Acht Festnahmen bei Anti-Terroreinsätzen in England
4. Mai 2025
In England sind im Zuge von zwei Anti-Terroreinsätzen insgesamt acht Männer festgenommen worden. Nach Angaben der Metropolitan Police in London wurden in dem ersten der beiden Fällen die fünf Festgenommenen verdächtigt, eine terroristische Tat vorzubereiten. Die Verdächtigen im Alter von 29 bis 46 Jahren befänden sich in Polizeigewahrsam. Mindestens vier der Männer hätten laut Met die iranische Staatsbürgerschaft, bei einem werde die Staatsangehörigkeit noch ermittelt.
Die Festnahmen stehen laut Met-Mitteilung im Zusammenhang mit einer mutmaßlichen Verschwörung, die auf ein bestimmtes Anwesen abziele. Die Beamten stünden mit dem betroffenen Ort in Kontakt, um zu informieren und Ratschläge und Unterstützung zu geben. Weitere Informationen könnten derzeit aus operativen Gründen nicht gegeben werden, so die Mitteilung.
Im Zuge der zweiten Anti-Terror-Ermittlung wurden drei Männer im Alter von 39 bis 55 Jahren in London festgenommen, wie die Polizei am Sonntag Morgen mitteilte. Die drei Männer seien ebenfalls Iraner, doch eine Verbindung zu den anderen Festnahmen bestünde nicht, so die Mitteilung der Met. Was den dreien vorgeworfen wird, blieb zunächst unklar.
Innenministerin spricht von "schwerwiegenden Ereignissen"
Der Leiter der Terrorismusbekämpfung der Londoner Polizei, Dominic Murphy, sagte laut Mitteilung, dass sich die Ermittlungen noch im Anfangsstadium befinden. Man überprüfe nun verschiedenartige Möglichkeiten, um ein Motiv zu ermitteln und herauszufinden, ob eine weitere Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe, so Murphy.
Innenministerin Yvette Cooper sagte, die Festnahmen seien „schwerwiegende Ereignisse, die zeigen, dass wir unsere Reaktion auf nationale Sicherheitsbedrohungen ständig anpassen müssen. Die Regierung arbeite mit der Polizei und den Geheimdiensten zusammen, um alle notwendigen Maßnahmen und Sicherheitsbewertungen zu unterstützen, um das Land sicher zu halten, so die Innenministerin.
Potentiell zunehmende Bedrohung
Im Oktober erklärte der Leiter des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5, Ken McCallum, dass seine Agenten und die Polizei seit 2022 "20 potenziell tödliche", vom Iran unterstützte Anschläge, vereitelt hätten. Die meisten zielten laut McCallum auf Iraner in Großbritannien ab, die sich gegen die Behörden des Irans stellten.
Der Generaldirektor des MI5 sagte damals, die Gefahr bestehe, dass die Aggression des iranischen Staates im Vereinigten Königreich zunehme oder sich ausweite, wenn sich die Konflikte im Nahen Osten verschärften. Die offizielle Terrorbedrohungsstufe des Vereinigten Königreichs liegt bei „erheblich". Das entspricht der mittleren Stufe einer fünfstufigen Skala und bedeutet, dass ein Anschlag wahrscheinlich ist.
ch/pgr (AP, dpa, Met Mitteilung)
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