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Acht Migranten bei Überfahrt im Ärmelkanal umgekommen

15. September 2024

Erst vor einigen Tagen ertranken zwölf Menschen bei der Überfahrt im Ärmelkanal. Nun hat es in der Meerenge zwischen Frankreich und Großbritannien wieder ein tödliches Unglück gegeben.

Ein Boot mit mutmaßlichen Migranten sowie ein französisches Polizeiboot im Ärmelkanal
Ein Boot mit mutmaßlichen Migranten wird von der französischen Gendarmerie vor dem Strand von Wimereux eskortiert (Archivbild)Bild: Nicolas Garriga/dpa/picture alliance

Bei einem gescheiterten Versuch der Überfahrt vom Norden Frankreichs nach Großbritannien haben acht Migranten im Ärmelkanal ihr Leben verloren. Das überfüllte Boot sei kurz nach seiner Abfahrt in der Nacht zu Sonntag in der Nähe der französischen Küste gekentert, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Kreisen der Rettungsdienste. Die Präfektur des Départements Pas-de-Calais teilte mit, das Unglück habe sich vor der Küste der Gemeinde Ambleteuse ereignet.

Mehrere Personen seien bei der Havarie verletzt worden, unter ihnen eine schwer, verlautete aus Polizeikreisen. Sechs Personen seien ins Krankenhaus gebracht worden. Jacques Billant, der Präfekt von Pas-de-Calais, sagte französischen Medien, die Überlebenden der Tragödie stammten aus Eritrea, Sudan, Syrien, Afghanistan, Ägypten und Iran. Sie wurden in die Sporthalle in Sporthalle in Ambleteuse gebracht. Die Staatsanwaltschaft in Boulogne-sur-mer hat eine Untersuchung des Unfalls eingeleitet.

In den vergangenen Tagen wurden am Ärmelkanal zahlreiche Überquerungsversuche in Booten unternommen. Innerhalb von 24 Stunden seien zwischen Freitag und Samstag "200 Schiffbrüchige gerettet" worden, gab die Seepräfektur für den Ärmelkanal und die Nordsee bekannt. Es seien über den Samstag hinweg vom regionalen operativen Überwachungs- und Rettungszentrum am Cap Gris-Nez "18 Abfahrtsversuche von Booten" registriert worden.

Zwei tote Migranten werden am Hafen von Boulogne-sur-Mer abtransportiertBild: Denis Charlet/AFP

Lebensgefährliche Migrationsroute

Der Ärmelkanal ist in den vergangenen Jahren zu einer viel genutzten Migrationsroute geworden. Erst Anfang September waren beim Versuch der Überquerung des Ärmelkanals zwölf Menschen ums Leben gekommen. Es war das schlimmste Unglück mit einem Flüchtlingsboot auf dem Weg nach Großbritannien seit Jahresbeginn. Bislang sind seit Jahresbeginn nun insgesamt mindestens 45 Menschen bei der Überfahrt über den Ärmelkanal zu Tode gekommen.

Seit Anfang des Jahres haben nach Angaben der britischen Behörden mehr als 22.000 Migranten mit Booten den Ärmelkanal nach England überquert. Die im Juli gewählte Labour-Regierung hat zugesagt, die irreguläre Einwanderung zu verringern. Sie will insbesondere gegen kriminelle Schleuserbanden vorgehen.

kle/haz (afp, dpa, ape)