainische Regierung und der Westen vermuten schon lange, dass prorussische Rebellen das Flugzeug mit einer aus Russland stammenden Boden-Luft-Rakete abgeschossen haben.

Früher Ermittlungserfolg jetzt bestätigt

Die Ermittler hatten bereits 2016 festgestellt, dass die malaysische Maschine über dem Gebiet der prorussischen Separatisten unter Beschuss geraten sei. Auch gingen sie damals davon aus, dass die Buk-Rakete aus Russland in das von pro-russischen Rebellen kontrollierte Gebiet transportiert und der Raketenwerfer nach dem Abschuss wieder nach Russland zurückgebracht worden war. Moskau sieht die Verantwortung hingegen bei der ukrainischen Armee. Auch sie hatte Raketen russischer Bauart in ihren Beständen.

Mahnmal des Konflikts: Flug MH17 wurde vor knapp vier Jahren über der Ostukraine abgeschossenBild: picture-alliance/AP Photo/P. Dejong

An dem internationalen Ermittlerteam unter niederländischer Leitung beteiligen sich Malaysia, Australien, Belgien und die Ukraine.

sam/rb (afp, ape, dpa, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen